Karnevalisten läuten fünfte Jahreszeit ein

Jetzt wird wieder gesungen, gebützt und gelacht: Auch die Velberter Karnevalisten ließen sich nicht vom Wetter abhalten und weckten „ihren“ Hoppeditz mit lauten „Tüpp-Tüpp-Helau“-Rufen.
Für die einen ist es der Martinstag, für die anderen einer der wichtigsten Tage in der Karnevalssession. Und so trafen sich auch in diesem Jahr wieder viele Velberter Narren vor dem Sparkassengebäude und wurden Zeugen bei der Auferstehung des Erzschelms Hoppeditz.
Aber auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter der stellvertretende Bürgermeister Hinnerk Tegtmeier, der Bürgermeister Stefan Freitag vertrat, ließen sich diesen karnevalistischen Höhepunkt nicht entgehen.
Nach Einzug der Karnevalisten, begleitet vom Spielmannszug Burgaltendorf, trotzten die Jecken so mancher Windböe und lockten unter Anleitung von Markus Schemken, Sitzungspräsident des Festausschusses Velberter Karneval, den Hoppeditz aus seinem Versteck.
Dieser schaute diesmal aus schwindelerregender Höhe auf sein „Narrenvolk“ herab und wurde lautstark begrüßt. Sogleich begann der Obernarr mit seiner obligatorischen Begrüßungsrede, nicht ohne seine gewohnt spitze Zunge.
„Vor 268 Tagen legte ich zur Ruhe mich mit vielen off‘nen bangen Fragen und hoffte, dass sie lösten sich“, sinnierte die Symbolfigur aller Karnevalisten. Von seinem luftigen Platz, einer Hebebühne in zig Metern Höhe, schaute er über die Stadt und entdeckte unter anderem ein Fußballfeld, das „mit ganz viel Geld“ zugebaut wird und ein Schild „hier kommt der Abrisshammer“ auf dem Haus der Gesundheitskammer.
Sein Kommentar hierzu: „Ich kann‘s nicht glauben, da kann ich wirklich nur noch staunen.“ Natürlich beschäftigte ihn auch die aktuelle Spar-Politik mit den Worten „Wo bleibt eigentlich unser liebes Geld? Die Wirtschaft boomt, die Krise überwunden, doch alledem wird unsere Stadt geschunden. Die Stadthalle und das Nizzabad, das find ich ungeheuer, werden gestrichen, da viel zu teuer. Bei Vereinen, Jugend, Sport und mehr, gibt keiner einen Cent mehr her.“ Doch nach alter Karnevalsmanier wurde „bei all dem Kummer und den Sorgen“ schnell wieder zu „Frohsinn und Heiterkeit“ aufgerufen, denn: „Ab heute ist ja Karneval!“
Und dass sie feiern können, stellten die Karnevalisten auch gleich unter Beweis: Gemäß dem neuen Karnevals-Motto „Velbert dreht am Rad“ wurde getanzt, geschunkelt und gelacht, auch wenn dazu bei Temperaturen um die ein Grad ein gewisses Durchhaltevermögen gehörte.
Doch gerade das bewiesen die Kindertanzgarden der KG Große Velberter und der KG Grün-Weiß Langenhorst. Bei eisigen Temperaturen bewiesen sie viel Disziplin und erfreuten das Publikum mit ihren Gardetänzen.
„Noch-Prinzessin“ Babett gab den Rathausschlüssel zurück, das Kinderprinzenpaar bedankte sich für die tolle Session und auch das designierte Prinzenpaar Benny und Nina stellte sich schon einmal ihrem Volk vor und erntete begeisterten Beifall.
Die „Wonneproppen“ sorgten dann noch für die richtige Einstimmung auf die neue Karnevalssession und ließen die ersten „jecken Töne“ erklingen.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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