Ex-Handballprofi leitet die Neurologieabteilung

Karsten Kohlhaas ist nah am Patienten - hier testet er die Reflexe von Patientin Therese Reuter. | Foto: Ulrich Bangert
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Seit Mitte August ist der Ex-Handball-Nationalspieler Karsten Kohlhaas Leiter des Instituts für Neurologie am Elisabeth-Krankenhaus. Damit besetzt er die Stelle von Dr. Hans-Joachim Volpert nach, der in den Ruhestand gegangen war.
Kohlhaas, der gerade in den letzten Zügen mit seiner Doktor-Arbeit liegt, freut sich auf die neue Herausforderung. Während bislang das Institut für Neurologie am Elisabeth-Krankenhaus über keine Betten verfügte, ist nun eine neue Station geplant. Der entsprechende Antrag ist bei der Landesregierung eingereicht, jetzt wartet man auf grünes Licht. „Ich freue mich darauf, an der Errichtung dieser Station mit 40 Betten aktiv mitwirken zu können“, so der 41-Jährige.
Kohlhaas blickt auf eine bewegte Vergangenheit als Leistungssportler zurück, unter anderem nahm er an einer EM teil.
In seiner sportlichen Laufbahn als Handball-Nationalspieler hat er Beeindruckendes geleistet. „Ich wurde fünf Mal deutscher Jugendmeister, zwei Mal Pokalsieger mit TUSEM Essen und italienischer Vizemeister.“ Nebenbei begann er 1990 sein Medizinstudium, was ihn dann immer mehr forderte. Trotzdem wollte er den Hochleistungssport, den er seit dem fünften Lebensjahr betrieb, nicht aufgeben.
„Ich hatte acht bis neun Mal die Woche zwei bis drei Stunden Training. Manchmal war es hart, aber es ging. Heute würde es nicht mehr gehen.“
Seit Mitte August ist er Leiter des Instituts für Neurologie am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Neviges und folgt damit auf Dr. Hans-Joachim Volpert. „Ich wollte schon immer im Berufsfeld der Neurologie arbeiten. Sie ist sehr vielseitig und hat sich in den letzten Jahren drastisch gewandelt. Vor 30, 40 Jahren wurde sehr viel diagnostiziert, heute gibt es im Bereich der Neurologie mehr praktische Behandlung, was den Beruf sehr interessant macht.“
Bisher war Karsten Kohlhaas im Helios-Klininkum in Wuppertal als Oberarzt für die Schlaganfallstation zuständig und freut sich nun darauf, beim Ausbau der neurologischen Kompetenz des Elisabeth-Krankenhauses aktiv mitwirken zu können, um unter anderem den Schlaganfallpatienten eine noch bessere Behandlung zu bieten.
Mit dem Beginn seines Medizinstudiums startete Kohlhaas seine aktive Karriere beim damaligen Zweitligisten OSC Dortmund. Danach spielte er unter anderem beim Erstligisten TUSEM Essen und beim Zweitligisten HSG Nordhorn. Mit der HSG stieg er dann 1999 in die erste Liga auf. Während zweier Urlaubssemester war er mit seiner Mannschaft 120 Tage unterwegs, um in Spanien an der Europameisterschaft und in Atlanta bei den olympischen Spielen teilzunehmen.
Für die deutsche Nationalmannschaft bestritt Kohlhaas 97 Länderspiele, in denen er 184 Tore erzielte. Er war Vollprofi und hat nach eigenen Angaben „gutes Geld“ verdient. Im Sommer 1999 jedoch fiel er wegen eines Achillessehnen-Teilrisses für mehrere Monate aus. Als die HSG Nordhorn 2002 in finanziellen Schwierigkeiten war, wechselte Kohlhaas zum Regionalligisten HSG Schwerte/Westhofen, wo er seine aktive Karriere beendete.
Heute ist Karsten Kohlhaas verheiratet und hat zwei Töchter, siebeneinhalb und fünf, die ihn positiv fordern, wie er lächelnd erzählt. Handball ist außer einigen Spielen, die er im Fernsehen verfolgt, kein Teil mehr seines Lebens, trotzdem ist er noch sportlich aktiv. „Seit zwei Jahren spiele ich zwei Mal wöchentlich Tennis und mache sieben bis acht Kilometer Waldlauf. Trotzdem habe ich in den letzten Jahren abtrainiert.“
Doch ganz verliert Kohlhaas seine Passion Handball nicht aus den Augen: Seit drei Monaten spielt seine ältere Tochter Handball und tritt vielleicht noch in Papas Fußstapfen.

Autor:

Madelaine Schilken aus Velbert-Langenberg

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