Trockenheit lockt Nager aus der Kanalisation
Für die einen ist es ein kuscheliges Haustier, für die anderen das pure Grauen. Die Sprache ist von der Spezies der Ratten. Zurzeit tummeln sie sich vermehrt auf der Hauptstraße in Heiligenhaus sehr zum Missfallen der dortigen Geschäftsleute, Anwohner und Spaziergänger.
Gleich rudelweise kann man die Nagetiere auf der Hauptstraße in Heiligenhaus an der Bushaltestelle „Alte Post“ beobachten. Am hellichten Tag spielen sie dort ungestört und ernähren sich von Essensresten, die sie in und um die Abfallbehälter finden.
„ Seit Wochen schon kann man die Tiere hier beobachten. Sie lassen sich kaum stören und sind nicht scheu“ so Sevi Sortes, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Imbiss betreibt. „Schon vor fünf Wochen habe ich mich mit dem Ordnungsamt der Stadt in Verbindung gesetzt. Doch es scheint als würden es immer mehr.“
Abgesehen von der geschäftsschädigenden Ausstrahlung, die von den Tieren ausgehe, seien viele Bürger verunsichert und ängstlich, so die Geschäftsfrau.
„Das Problem ist uns bekannt und wir haben unverzüglich gehandelt“, so Hans Groß vom Ordnungsamt der Stadt Heiligenhaus. „In so einem Fall geben wir die Information weiter an die Fachabteilung Sondervermögen Abwasser und diese beauftraget dann den Schädlingsbekämpfer des Kreises, der ein Mal in der Woche für uns zur Verfügung steht.“ So sei dies auch geschehen in diesem Fall.
Als Erstes versucht dieser dann mit sogenannten Kanalködern den Nagern den Garaus zu machen.
Abwassermeister Olaf Kanapinn: „Die Abwasserkanäle einer Stadt bieten den Haus- oder Wanderratten ideale Lebensbedingungen. Sie finden dort Wasser, Nahrung und gleichzeitig eine Behausung. In Zeiten besonders lange anhaltender Trockenheit vermehren sich Ratten besonders stark und es kann zu einer solchen Ausnahmesituation kommen“ , so der Stadtmitarbeiter.
Regelmäßig seien in den letzten Wochen daher Köder ausgelegt worden um der Plage Herr zu werden. Nach mehreren Überprüfungen sei nun festgestellt worden, dass die Köder immer noch von den Ratten aufgenommen würden. Jetzt gehe man davon aus, dass Schäden an den Kanalabdeckungen oder defekte Eimer (Schmutzfänger)unter den Straßeneinläufen zu der Häufung der unbeliebten Tiere führe.
„Im nächsten Jahr wird hier das gesamte Kanalnetz erneuert. Daher werden wir momentan nur punktuell für Abhilfe sorgen, wenn nötig mit Kaltasphalt arbeiten und überprüfen welche Wege sich die Tiere gegraben haben“, so Olaf Knapinn. Nach den Reparaturarbeiten müsse dann endgültig Schluss sein mit dem Spuk. Und natürlich sei man auch weiterhin auf die Mithilfe der Bürger angewiesen, um darüber informiert zu sein, wo es in der Stadt zu einer Häufung von Ungeziefer käme.
Kanapinn betont : „Die durch den Schädlingsbekämpfer ausgelegten Köder stellen für alle anderen Tiere keine Gefahr dar.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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