Tennisverein hat keine Platzanlage mehr

Diesmal baute der Vorstand des TC Deilbach die Netze auf der Tennisanlage Fellerstraße für immer ab.Foto: von Lauff
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Gegründet wurde der Tennisclub Deilbach (TCD) im Jahr 1976. Jetzt steht der Verein vor seiner Zerreißprobe, denn der Pachtvertrag über die Nutzung von zwei Plätzen und den dazugehörigen Clubräumen wurde seitens der Tennishalle Eckner KG nicht verlängert. Jetzt kämpft der Verein um sein Überleben.
Eigentlich dachte man, die Krise bereits vor rund sechs Jahren gemeistert zu haben. Damals ging es dem Tennisverein, wie vielen anderen Vereinen heute, schlecht. Akuter Mitgliederschwund hatte ihn wirtschaftlich in Schräglage gebracht.
Aktuell jedoch hat der TC Deilbach so viele Mannschaften gemeldet wie schon lange nicht mehr und konnte in den letzten Jahren zahlreiche sportliche Erfolge feiern. Auch die finanzielle Situation hatte sich dank mehr oder weniger konstanter Mitgliederzahlen entspannt. Umso größer war der Schock nun bei vielen Sportlern, dass der Club kurzfristig keine Spielstätte mehr hat.
„Insgesamt standen dem Verein sechs Plätze zur Verfügung, die allerdings zwei unterschiedlichen Eigentümern gehören. Vier davon können weiterhin von unserem Verein genutzt werden. Die Pachtverträge liegen zur Unterschrift bereit“, so Axel Wagener, erster Vorsitzender des Tennisclubs. „Doch ohne Umkleide-, Sanitär- und Clubräume ist kein ordnungsgemäßer Spielbetrieb auf der bisherigen Anlage möglich und diese, zuzüglich der zwei weiteren Plätze, ist der Eigentümer nicht mehr bereit, an uns zu verpachten.“
Bereits im Jahr 2008 seien die ersten Gespräche zur Verlängerung der Pachtverträge geführt worden. In den letzten Jahren zeichnete sich zwar ab, dass die Gespräche nicht einfach seien, doch ernsthaft damit gerechnet, dass es zu keiner Verlängerung käme, habe er nicht, so Axel Wagener. Spätestens als der Club im letzten Jahr kurz vor Beginn der Medensaison erfuhr, dass der Gastronomiebetrieb seitens des Eigentümers eingestellt würde, habe man mit einem offenen Wort bezüglich der Zukunft des Vereins gerechnet, so der Vorsitzende.
Abgesehen von zahlreichen Investitionen, die noch im letzten Jahr gemacht wurden, sei man nun gezwungen, innerhalb kürzester Zeit eine Lösung zu finden, die den Verein vor der Auflösung bewahrt.
Für den Eigentümer Eckard Meding ist die Sachlage in dieser Angelegenheit jedoch klar: „Die Tennis-Euphorie, wie sie zu Gründungszeiten des Vereins herrschte, gibt es schon lange nicht mehr. Dementsprechend hat sich die Zusammenarbeit mit dem Verein gerade in den letzten Jahren kontinuierlich verschlechtert“, so Meding, dem darüber hinaus die angrenzende Tennishalle gehört. Und weiter: „Aus unternehmerischer Sicht war dieser Zustand gerade in letzter Zeit nicht mehr tragbar.“
Doch trotz der misslichen Lage bieten sich dem Verein zurzeit positive Perspektiven, denn alle benachbarten Vereine zeigen sich kooperativ.
„Unser Ziel ist, als gleichberechtigter Verein auf einer bestehenden Vereinsanlage spielen zu können, um so die Auflösung des Vereins zu verhindern und den Spielbetrieb und die bestehenden Mannschaften aufrecht zu erhalten“, so Sportwart Wolfgang Ahl.
„Allerdings kann das nur als Übergangsregelung gesehen werden. Ziel muss das Zusammenwachsen beider oder auch mehrerer Vereine sein, denn nur als starke Gemeinschaft kann das Überleben der Clubs auch in Zukunft gesichert werden.“

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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