Abiturientin geht ein Jahr nach Bolivien: „Für jemanden da sein, der keinen hat“
Sie wusste schon immer, dass sie nach dem Abitur ein Jahr ins Ausland will und das für einen guten Zweck. Am Sonntag, 2. September, ist es endlich soweit, dann startet ihr Flieger nach Südamerika. Ein Jahr Bolivien liegt vor Meike Poeste aus Langenberg. Erwartet wird sie dort von ehemaligen Straßenkindern in einem Kinderheim.
Für viele junge Menschen beginnt in den nächsten Monaten ein neuer Lebensabschnitt. Viele Schulabgänger beginnen ihre Ausbildung, ein Studium oder gönnen sich einen Auslandsaufenthalt. Meike Poeste aber hat sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden und wusste lange nicht, wohin die Reise geht, denn im Gegensatz zu den beliebten Sprachaufenthalten im Ausland geht es den Organisatoren der Freiwilligendienste um die Inhalte der Aufenthalte. Und die Auswahlverfahren der Organisationen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr anbieten, sind streng.
„Ich habe im Herbst viele Bewerbungen mit Motivationsschreiben verschickt. Das hätte ich mir nicht so schwer vorgestellt, aber da wird schon genau hingeschaut, ob man für so ein Soziales Jahr in Frage kommt“, so die 19-jährige Abiturientin. Die Organisation Don Bosco Volunteers, für die Meike Poeste nun tätig sein wird, erhielt rund 100 Bewerbungen, von denen nur 30 einen Zuschlag erhielten. „Nicht der Kontinent oder das Land stehen hier im Vordergrund, sondern vielmehr die Inhalte der Hilfsprojekte und welche Persönlichkeit wofür geeignet ist.“
Daher war auch lange nicht klar, wo es genau hingeht und was für ein Hilfsprojekt auf sie wartet. Nur, dass es Südamerika sein solle, stand für Meike Poeste fest. „Spanisch hatte ich in der Schule und für mich war klar, dass ich für jemanden da sein wollte, der sonst keinen hat.“
Nach verschiedenen Vorbereitungswochenenden der Organisation Don Bosco war dann endlich irgendwann klar: In einem Kinderheim in Santa Cruz in Bolivien wird Meike Poeste die Erzieher vor Ort unterstützen, indem sie den täglichen Tagesablauf von ehemaligen Straßenkindern begleitet. Dazu gehöre das gemeinsame Aufstehen, Essen, Waschen, Hausaufgabenhilfe und die Freizeitgestaltung. Untergebracht ist sie ganz in der Nähe in einem sogenannten Freiwilligenhaus, in Wohngemeinschaften, deren Bewohner aus unterschiedlichen sozialen Organisationen stammen, international versteht sich.
Finanziert wird das Projekt zum größten Teil vom staatlichen Förderprogramm „Weltwärts“ und von Don Bosco Volunteers. 1.800 Euro Spenden erhielt die Volontärin außerdem von Menschen, die dieses Projekt unterstützen möchten.
Für Meike Poeste ist es der erste längere Auslandsaufenthalt, besonders schwer falle der Abschied ihrer Mutter, doch die Trennung von der Familie sei auch für sie die größte Herausforderung.
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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