"Der Markt steht und fällt mit dem Wetter"
Bereits zum zwölften Mal fand am vergangenen Wochenende der große Mittelaltermarkt rund um das Schloss Hardenberg statt. Zu sehen und erleben gab es wieder vieles.
Trotz des durchwachsenen Wetters fanden sich wieder viele Freunde des Mittelalters ein und verbrachten eine tolle Zeit. Insgesamt neun Lagergruppen schlugen ihre Zelte auf dem Schloss-Vorplatz auf. In ihrem Kielwasser: Rund 50 Standbetreiber, die ihre Waren in mittelalterlichem Gewand feilboten. Da gab es alles, was das Liebhaberherz begehrte, von handgeschnitzten Bögen über Tierfelle und Schwerter bis hin zu traditionellen Schmuckensembles. Backwaren waren ebenso zu bekommen wie Bratwürstchen, Kartoffelecken oder Schweinshaxe. Zum Durchspülen der Kehle stand neben dem obligatorischen Met auch Holunderwein oder Bier parat.
Die Kinder konnten sich auf dem mittelalterlichen Kettenkarussell vergnügen,sich unter Anleitung in der Schmiede ausprobieren oder von der Märchenerzählerin Fabulix in eine Fantasiewelt entführen lassen. Eröffnet wurde der Markt wieder mit dem Einzug der Lager in den Burginnenhof, wo sich auch die Spielleute dem Publikum vorstellten. Das Highlight des zweitägigen Spektakels bildete aber das große Ritterturnier, bei dem das Publikum sich von den spannenden Kämpfen der Rittersleute in Atem halten ließ.
Einen originalgetreuen Eindruck des Lebens im Mittelalter bekamen die Besucher auch in den verschiedenen Lagern. Mit von der Partie waren auch in diesem Jahr wieder die Hardenberger Fuhrmannsleut. Fuhrmann Pascal zeigte den neugierigen Besuchern, wie er aus einer Holzlatte in akribischer Kleinstarbeit einen Langbogen herstellt.
„Ich benutze hierzu Esche, weil sich dieses Holz leichter verarbeiten lässt, als beispielsweise Eibe“, erklärte der Nevigeser. „Im alten England verwendete man Eibe meist für die Bogenherstellung, weil dieses Material zugfester ist und man damit größere Entfernungen zurücklegen kann. Ein geübter Bogenschütze konnte damals mehr als einen Kilometer weit schießen.“ Mit seinem Langbogen aus Esche komme er immerhin auch 200 Meter weit. An der Herstellung eines solchen Bogens sei er aber mitunter sechs Arbeitsstunden beschäftigt. Und auch die Pfeile, die aus Zedernholz hergestellt werden, schnitzt Pascal selber. Zum Lager der Hardenberger gehört auch Ute Meulenkamp, Vorsitzende der Marktgilde, die verantwortlich zeichnete für den Markt.
„Zwei Lager hatten kurzfristig abgesagt, so dass in der Mitte des Marktes ein kleines Loch entstand. Das war aber nicht weiter schlimm“, resümiert Meulenkamp. „Mit dem Zulauf während der zwei Tage sind wir alles in allem eigentlich zufrieden, am Sonntag hätte es aber deutlich besser sein können. Aber wir sind uns im Klaren darüber, dass so eine Veranstaltung immer wetterabhängig ist und das hat uns dieses Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.