Eröffnung des Bürgerhauses Langenberg
Sonderstammtisch des Bürgervereins.
Holger Syhre von der Städtischen Kultur und Veranstaltungs-GmbH Velbert (nachfolgend KVV genannt), zukünftiger Betreiber des Bürgerhauses. Der vom Bürgerverein eingeladene Geschäftsführer der KVV, Holger Syhre, schilderte in einer mehr als halbstündigen Einführung den 10 jährigen Verlauf der umfassenden Sanierungs- und Renovierungsarbeiten des Bürgerhauses und dessen derzeitigen und zukünftigen Nutzungspläne. Gefördert von Bund, Land und EU wurden allumfassend knapp über 20 Millionen Euro in das „Langenberger Herz“ investiert (ca. die Hälfte dieser Summe aus Landesfördermitteln). Mit Stolz über das Geleistete und Ehrfurcht vor der Historie konnte Herr Syhre verkünden, dass wohl sämtliche Sicherheitsauflagen, aber auch sonstige Wiederherstellungs- maßnahmen abgeschlossen seien, und der Nutzung in allen möglichen Bereichen nichts mehr im Wege stünde. Letztendlich wäre es für das gesamte Umfeld, insbesondere auch unter Berücksichtigung der Sanierung und der damit verbundenen Nichtnutzung des „Forums“ in Velbert, von größter Bedeutung und letztendlich auch primäre Aufgabe, entsprechende attraktive und für jeden Bürger zugängliche Kultur anzubieten. Nach Angabe des Referenten Syhre befände sich das Bürgerhaus jetzt in dem Zustand, in dem es sich 1913/1916 (Baubeginn/Baufertigstellung) befunden habe.
Allerdings sei dort die modernste Technik verbaut, die den derzeitigen und höchsten Sicherheitsstandards entspräche. Man spüre jedoch den Geist der damaligen Zeit, egal in welchem Raum man sich befände; das Ganze gepaart mit entsprechender moderner Technik. Im Resümee sei das Bürgerhaus ein Kleinod, das sicherlich eine ganz besondere Zukunft haben werde; eben als Veranstaltungsort in dieser Region einzigartig. Das Bürgerhaus sei zwar ein kleineres, feineres Haus für intimere Veranstaltungen; es eigne sich aber auch für Tagungen; so könne das bergische Zimmer auch wieder für Trauungen und andere „Events“ im kleinen Kreis genutzt werden.Technisch sei aus finanziellen Gründen, nicht alles bis zum letzten machbar gewesen, aber durch die Unterstützung Dritter, zum Beispiel durch Vereine, sei noch Einiges ermöglicht worden, so Holger Syhre. Die Eröffnung im April sei eine erhebliche Kraftanspannung; die Alternative wäre eine Eröffnung im Herbst, die dann aber zum Leerstand im Sommer geführt hätte. Holger Syhre berichtete weiter, dass manche der geplanten Veranstaltungen im Zeitraum der Eröffnungswochen nach kurzer Zeit ausverkauft gewesen seien; hier sei zum Beispiel das Konzert von Max Mutzke am 29. April erwähnenswert, dass binnen weniger Stunden ausverkauft gewesen sei.
Unter anderem stehe das Haus auch für Kunstausstellungen zur Verfügung, so z. B. für die „Neanderart“ im Herbst. Der verdiente Eröffnungsfestakt fände am 26. April mit Minister Borjans und dem Bürgermeister Dirk Lukravka statt; dieser erhalte den symbolischen Schlüssel des Bürgerhauses vom Architekten; die Einladungen würden derzeit versandt. Eine Zulassung für Tanzveranstaltungen sei beantragt worden, läge aber noch nicht vor; man gehe aber davon aus, dass spätestens im Herbst die Zulassung insoweit auch vorlege. Der Gymnastikraum im unteren Bereich des Bürgerhauses könne auch wieder durch örtliche Vereine genutzt werden; seine Innendekoration entspräche wieder dem alten Zustand.
Die Kosten für die Miete sollen nach Angabe des Referenten Syhre unterschiedlich sein; die Preise seien insbesondere für den kleinen Saal aber wohl nicht sonderlich hoch. Es bestehe jedoch jederzeit die Möglichkeit, Leistungen und Räumlichkeiten hinzu zu buchen. Das Bürgerhaus verfüge über zwei „Steinway“ Flügel; die Orgel, die vom Langenberger Kantor Peter Nowitzky gestimmt worden sei und liebevoll betreut werde, soll am 9. April ihrer Bestimmung übergeben werden. Teile der Steinschen Gemäldesammlung, die z.T. durch Künstler der Münchner Schule entstanden, sollen ins Bürgerhaus zurückkehren; derzeit seien 11 Gemälde der insgesamt fachgerecht gelagerten und aus 83 Stücken bestehenden Sammlung für die Platzierung im Bürgerhaus vorgesehen; es werde der Zustand der Kunstwerke geprüft und es erfolge bei Bedarf noch etwaige Restaurantionen; ein Förderantrag bzgl. der entstehenden Restaurationskosten sei gestellt. Auch die Grundsteinkisten im Laubengang des Bürgerhauses seien von großer Bedeutung; hier werde die einmalige Chance gesehen, die bedeutsamen Kunstwerke entsprechend wirksam auszustellen. Eine Gastronomie im Bürgerhaus sei nicht mehr im Bürgerhaus präsent; es stünden aber fünf Caterer, die von den jeweiligen Veranstaltern beauftragt werden können, zur Verfügung.
