Enge Zusammenarbeit der Religionen

Kulinarische Köstlichkeiten aus der muslimischen Welt gab es beim Tag der offenen Tür zu probieren.
Fotos: Bangert
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„Wir freuen uns jedes Jahr über viele Christen, die sich für unsere Religion interessieren“, sagte Hassan Salci beim Tag der offenen Tür der Ditib-Moschee in Velbert.
Das Interesse beruht dabei auf Gegenseitigkeit. „Vor kurzem erst war unsere Gemeinde in der Wallfahrtskirche Neviges zu Besuch. Alle sechs Wochen findet eine christlich-muslimische Gesprächsrunde statt“, ist Salci stolz.
Die 1989 eröffnete Moschee ist dabei im Laufe der Jahre zur Anlaufstelle vieler Muslime geworden. „Unsere Gemeinde zählt mittlerweile 320 Mitglieder, aber oft kommen auch Außenstehende zum Gebet“, weiß Sükran Ural. Die seit ihrer Kindheit in der Gemeinde lebende Muslimin ist vor Kurzem als erste Frau in den Vorstand der Gemeinde gewählt worden.
Dabei hatte die Gemeinde am Anfang auch mit dem einen oder anderen Widerstand zu kämpfen. „Erst vor sechs Jahren wurden wir auch vom deutschen Staat als Gemeinde anerkannt“, sagt Salci. Vorher galt die Gemeinde nur als eingetragener Verein.
Trotz der Anerkennung hat sich die Gemeinde aber eine starke Bindung zum Heimatland vieler Mitglieder, der Türkei, bewahrt. „Unser Imam Halim Karacan ist aus der Türkei zu uns gekommen, die türkische Regierung bezahlt sein Gehalt“, weiß Ural zu berichten.
Alle fünf Jahre wird ein neuer Imam in die Gemeinde entsandt, während sein Vorgänger in sein Heimatland zurückkehrt.
„Vor Gründung unserer Gemeinde in den 80er Jahren mussten Muslime in Gemeindezentren der Kirchengemeinden um Räume für ihre Gebete bitten. Bei fünf Gebeten am Tag ist das auf Dauer schwer realisierbar“, erzählt Ural. Die andere Option sei das Beten zu Hause gewesen. „Aber gerade das ist ja das Gegenteil dessen, was eine Religion ausmacht. Die Gemeinschaft und die soziale Bindung sollten im Vordergrund stehen“, betont Salci.
Die Bindung zur christlichen Kirche ist der türkisch-islamischen Gemeinde aber trotzdem geblieben. So arbeitet sie auch eng mit der Caritas zusammen.
„Wir haben doch viele Gemeinsamkeiten mit der christlichen Religion. Letztlich können wir auf eine gemeinsame Geschichte zurückblicken“, weiß Salci zu berichten.
Schulklassen zeigen ebenso Interesse an der Moschee. „Von der Grundschule über die Berufsschule bis hin zum Gymnasium haben wir schon viele Schulen aus Velbert und der Umgebung bei uns zu Besuch gehabt. Dabei führen wir die Schüler durch die Moschee und sie können beim Gebet dabei sein“, ist Ural stolz.
„Wir sind sehr froh, behaupten zu können, dass die Gemeinde sich in Velbert richtig integriert hat“, sagt Kadir Bicerik, stellvertretender Vorsitzender des Integrationsrats. „Dieses Jahr konnten wir sogar beim traditionellen Fastenbrechen unseren Bürgermeister Stefan Freitag mit traditionellem türkischen Essen willkommen heißen“, so Bicerik.

Kulinarische Köstlichkeiten aus der muslimischen Welt gab es beim Tag der offenen Tür zu probieren.
Fotos: Bangert
Imam Halim Karacan zeigte den Besuchern beim Rundgang die Ditib-Moschee.
Autor:

Janina aus dem Siepen aus Hattingen

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