Großeinsatz am Museum Abtsküche
Auf einer Baustelle hat es eine Explosion gegeben. Im daneben stehenden Wohnhaus entstand durch die Detonation ein Feuer. Personen werden im Gebäude vermisst. Durch schaulustige Autofahrer hat sich außerdem ein Verkehrsunfall ereignet.
Gott sei Dank ist das nur das Szenario für eine gemeinsame Übung der Jugendfeuerwehr Heiligenhaus mit dem Schulsanitätsdienst des Immanuel-Kant-Gymnasiums.
Beide Jugendgruppen lernten gemeinsam an zwei Tagen die Grundlagen der Ersten Hilfe. Organisiert hatte die Schulung die Jugendfeuerwehr. Durch die nun bereits zweijährige Kooperation zwischen der Jugendfeuerwehr und dem Schulsanitätsdienst waren auch die Schüler des Gymnasiums bei dem Lehrgang dabei. Nun sollten sie ihr erworbenes Wissen in die Tat umsetzen.
Mit Einsatzwagen der Feuerwehr brausten die ausgebildeten Ersthelfer zur Einsatzstelle am Feuerwehr-Gerätehaus Abtsküche heran und kümmerten sich um die verletzten Personen. Die Jugendfeuerwehr baute einen Löschangriff auf, um das Feuer zu bekämpfen. Zwei Trupps gingen in das Gebäude, um die Vermissten zu retten. Verbandszeug wurde herangebracht, um offene Wunden zu versorgen. Bei nicht ansprechbaren Personen wurden Bewusstsein und Atmung kontrolliert. Menschen, die offensichtlich unter Schock standen, bekamen eine psychische Betreuung.
Viel zu tun für die jungen Helfer. Doch die zumindest teilweise vorhandene Überforderung hat einen guten Grund: „So kann man im Ernstfall hoffentlich noch etwas gelassener und besonnener reagieren, da man bereits ein stressigeres Ereignis mit ähnlichen Anforderungen durchlebt hat“, erklärt Christian Frisch, stellvertretender Stadtjugendfeuerwehrwart, die Situation.
Im Anschluss an den Einsatz erfolgte eine kurze Nachbesprechung. Nicht nur, um darüber zu sprechen, was richtig und gut gelaufen ist oder was man noch in der einen oder anderen Situation hätte besser machen können, sondern auch, um über die Situation als solches noch einmal zu sprechen. All diese Dinge sind für den Ernstfall ebenso wichtig wie das richtige Anlegen des Druckverbands.
Bei der Organisation der Übung wurde zumindest bei den Verletzungen viel Wert auf Realismus gelegt. Spezielle Schminktechniken sorgten für fast echt wirkende Wunden und Knochenbrüche. Die freiwilligen Verletztendarsteller wurden außerdem über ihre Rolle aufgeklärt und wie sich typischerweise Menschen mit derartigen Blessuren verhalten würden.
„Es ist sehr gut, unter solch realistischen Umständen einmal zu üben, damit das vermittelte Wissen nicht nur theoretisch bleibt, sondern unter fast echten Bedingungen angewendet werden kann“, beurteilt Gruppenführer Dominic Wulf das Training.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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