Das Team der Gaststätte „Alt Langenberg“ werde die Pausenbewirtung innerhalb der Veranstaltungen übernehmen. Angemerkt wurde vom Referenten, dass das Haus im Bereich der Architektur verwinkelt sei und somit eine gewisse personalintensive Serviceleistung erbracht werden müsse; so befänden sich die Garderoben im Keller, und es müssten mehrere Eingangstüren durch Personal besetzt werden; „etwas gewöhnungsbedürftig“ sei der Aufwand für den jeweiligen Veranstalter, aber auch für die Gäste. Auf Nachfrage, wie denn das Parkplatzkonzept für Langenberg und seine Gäste aussehe, erklärte der sich auch dafür verantwortliche Holger Syhre, das ca. 600 Parkplätze in der Umgebung zur Verfügung stünden; diese würden durch Nummerierungen kenntlich gemacht. Man gehe davon aus, dass genügend Parkplätze zur Verfügung stehen würde, trotz des Einwandes, dass diese Plätze schon durch Anwohner und andere Nutzer in Teilbereichen belegt seien. Außerdem sei die Anbindung Langenbergs an die S-Bahn von großen Vorteil und werde sicherlich auch entsprechend genutzt. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Probeveranstaltung am kommenden Freitag; so wurde in den letzten Tagen ein Feuer kontrolliert auf der Bühne angezündet, um die Rauchentwicklung und deren Abzug nach Außen in der Realität zu testen, natürlich in Anwesenheit der örtlichen Feuerwehr.
Am 16. März konnte der Verfasser selbst beobachten, wie der künstlich erzeugte Qualm durch die bei Rauchentwicklung automatisch öffnende Portaltür und einige sich ebenfalls bei Bedarf selbstständig öffnenden Fenster, nach Außen in Richtung Hauptstraße abzog. Ortsbegehungen der Feuerwehrkräfte waren den ganzen Tag zu beobachten; man muss sich eben mit dem Objekt „Bürgerhaus“ in allen sicherheitsrelevanten Bereichen vertraut machen. Abschließend bleibt festzustellen, dass die reichlich anwesenden Bürgervereinsmitglieder und auch einige Gäste, begründet durch die Fachkompetenz des Referenten Herrn Syhre sicherlich umfassend informiert wurden. Das Bürgerhaus wird eine Institution über die Velberter Grenzen hinaus sein, dass den Geist der Zeit seiner Erbauung in den Jahren 1913 bis 1916 spürbar werden lässt, der aber mit der Technik der heutigen Zeit vereint und kombiniert ist, und so den Besuch der Veranstaltungen zu einem doppelten Erlebnis werden lässt. Hier findet sich modernste Bühnentechnik gepaart mit der Wiederherstellung der historischen Gegebenheiten. So ist zum Beispiel der ehemalige Gymnastikraum, der ja eine Zwischennutzung als, na, wer erinnert sich noch?.....Kino erlebt hatte, wieder als solcher nutzbar. Er kann und wird wieder durch die Langenberger Vereine genutzt werden. An den Innenwänden finden sich sogar die historischen Weisheiten wieder, wie zum Beispiel: "Wer soll Lehrling sein? Jeder Mann. Wer soll Geselle sein?” Genutzt wird das Haus für Konzerte vieler Art, z.B. für Klassik und Pop. Auch steht der Nutzung für Sprechtheater und Veranstaltungen unterschiedlicher Ausrichtung, wie zum Beispiel Kongresse oder Tagungen, nichts mehr entgegen. Die KVV unter Leitung des Holger Syhre ist im Moment damit beschäftigt, einem möglichst breit gefächerten Veranstalterkreis die Nutzung des Gebäudes ans Herz zu legen. Dabei dürfte dieses angesichts der Einzigartigkeit des Gebäudes in weitem Umkreis sicherlich erfolgreich sein. Es wird auch beim Publikum gut ankommen. Davon ist mit Sicherheit auszugehen und wir Langenberger können endlich wieder auf das große „Kleinod“ stolz sein.
Autor:Andre Tessadri aus Velbert |
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