Stuntfrau kämpft sich zurück ins Leben

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Nach einem missglückten Stunt hing das Leben von Diana Pakroppa am seidenen Faden. Doch trotz Komas und 20-monatigem Krankenhausaufenthalt hat sie ihren Lebensmut nie verloren.
In der logopädischen Praxis von Stephanie Busse trainiert die Stuntfrau mit viel Disziplin ihre Sprechmotorik. Begleitet wird sie hier zurzeit von der WDR-Serie „Menschen hautnah“.

Einatmen, ausatmen. Tief in den Bauch und ganz bewusst, das musste Diana Pakroppa erst wieder lernen. Grund: Nach einem schweren Unfall musste die Stuntfrau wieder bei Null anfangen. Jetzt ist sie zurück im Leben.
Es ist kaum zu glauben, doch Diana Pakroppa strahlt und strotzt vor Lebensfreude. Zweimal in der Woche ist sie bei der Logopädin Stephanie Busse in Neviges und trainiert ihre motorischen Sprechablaufbewegungen mittels spezieller Therapieformen, denn das Sprechen fällt ihr auch heute noch nicht leicht.
Es war der 16. September 2009, als sich für die damals 35-Jährige alles ändern sollte. Geplant waren drei Drehtage für die Action-Serie „Alarm für Cobra 11“, doch am zweiten Drehtag passierte das Unfassbare. Diana Pakroppa, leidenschaftliche Reiterin und auf Pferdestunts spezialisiert, erlitt an diesem Tag eine folgenschwere Kopfverletzung mit Hirnblutung, einen Lungenriss und einen doppelten Halswirbelbruch.
Mit ungebremster Wucht traf sie der Motorblock eines Motorrads am Hinterkopf, während sie das Pferd am Zügel führte, das eigentlich bei diesem Stunt von einem Motorradfahrer übersprungen werden sollte. Dieser Tag ist aus ihrem Gedächtnis gelöscht, weder an die Zeit kurz vor dem Unglück, noch an die dramatischen Minuten während des Flugs mit dem Rettungshubschrauber kann sich die alleinerziehende Mutter einer heute 15-jährigen Tochter erinnern. Zwei Monate lang lag sie im Koma, dann das Erwachen: „Was ist mit meiner Tochter?, war mein erster Gedanke“, so die Pferdeliebhaberin. „Damals ging gar nichts mehr. Meine Tochter hat mir die Kraft und den Lebensmut gegeben, dahin zu kommen, wo ich heute stehe.“
„Die kognitiven Fähigkeiten von Diana sind durch die Verletzungen nicht eingeschränkt und es kam nicht zu einer zentralen Schädigung des Sprachzentrums“, so Logopädin Busse. „Allerdings muss sie sich alle automatischen Bewegungsabläufe, die wir beim Sprechen vollziehen, ganz bewusst machen. Das ist sehr anstrengend und verlangt sehr viel Disziplin.“
Doch daran mangelt es der Sportlerin nicht und auch ihre Lebensfreude und ihr Humor mache die Zusammenarbeit mit ihr so besonders, so Busse. Neben leichten körperlichen Einschränkungen sind die Übungen zu Aussprache, Atmung und Körperhaltung das einzige, was an das Unglück vor knapp drei Jahren erinnert. Ihren Alltag bewältigt Diana Pakroppa inzwischen selbstständig und auch auf das Reiten muss sie nicht mehr verzichten. „Jeden Samstag besuche ich mein Stuntteam von damals. Dann reite ich, aber nur an der Longe. Das Pferd von damals hat auch schwer verletzt überlebt. Allerdings war es schon nach zwei Jahren wieder fit, aber es musste ja auch nicht wieder sprechen lernen.“ Ihren Humor hat sie nicht verloren und sie ist sich sicher: „Mein Leben ist nicht schlechter geworden, nur anders.“
Das WDR-Team von „Menschen hautnah“ dokumentiert zurzeit das neue Leben der Stuntfrau. Der Sendetermin ist vorraussichtlich im Herbst 2012.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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