Ein warmes Essen und eine Tüte Lebensmittel

Christa Beyer und Karin Wenzel (von links), Standortveranrwortliche der Tafel Heiligenhaus, mit Lukas Brandt und Ole Düsterhöft (Mitte) und Werner Starke, Geschäftsführer der Diakonie Niederberg. Foto: von Lauff
  • Christa Beyer und Karin Wenzel (von links), Standortveranrwortliche der Tafel Heiligenhaus, mit Lukas Brandt und Ole Düsterhöft (Mitte) und Werner Starke, Geschäftsführer der Diakonie Niederberg. Foto: von Lauff
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Die Tafelarbeit in Heiligenhaus begann in einem Jugendkeller der Evangelischen Kirchengemeinde. Damals kamen 17 bedürftige Menschen zur Essensausgabe.

Jetzt feierte die Diakonie Niederberg 10-jähriges Bestehen des Standortes an der Rheinlandstraße 26 mit rund 70 Tafelgästen.
Auch an diesem Jubiläums-Tag bildet sich auf dem Bürgersteig der Rheinlandstraße schnell eine Schlange bedürftiger Menschen, während das Tafelteam um Christa Beyer und Karin Wenzel in den hellen, freundlichen Räumlichkeiten alles für die Verteilung der Nahrungsmittel und das Mittagessen vorbereiten.
Obst, Gemüse, Brot, Joghurts und andere Milchprodukte werden sortiert, das Mittagessen gekocht und auch die Tische sind bereits gedeckt und dekoriert. Zum zehnten Geburtstag dürfen sich die Tafelgäste eingeladen fühlen, denn Grund zum Feiern gibt es genug an diesem Tag.
„Hier geht alles Hand in Hand, wir sind ein eingespieltes Team“, so Christa Beyer, die gemeinsam mit Karin Wenzel den Tafelstandort Heiligenhaus seit sechs Jahren leitet. „Uns freut besonders, dass wir in den Ferien Unterstützung von jungen Leuten aus der Gemeinde haben.“
Ole Düsterhöft und Lukas Brandt helfen gerne bei der Tafel. „Mir macht es Spaß mit anderen Menschen im Team zu arbeiten“, so der 13-jährige Lukas. „Man gehört dazu und kann sich nützlich machen. Eine Nachbarin hat mir von der Tafel erzählt und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte mal mitzukommen.“ Der 12-jährige Ole hat bereits in den Osterferien erste Erfahrungen sammeln können und findet es „wichtig, dass Lebensmittel, die noch gut sind, nicht als Müll weggeschmissen werden.“
„Im Jugendkeller der Gemeinde fing vor zehn Jahren alles an. Doch bald schon zog die Tafel in den großen Saal um“, so Werner Starke, Geschäftsführer der Diakonie Niederberg, die den Tafelaufbau in Niederberg initiierte. „Als das Gemeindehaus aufgegeben werden musste, bot uns Wolfgang Frenz aus Heiligenhaus seine Räume am Rheinlanddamm mietfrei an. Das war unsere Rettung.“
Immer mittwochs werden seit einem Jahrzehnt überzählige Lebensmittel aus Supermärkten an die Tafel Heiligenhaus geliefert, sortiert, verpackt und verteilt. Die fleißigen Hände von rund 22 ehrenamtlichen Helfern sorgen hier für einen reibungslosen Ablauf. Aber über mehr Unterstützung, besonders um die ‚Alten‘ zu entlasten, würde sich das Team trotzdem freuen. Auch Sponsoren sind immer noch so wichtig, wie in der ersten Stunde.
„Wir sind gut aufgestellt. Viele Geschäfte unterstützen uns, sei es durch Lebensmittel oder durch finanzielle Hilfe in Form von Spenden“, so Werner Starke. „Doch man muss dran bleiben, darf nicht in Vergessenheit geraten, denn der Kostenapparat ist groß. Gerade war der Kühltransporter in der Werkstatt, da kommen schnell Summen von mehreren tausend Euro zusammen.“
Viel hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. „Vielleicht kommen mehr jüngere Menschen als früher und natürlich immer mehr. Ich vermisse die älteren Frauen mit ganz kleiner Rente, die nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Da fehlt wohl noch der Mut“, so Christa Beyer.
Über Eines sind sich die Leiterinnen des Tafelstandortes einig: Ihr ehrenamtliches Engagement gibt ihnen Zufriedenheit und der alltägliche Umgang mit Lebensmitteln ist ihnen sehr bewusst geworden.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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