Ein Hof zum Anfassen

Hans Jörgens, aktives Mitglied des Vereins, sieht sein „Essen“ gerne wachsen.
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Verein und Betriebsgemeinschaft des Schepershof arbeiten seit 1979 Hand in Hand.
Seit über 35 Jahren wird der Schepershof erfolgreich biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Dahinter steckt eine Symbiose aus einem Verein und einer Betriebsgemeinschaft, die sich zur Aufgabe gemacht haben, den Schepershof als einen geschlossenen Hoforganismus zu gestalten.
Weiden, Wiesen, Wälder und Felder, soweit das Auge reicht. Gackernde Hühner und muhende Kühe, dazu ein kleiner Teich, der zur Bootsfahrt einlädt. Hofladen, Café und Käserei runden das Bild vom perfekten Idyll ab.
Doch damit dieses Idyll funktioniert, bedarf es vieler helfender Hände, denkender Köpfe und ganz viel Idealismus.
Hans Jörgens, Mitglied des Vereins Schepershof, erklärt seine persönliche Faszination vom perfekten Hofleben so: „Ich finde es toll, wenn ich sehen kann, wie das, was ich koche und esse, wächst. Mich interessiert, woher die Nahrungsmittel kommen und welche Menschen dahinter stehen.“ Im Falle des Schepershofs ist es eine Betriebsgemeinschaft, die von fünf Menschen geleitet wird. Dazu kommen deren Familien, weitere Mitarbeiter, Auszubildende, Praktikanten und ehrenamtliche Helfer. Sie alle tragen Sorge, dass der sensible Hoforganismus überlebt und sich trägt.
„Eine positive Entwicklung über so eine lange Zeit klappt nur, wenn die Eigentumsverhältnisse so geregelt sind, dass der Hof auch bei einem Wechsel der Bewirtschafter stabil bleibt“, so Karla Ulber, eine der fünf Betriebsleiter und als gelernte Gärtnerin für den Gemüseanbau verantwortlich. „Und hier kommt der Verein ins Spiel. Dieser ist nämlich Eigentümer von Land, Hofgebäude, Maschinen und Vieh.“ Die Betriebsgemeinschaft zahle eine „Nutzungsentschädigung“, verbunden mit der Verpflichtung, ausschließlich bio-dynamische Landwirtschaft zu betreiben und die Gemeinnützigkeit zu unterstützen.

Größere Investitionen, wie Landmaschinen oder wie aktuell der neue Schweinestall oder eine neue Heizung für das Wohnhaus, werden vom Verein übernommen, so sichert der Verein die Zukunft des Hofes und reinvestiert die „Pacht“.

Hofladen, Käserei, Gemüseanbau, Tierhaltung, Ackerbau, Forstwirtschaft und Energiegewinnung – all das geschieht jedoch nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit und nur für ein elitäres Öko-Klientel. Die Ziele des Vereins sind klar definiert: Praktische Naturwissenschaft, Pädagogik und Sozialtherapie. Dazu gehören Kooperationen mit sozialen Einrichtungen, Orientierungshilfen für junge Menschen oder für Menschen in Krisensituationen im Rahmen von Praktika und Ausbildungsplätzen. Darüber hinaus können Schulklassen und andere Gruppen in Führungen tiefere Einblicke in die tägliche Hofarbeit, sprich die biologisch-dynamische Landwirtschaft, bekommen.
Zu all dem komme „die ständige Forschung am Lebenden und Wachsenden“, so Jörgens, selber promovierter Physiker. „Welche Kartoffel-Art oder Getreidesorte wächst in unserem Boden am besten? Das ist Naturwissenschaft zum Anfassen. Die Kinder können hier sehen, wie Gemüse wächst, erfahren, wie frische Milch schmeckt, wo sie herkommt und wie daraus Käse entsteht.“ Und bald kann auch der neue Schweinestall besichtigt werden, denn auch er ist so konzipiert, dass man Kontakt zu den Tieren aufnehmen kann. Auf den Einzug der Schweine freuen sich die Hofbewohner schon.
Den Schepershof kann jedes Mitglied nach seinen Möglichkeiten aktiv oder passiv mitgestalten und so die Arbeit unterstützen.
Kontakt: info@schepershof.de, Tel. 02053/2306, weitere Infos unter: www.schepershof.de

Hans Jörgens, aktives Mitglied des Vereins, sieht sein „Essen“ gerne wachsen.
Hans Jörgens mit seiner Frau im Kuhstall des Schepershof.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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