Fahrradtour XXL

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Mit dem Fahrrad quer durch Europa und dann von der Türkei über Syrien und Jordanien nach Ägypten. Für Sabine Röser und Frank Martin ist das pure Reiselust. Erfahrungen sammeln, andere Menschen treffen und die Kultur und Geschichte fremder Länder kennenlernen, das ist schon seit mehreren Jahren Dreh- und Angelpunkt im Leben des Ehepaars. „Erst sind mein Mann und ich nur als Touristen mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln durch Asien gereist. Fasziniert von der Kultur, lernten wir die Sprache und lebten danach drei Jahre in Peking und arbeiteten dort“, erzählt die Velberterin von den Anfängen ihrer Reiselust. „Dort arbeitete ich drei Jahre lang im Deutschen Botschaftskindergarten.“
Doch hier war noch lange nicht Endstation ihrer Abenteuerlust, da auch ihr Mann Frank Martin, ein gelernter Jurist, seinen Job kündigte und vom Reisefieber angesteckt wurde. Nach Asien wollte das Ehepaar nun Afrika entdecken, wo die gelernte Erzieherin beim deutschen Kindergarten in Harare eine Anstellung fand. Frank Martin sattelte währenddessen von Jurist auf Deutschlehrer um, was ihm mehr berufliche Möglichkeiten während der Auslandsaufenthalte ermöglicht.
Nachdem das Ehepaar mit einem Landrover das südliche Afrika erkundet hatte, zog es sie nach Deutschland zurück. Doch die Ruhe hielt nicht lange an. Bereits nach einem Jahr schwang sich das umtriebige Pärchen Anfang April auf ihre Fahrräder, Ziel diesmal: Quer durch Osteuropa über Syrien und Jordanien nach Alexandria, an die Mittelmeerküste Ägyptens.
„Europa war uns nach so vielen fremden Eindrücken und kulturellen Unterschieden ein echtes Anliegen. Auch hier ist es so wie schon bei unseren vorherigen Reisen. Die Bekanntschaften mit den Menschen, egal ob Einheimische oder ebenfalls Reisende, sind etwas ganz Besonderes, aber auch die kulturellen Errungenschaften und die Geschichte der verschiedenen Regionen faszinieren uns immer wieder aufs Neue“, so die 40-jährige Weltenbummlerin.
Vieles in ihrem Alltag, wie nach dem Weg fragen, Essen bestellen oder kaufen oder fremdes Essen an sich, seien in den verschiedenen Kulturkreisen immer wieder eine Herausforderung.
Während in Tschechien, Österreich, der Slowakei und Rumänien die Verpflegung am Radweg optimal gewesen sei, habe es in Ungarn mangels Gaststätten Salami in jeder erdenklichen Kombination vom eigenen Kocher gegeben: Salami mit Reis, Salami mit Nudeln, Salami in der Suppe.
Übernachtet wird, wenn möglich, auf Campingplätzen, gewaschen meist in der Faltschüssel mit „Rei in der Tube“, doch die kleinen Widrigkeiten des Alltags seien schnell vergessen und in bleibender Erinnerung blieben Störche auf ihren Nestern in Ungarn, wildes Campen in Tschechien mit erfrischendem Bad in der Moldau oder die hilfsbereiten Menschen in der Türkei, die einem sogar während der Autofahrt Süßigkeiten durch das Fenster reichen.
Aktuell haben die beiden Weltentdecker die Türkei hinter sich gelassen und sind mit der Fähre nach Zypern übergesetzt. Gerade versuchen sie, ein Visum für Ägypten zu bekommen und eine Möglichkeit zu finden, nach Haifa oder Tel Aviv zu kommen.
Doch „die politische Lage macht alles etwas schwierig“, so Röser und man müsse eventuell in Betracht ziehen, Zypern mit dem Flieger zu verlassen. „Doch wir werden zunächst nicht aufgeben und versuchen, Ägypten mit dem Fahrrad zu erreichen“, so die Velberterin.
Ihr Ziel: Alexandria, denn dort wartet ab Mitte August eine Stelle als Erzieherin auf Sabine Röser. Wie lange sie und ihr Ehemann Frank Martin dort sesshaft sein werden, bleibt noch offen, schließlich gibt es immer noch Stellen auf der Landkarte, die sie noch nicht kennen.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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