Schildkröte war verdurstet

Dass gerade während der Urlaubszeit immer wieder Haustiere ausgesetzt werden, weil die Besitzer nicht wissen, wohin mit ihnen, ist nichts neues. Meist sind das Hunde, Hamster oder Mäuse. Eine Leserin machte jetzt aber eine ungewöhnliche Entdeckung. Auf dem Weg nach Hause sah sie eine Schildkröte auf einem Stromkasten sitzen. Als sie daraufhin umkehrte und das Tier genauer in Augenschein nahm, stellte sie fest, dass es bereits tot war, augenscheinlich verdurstet. Da fragt man sich doch, warum Menschen, die sich einst als so tierlieb empfunden haben, dass sie einer kleinen Schildkröte eine Heimat gaben, diese Herzlosigkeit gegenüber ihrem eigenen Gewissen rechtfertigen können. Ein ausgesetzer Hund ist schon schlimm genug, er hat aber wenigstens die Möglichkeit Passanten auf sich aufmerksam zu machen. Eine hilflose Schildkröte aber bei strahlendem Sonnenschein auf einem Stromkasten auszusetzen und in Kauf zu nehmen, dass sie sich von dort nicht entfernen kann und unweigerlich sterben wird, grenzt schon an Sadismus. Die Leserin jedenfalls zeigte Herz, nahm das tote Tier an sich und erwies ihm mit einem anständigen Begräbnis die letzte Ehre.

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Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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Heiko Müller aus Dortmund-City
am 27.08.2011 um 13:02

Es gibt viele Menschen, die sehen in Tieren nichts weiter als Besitz und Gegenstände. Zuckt und lebt vielleicht, aber hat kein Bewusstsein und vorallem auch keine Seele. Mit dieser Aktion wird wieder mal deutlich, dass es Menschen gibt, die weder Bewusstsein noch Seele besitzen. Traurig ist es auf jeden Fall. Sadistisch und grausam war die Aktion, ein Schildkröte auf einen Stromkasten zu setzen, auf jeden Fall. Aussetzen ist ja die leichteste und billigste Möglichkeit, unliebsamen Ballast los zu werden. Wäre schön, wenn die Menschheit ihre Verantwortung auf Tiere übernähmen und nicht wegschmeissen würden wie einen alten Pulli.