Streitschlichter lassen ausreden
An der Heiligenhauser Realschule sollen Streitigkeiten schon im Keim erstickt werden.
An der UNESCO-Modellschule haben jetzt 15 ausgebildete Streitschlichter aus den neunten Jahrgangsstufen ihre Tätigkeit aufgenommen.
In Zusammenarbeit mit dem demokratischen Forum Düsseldorf wurden die Schüler sowie die Lehrkräfte Michaela Balz-Immel, Daniela Lehr und Bernd Volkhausen für ihre neue Aufgabe ausgebildet. Den Schülern wurde der Erwerb von Techniken und Strategien zur Schlichtung von Streitigkeiten mit einem Zertifikat bestätigt. Ausgestattet mit grellgrünen Schlüsselbändern mit der Aufschrift „Streitschlichter“ und einem selbstgestalteten Logo sind sie leicht auf dem Schulhof zu erkennen.
Mittlerweile wurden die erste Konflikte erfolgreich beigelegt. „Das war gar nicht so schwer, wie ich dachte“, zeigte sich Laura Kindler erstaunt. „Es war nicht so schwer wie in der Übung. Ich war darauf schon ein bisschen stolz.“ Felix Raspel hat seinen ersten Streitschlichterfall als sehr spannend empfunden, obwohl ihn andere Mitschüler aus seiner Klasse für sein neues Engagement auslachen. Doch das stört den Neuntklässler nicht, im Gegenteil: „Ich denke, dass ich bei der Berufsausbildung einen Vorteil habe, weil mir das Zertifikat diese Qualifizierung bescheinigt.“
Lehrer Bernd Volkhausen hat bemerkt, dass durch die Ausbildung zum Streitschlichter eine sprachliche Verbesserung eingetreten ist: „Man lässt sein Gegenüber ausreden, die Schüler gehen mit einer gewissen Gelassenheit ran, sie bringen sich sehr souverän rüber.“
Mit Genugtuung haben die Streitschlichter festgestellt, dass Schüler, die sich eben noch gezofft hatten, in der nächsten Pause wieder friedlich zusammenhocken. Rektorin Sonia Cohen sieht in den Streitschlichtern den Anfang einer neuen Schulkultur: „Wir setzten an unserer Schule auf eine Kultur der Wertschätzung untereinander, die langsam weiter wächst.“
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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