Ein Tag in blau-weiß

Schalker Knappen unter sich: Elvis, Jordanis, Rainer und Louis (von links) vor der Schalker Traditionskneipe „Alt Sutum“.
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Blau und weiß ein Leben lang . . . was bedeutet das eigentlich und wie sieht so ein Tag „auf Schalke“ aus? Auf die Suche nach einer Antwort machte sich Stadtanzeiger-Mitarbeiterin Astrid von Lauff und verbrachte einen ganzen Tag dort, wo die Königsblauen zu Hause sind.
Schalke im Aufwind - zum ersten Mal im Halbfinale der Champions League, das machte mich neugierig. Wie gut, dass sich in meinem Freundeskreis der eine oder andere „Schalker“ befindet, der gerne bereit war, mir die Tür zu dieser Welt zu öffnen. Dabei stand bei mir nicht das Spiel im Vordergrund meines Interesses, sondern das ganze Drumherum, von der Zugfahrt angefangen bis über das Bierchen vorher und nachher inmitten der großen Schalker Familie.
Schnell war der Tag eingestielt, die Tickets besorgt und ein Trikot geliehen, wobei mir glücklicherweise ein Freund meiner Tochter behilflich sein konnte. Auch alles weitere, Fahrkarten, Wegzehrung (auch flüssige) wurde problemlos in die Wege geleitet und so begann mein blau-weißer Tag Punkt zwölf Uhr auf Gleis eins am Langenberger Bahnhof. Empfangen werde ich dort mit wehenden Fahnen von Elvis, alias Dirk, Rainer mit Sohn Louis und Jordanis.
Das Wetter könnte nicht besser sein, bei 25 Grad keine Wolke am königsblauen Himmel und alle sind sich sofort einig: Der liebe Gott muss ein Schalker sein!
Kaum im Zug, gibt‘s natürlich erstmal ein „Pülleken“ Bier. Bei entspannter Stimmung füllen sich die Waggons stetig mit gutgelaunten Fans und bis zum Gelsenkirchner Hauptbahnhof werden schon die ersten Fangesänge geprobt. „Blau und weiß, wie lieb‘ ich Dich“ oder „Glückauf, der Steiger kommt“ werden wie aus einem Mund angestimmt.
Kaum in Gelsenkirchen angekommen, gibt‘s dann auch schon den ersten Zwischenstopp in „Charlies Bummelzug“, eine kleine Spelunke ohne Tageslicht, aber dafür mit jeder Menge Fankultur und dem guten Gefühl „unter Gleichgesinnten zu sein“. Ohne viele Worte versteht man sich hier. Mit dem richtigen Trikot ist die Zugehörigkeit gesichert und die Atmosphäre geprägt von der Vorfreude auf ein gutes Spiel. Keine Spur von Aggressivität oder „Rumgepöbel“, man trinkt sein Bierchen unter Freunden und schon geht‘s weiter mit der Straßenbahn Richtung Stadion.
Vor der Veltins-Arena bietet sich mir nun ein wirklich imposanter Anblick. Der Vorplatz ist komplett in die Farben blau-weiß getaucht, auf einer Bühne wird zu „Zeig‘ mir den Platz in der Kurve...“ abgerockt, es gibt jede Menge Buden, kurz: Volksfeststimmung macht sich breit.
Schnell noch die Knappenkarte aufgeladen, dann steht dem Fußballvergnügen nichts mehr im Weg. Knappenkarte? „Das ist hier die Geldkarte und einziges Zahlungsmittel im Stadion. Einfach aufladen und bezahlen. Ein Knappe entspricht einem Euro“, erklärt mir Elvis. Der „Knappe“ sei immer schon das Symbol des Vereins gewesen, schließlich gehören der Bergbau und Schalke immer schon zusammen, so Elvis.
Dann wird es ernst: Wir betreten die Tribüne und auch hier ist die Kulisse beeindruckend: Ein Meer aus blau-weiß. Die Arena ist ausverkauft, die Nordkurve wabert und die Spannung ist auf ihrem Höhepunkt.
Neuer ist in Top-Form, der Rest der Mannschaft eher nicht. Schade. Da ist mein erster Tag auf Schalke leider nicht von Erfolg gekrönt.
Euphorie macht Ernüchterung Platz, doch die „Familie“ hält zusammen und man trinkt noch ein kleines Abschlussbier im „Alt Sutum“ und leckt seine Wunden. Auf dem Weg in den Stadtteil Sutum geht es vorbei an Wiesen und Feldern und nicht zum ersten Mal an diesem Tag beschleicht mich das Gefühl, auf einem Familienausflug zu sein. Ist es ja dann wohl auch.
Für mich steht am Ende dieses Tages fest: Wer „auf Kohle geboren ist“, sollte sich so einen Tag bei den „Blau-Weißen“ nicht entgehen lassen, schließlich ist Fußball eine reine Herzenssache.

Schalker Knappen unter sich: Elvis, Jordanis, Rainer und Louis (von links) vor der Schalker Traditionskneipe „Alt Sutum“.
Umgeben von blau-weißen Fans: Astrid von Lauff, Stadtanzeiger-Mitarbeiterin (Zweite von rechts), freut sich auf den Tag mit ihren Freunden Elvis, Jordanis, Rainer, Chantal und Louis.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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