Heiligenhauser trotzten Kälte bei heißem Glühwein

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Das „,märchenhafte Weihnachtsdorf“ wurde von Frau Holle besonders gut bedacht. Der Weihnachtsmarkt öffnete bei heftigem Schneefall und ging nach vier Tagen bei Schnee wieder zu Ende.

Die weiße Pracht legte sich malerisch über die Buden vor dem Rathaus und am Kirchplatz. Die Besucher stapften durch den tiefen Schnee, nur wenige meckerten, dass der nicht sofort weg geräumt wurde.
Die meisten Weihnachtsmarktbesucher freuten sich über dieses weihnachtlich-winterliche Accessoire, das sonst immer vermisst wurde. Gesucht wurde auch der Standort so mancher Bude. Alles war diesmal ein bisschen anders, die Häuschen standen weiter auseinander, es gab nicht die aus den vergangenen Jahren bekannte gemütliche Drängelei im „Bermuda-Dreieick“.
Alles war ein bisschen anders und vor allem größerer, weil sich Heiligenhaus „Kulturhauptstadt Europas“ nennen durfte. Die Vorsitzende des Kulturkomitees Uschi Klützke hatte die Heiligenhauser Historie zielgerichtet interpretiert und es so geschafft, die Verantwortlichen von Ruhr 2010 davon zu überzeugen, dass die niederbergische Kleinstadt wenigstens als Gast an dem Spektakel teilnehmen durfte.
Drum war alles ein bisschen größer: Die Buden zogen sich entlang der Hauptstraße bis zum Kirchplatz, wo als Attraktion eine Schlittschuhbahn aufgebaut war. Keine richtige aus Eis, sondern eine ökologische aus Kunststoff. Obwohl sie ganz ohne Kühlaggregate und Strom auskommt, wurde sie von einem großen Stromkonzern gesponsert. „So eine Kunststofffläche ist schon eine Umgewöhnung, es fährt sich dort ganz anders als auf Eis“, wusste André Saar vom Stadtmarketing zu berichten, der etliche Male mit dem Besen aufs „Eis“ musste, um die Oberfläche vom Schnee zu befreien. Im nächsten Jahr wird es eine solche Attraktion nicht geben. „Das ist nicht zu finanzieren.“
Den Rathaus-Innenhof hatten Veronika Kautz vom Kulturbüro und Hannes Johannsen vom Umweltbildungszentrum zu einem Märchenwald umgestaltet. „Der Schnee hat das Ganze noch besonders schön gemacht“, schwärmte Kulturbüro-Leiter Henrik Schulze Neuhoff.
Tatsächlich entstand ein märchenhafter Weihnachtswald wie aus dem Bilderbuch, dazwischen hockten in der lebenden Krippe Maria und Josef mit dem Jesuskind, flankiert von Eseln und Schafen.
Trotz mehrfacher Schneeschauer und Dauerfrost ließen sich die Heiligenhauser nicht abhalten, ins Weihnachtsdorf zu kommen. Am späten Sonntagnachmittag, als der Handel seine Türen zum Sonntagseinkauf geöffnet hatte, beeilten sich einige Besucher mit den Einkäufen. „Ich weiß nicht, ob ich mit dem Auto noch wegkomme“, hieß es häufig. Doch alle, die zu Fuß kamen, genossen noch einmal die einzigartige Atmosphäre und stießen darauf mit einem Tässchen Glühwein an.

Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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