"Silver Surfer" gehen an den Start
So richtig in die Tasten hauen momentan sechs Senioren in den Räumlichkeiten des Gymnasiums Langenberg. Ihr Instrument ist dabei aber nicht etwa ein Klavier, nein, die Teilnehmer werden in Sachen Computer fit gemacht.
Finanziert wird das Projekt, das seit kurzem an der Schule unter dem Namen „Silver Surfer“ läuft, von der Firma Gelsenwasser. Die schreibt in jedem Jahr eine bestimmt Geldsumme für sinnvolle Projekte aus, die sich der Zusammenführung von Jung und Alt verschrieben haben. Bereits vor einigen Jahren hatte Gelsenwasser die so genannten Computerscheine für Senioren unterstützt.
„Der jetzige Kurs ist quasi eine Fortsetzung des letzten“, erläutert Dr. Rainer Frank, Lehrer am Gymnasium. „Im ersten haben die Teilnehmer grundlegende Sachen wie das Einschalten des Computers gelernt, jetzt wollen wir ihnen vor allem zeigen, welche Funktionen sie mit dem PC nutzen können.“ Als Lehrer steht den Senioren dabei ein Schüler zur Seite. Oliver Frankholz besucht die Stufe zwölf des Gymnasiums und zeigt einmal in der Woche den älteren Semestern, wie sie in der modernen Welt zurecht kommen.
„Auf dem Plan steht in den ersten Stunden der Umgang mit einer Excel-Tabelle“, berichtet Frankholz. „Sie sollen lernen, wie man diese erstellt und damit arbeitet.“ Dass dabei auch ganz praktische Dinge für den Alltag gelernt werden, weiß Karin Jansen zu berichten.
„Ich kann damit zu Hause zum Beispiel Abrechnungen erstellen und dabei meinen Kopf völlig ausschalten, weil der Computer ja das Rechnen übernimmt. Das ist überaus praktisch.“ Und auch Edda Bruckhaus nimmt einiges von dem Erlernten mit nach Hause.
„Ich habe schon den ersten Kurs besucht und schreibe jetzt bereits fleißig E-Mails oder surfe im Internet. Das macht wirklich eine Menge Spaß und auch, wenn ich am Anfang ein wenig Angst hatte, dass ich die Dinge nicht verstehe, Oliver ist für jede unserer Fragen offen und erklärt die Sachen auch manchmal öfters.“ Dabei hapere es bei den Senioren, die zwischen 67 un 78 Jahre alt sind, manchmal bereits an den einfachsten Vorgängen.
„Es gibt oft Probleme beim Grundverständnis, beispielsweise, dass der Doppelklick nicht funktioniert, weil die Maus zu verkrampft gehalten wird oder dass nicht immer klar ist, ob mit rechts oder links geklickt werden soll. Das sind Dinge, die für junge Menschen selbstverständlich sind, Ältere müssen das aber erst einmal lernen.“ Und genau das soll auch das Ziel des Projektes sein.
„Es ist uns sehr wichtig, mehr Generationen in die Schule zu bekommen, damit ein jeder von dem anderen lernen kann“, weiß Dr. Frank zu berichten. Daher wird es am Ende des Kurses auch eine kleine Präsentation des Gelernten geben. Die Teilnehmer, die dann auch Fertigkeiten in Words und Power-Point erarbeitet haben sollten, werden mit Hilfe von Internetrecherche einen Vergleich zwischen dem Beruf, den sie früher ausgeübt haben, und dem heutigen Berufsbild dazu vorstellen. Und um das Lernen so effektiv wie möglich zu gestalten, wird in einer kleinen Gruppe unterrichtet. Laufen soll das Projekt noch bis zu den Sommerferien, eine Verlängerung ist aber durchaus denkbar.
„Wir werden von Gelsenwasser mit insgesamt 2.500 Euro unterstützt“, erklärt Dr. Frank. „Wenn am Ende des Kurses noch Geld übrig ist und keine anderen Interessenten da sind, können wir natürlich noch über eine Verlängerung des Angebots nachdenken.“
Andersherum gibt es auch die Möglichkeit einen weiteren Kurs zu organisieren, sollten sich hierfür noch weitere Senioren finden. Als Ansprechpartner steht Dr. Rainer Frank hierfür jederzeit zur Verfügung.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.