1000 Kraniche für Japan

Origami ist eine traditionelle japanische Papier-Faltkunst. Jetzt fand sie in der Windrather Talschule Anwendung: Die Schüler bastelten mit ihrer japanischen Lehrerin Mari Sawada eine 1000-Kranich-Kette als symbolische Unterstützung der Menschen in Japan.
Auf große Resonanz stieß die Japanerin Mari Sawada bei ihrem Wunsch, ihr Heimatland symbolisch zu unterstützen. Schüler, Eltern und Lehrer der Waldorfschule beteiligten sich an der Anfertigung von über 1000 Falt-Kranichen.
„Über die große Solidaritätsbekundung habe ich mich sehr gefreut. Die Schüler der Unter- wie auch Oberstufenklassen waren und sind mit Begeisterung bei der Sache“, so die seit sechs Jahren an der Waldorfschule unterrichtende Lehrerin. „Meine Eltern und mein Bruder leben im Großraum Tokios und für mich war der Gedanke, nichts tun zu können, schwer zu ertragen“.
Da es in Japan eine alte Tradition ist, einem tiefen Wunsch zur Erfüllung zu verhelfen, indem man etwas tut, entstand bei Mari Sawada die Idee, eine 1000-Kranich-Kette aus Origami zu falten, damit sich Japan von dem Tsunami und dem Atomkraftwerkunfall erholen und eine Neuorientierung erfahren kann.
„Dies ist eine tiefe symbolische Geste, denn in jeden gefalteten Kranich ist ein Wunsch mit hineingegeben worden“, so die Klassenlehrerin der fünften Klasse der Schule. Der Kranich sei in Japan das Symbol für Heilung und Frieden und gerade die Oberstufenschüler seien sich der Symbolkraft und -wirkung, die hinter dieser Gemeinschaftsgeste stecke, durchaus bewusst.
Inzwischen ist die zweite Kranich-Kette in Arbeit und 400 kleine Faltkunstwerke sind bereits entstanden. Obwohl die Anfertigung eine fingerfertige Herausforderung darstellt, ist der Schaffensdrang bisher ungebrochen.
„Die Menschen in Japan tragen ihr Schicksal mit einer gewissen Naturergebenheit. Sie sind Naturkatastrophen gewöhnt. Doch der Atomkraftunfall beunruhigt sie sehr, auch wenn sie nicht in Panik geraten“, so die Lehrerin. „Daher sollten die Ketten dort hin gebracht werden, wo sie am Nötigsten gebraucht werden: In die Waisenheime und Krankenhäuser im Katastrophengebiet. Dann spüren die Menschen: Hier haben viele Menschen an uns und unser Schicksal gedacht.“

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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