"Dort möchte man nicht krank werden"
Seit rund 14 Jahren ist Renate Surminski bei der Velberter Arbeitsgemeinschaft des Kinderhilfswerks „terre des hommes“ aktiv. Jetzt reiste sie im Rahmen einer Projektreise nach Laos, um sich dort selbst ein Bild von der Arbeit der Organisation zu machen.
Dafür ging es zuerst nach Nord-Thailand, von wo aus die Gruppe, bestehend aus acht Mitgliedern von „terre des hommes“, mit dem Bus weiter nach Laos reiste.
„Wir wollten eigentlich auch nach Myanmar, ins ehemalige Burma, es war aber unmöglich, hierfür ein Visum zu bekommen“, so die 54-jährige Wülfratherin. Auf meist unbefestigten Straßen besuchten die Teilnehmer insgesamt vier der 50 Dörfer, die „terre des hommes“ finanziell unterstützt. „Das Geld wird vor allem dafür verwendet, dass die Dorfbewohner lernen, sich selbst zu versorgen und ihre Entwicklung dadurch gefördert wird“, erzählt Surminski. „Es ist schon erstaunlich, wie die Leute, die meist Reisbauern sind und nur für ihren Eigenbedarf wirtschaften, ohne Strom und Wasser zurechtkommen.“ Das führe gerade bei den Kindern zu einer dauerhaften Mangelernährung und unter diesem Aspekt sei es umso überraschender gewesen, wie gastfreundlich die Besucher aufgenommen worden seien.„Die Dorfbewohner haben ihr spärliches Essen wirklich gerne mit uns geteilt und auch, wenn vieles für den westlichen Geschmack nicht genießbar gewesen ist, haben wir doch alles probiert.“ Die medizinische Versorgung sei indes völlig unzureichend gewesen. „Man möchte wirklich nicht krank werden und wird man es doch, so sollte man sich direkt ins Ausland zur Behandlung begeben.“
Die schulische Ausbildung hingegen sei den Umständen entsprechend gut gewesen. „In fast jedem Dorf gibt es eine Grundschule, die auch die meisten der Kinder bis zum zehnten Lebensjahr besuchen. Danach gibt es zwar in einigen Dörfern auch die Möglichkeit, eine weiterführende Schule zu besuchen, aber oft nehmen diese Möglichkeit nur die Jungen in Anspruch. Die Mädchen werden zu Hause gebraucht.“ Für Renate Surminksi war die Reise nach Laos sehr aufschlussreich. „Es ist eine tolle Erfahrung, direkt vor Ort zu sehen, was mit den Spendengeldern geschieht.“ Die nächste selbst finanzierte Projektreise nach Indien ist für nächstes Jahr geplant. Und auch Renate Surminskis Mann hat nach der Laos-Reise Gefallen an der Hilfsarbeit gefunden. Seitdem ist er ebenfalls Mitglied bei „terre des hommes“.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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