„Der Weg ist das Ziel“

Seit einigen Wochen erregt ein großer, angerosteter Oldtimer viel Aufsehen in der Langenberger Altstadt. Hier steht er fast jeden Morgen vor dem verfallenen Fachwerkhaus „Unterste Helle“ an der Hellerstraße.
Fast genauso imposant tritt Besitzer Michael Fröhlich auf, der vor einigen Wochen das lange leerstehende Haus gekauft hat und seitdem sein ganzes Herzblut in die Restauration des denkmalgeschützten Gebäudes steckt. „Bis zum Sommer soll hier alles fertig sein und dann wird das Haus sowohl von innen als auch von außen in neuem Glanz erstrahlen“, gibt sich der Oldtimer-Liebhaber aus Düsseldorf optimistisch. Einziehen werden dann die Schwiegereltern, die bisher in Oslo wohnen und jetzt ins Bergische umsiedeln wollen.
„Meine Frau und ich haben uns Ende letzten Jahres auf die Suche nach einer Eigentumswohnung für die beiden begeben, damit wir sie in unserer Nähe haben“, erzählt Fröhlich. „Dabei sind wir im Internet zufällig auf das alte Fachwerkhaus gestoßen, von dem wir sofort begeistert waren.“ Gleich am nächsten Tag vereinbarte man einen Termin mit dem Besitzer und entschied sich spontan zum Kauf. „Am Anfang haben wir uns hier drin wirklich verlaufen, immerhin gibt es 23 Zimmer auf rund 300 Quadratmetern. Das würde man gar nicht vermuten, wenn man das Haus von außen sieht.“ Ganz besonders freut sich Fröhlich über das Kellergewölbe unter dem Haus. „Hier werde ich einen Weinkeller anlegen, die Räume sind dafür geradezu prädestiniert. Ich restauriere seit vielen Jahren alte Autos und im Grunde genommen ist dieses Haus auch nur ein kulturhistorisches Auto, freut sich Fröhlich über die vor ihm liegende Aufgabe. Und so legt er auch selbst Hand an, liest sich durch diverse Handbücher zur Restauration von Fachwerkhäusern und hat sich auch schon bei der Velberter Denkmalspflegerin Hella Naumann vorgestellt. „Im Moment erledige ich die groben Vorbereitungen für den Innenausbau, die Bausubstanz ist viel besser, als man vielleicht meinen würde. Im Frühling werden Frau Naumann und ich dann ein gemeinsames Konzept für die Gestaltung der Außenfassade entwerfen.“ Fertig werden soll das Wohnhaus, das wieder mehrere Parteien beherbergen soll, im Sommer. Eine Interessentin für die Dachgeschosswohnung gibt es bereits. Hier hausen momentan zwar noch die Tauben, die möchte Fröhlich aber nur überwintern lassen. „Sobald es wärmer wird, schmeiße ich sie raus“, so Fröhlich weiter, der sich durchaus bewusst ist, dass noch ein großes Stück Arbeit vor ihm liegt.
„Diese Restauration ist für mich eine Art Hobby und daher stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass der Weg das Ziel ist. Ich freue mich schon sehr, wenn alles endlich wieder bewohnbar ist und hier nette Leute einziehen können.“