Der mehrfache Welt- und Europameister und Tanztrainer Jürgen Zumholte ist verstorben
Die "Velberter Rose" blüht nicht mehr
Jürgen Zumholte ist tot. Er verstarb vor wenigen Tagen im Alter von 77 Jahren nach schwerer Krankheit. Dem Velberter Erfolgstrainer ist es zu verdanken, dass sich der Tanzsport in der Schlossstadt zu einem echten Markenzeichen etablierte.
Wegbegleiter sprachen oft vom "Zampano" Jürgen Zumholte. Eigentlich passt der Begriff nicht, denn als Zampano wird jemand beschrieben, der prahlerisch vorgibt etwas Unmögliches möglich zu machen. Aber der Velberter Tanztrainer hat viel möglich gemacht! Mehre Deutsche, Europa- und Weltmeisterschaften gewann er mit Velberter Tänzern bei den Formationen Latein.
Tanzschule war "Nachwuchsbecken"
Zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Petra eröffnete er Anfang der 1980-er Jahre die gleichnamige Tanzschule im Velberter Bürgerhaus. Kurz zu vor hatte das Profi-Tanzpaar seine aktive Laufbahn beendet. Schnell erkannte Zumholte, dass über talentierte Tanzschüler auch sportliche Erfolge umsetzbar wären. Der Aufbau einer eigenen Latein-Formation wurde angegangen.
Zunächst schloss man sich dem TSC Congress Gelsenkirchen an, um dann später, nach der Gründung des Tanz-Sport-Zentrum Velbert, unter heimatlicher Flagge zu starten.
Zumholte war ein Perfektionist
Jürgen Zumholte war ein Mensch mit Ecken und Kanten. Dem begnadeten Choreographen gelang es immer wieder, seine Tänzer zu Höchstleistungen anzuspornen. Legendär sind die manchmal hitzigen Aufeinandertreffen mit dem damaligen Erzrivalen aus Bremerhaven und dessen Coach Horst Beer.
Den letzten Weltmeistertitel holte Jürgen Zumholte 1990 in München nach Velbert.
Mitte der 1990-er Jahre entstand der Kontakt zum litauischen Team Kleipeda, die mehrfach zu Gast im Velberter Trainingslager bei Jürgen Zumholte waren. Durch seine Mithilfe kam das Team in die Weltelite und holte bis dato insgesamt sieben WM-Titel.
"Velberter Rose" wird bis heute getanzt
Eine Erfindung aus dem Jahr 1982 wird auch heute noch von der aktuellen TSZ-Trainerin Astrid Kallrath verwendet. In der Choreographie "One World" fungierte diese Figur, die optisch durch die Hand- und Körperbewegungen der Tänzer im Kreis eine aufblühende Rose darstellt, als Schlussfigur. Dieses Element sorgte übrigens damals bei Fernsehübetragungen dafür, dass erstmalig Kameras an der Hallendecke angebracht wurden, um diesen Effekt einzufangen.
Diese "Velberter Rose" blüht nun nicht mehr. Jürgen Zumholte hinterlässt seine Ehefrau Annerose, die bis zuletzt an seiner Seite war.
Wer sich noch einmal einen frühen Formations-Auftritt aus den 1980-er Jahren ansehen möchte, darf sich auf dieses WM-Video aus Bremen freuen:
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