Auf 100 Kilometer läuft er warm
Gleich zwei Mal geht der Heiligenhauser Tom Dörner bei einer Deutschen Meisterschaft im Ultramarathon an den Start. Erst muss er im Juni eine 85-Kilometer-Strecke bewältigen, dann heißt es im Juli: „24-Stunden-Lauf“ in Berlin. Ein normaler Marathon hat eine Streckenlänge von 42 Kilometern. Schon hierbei kommen die meisten Läufer an ihre körperlichen Grenzen. Dies gilt allerdings nicht für den 37-jährigen Ausnahmesportler Tom Dörner.
Für ihn sind Laufstrecken von bis zu 100 Kilometern und darüber hinaus möglich. Vor zwei Wochen hat er beim Harzer Hexenstieg teilgenommen, einer Ultramarathon-Veranstaltung, bei der er 110 Kilometer nonstop zurückgelegt hat.
„Das ist genau mein Ding. Lange Strecken und am liebsten im Gelände mit vielen Höhenmetern, die zu überwinden sind“, so der gebürtige Velberter, der in seiner Jugend viel geschwommen ist und erst seit rund fünf Jahren seine Liebe zum Laufen entdeckt hat. Anfänglich, wie jeder andere Läufer, über Distanzen von fünf bis zehn Kilometern, bis er merkte: „Es ist die lange Strecke, die mir liegt. Man läuft langsamer, aber konstanter.“
Vor drei Jahren begann er dann mit dem sogenannten Ultramarathon. Bis zu 120 Kilometer läuft er seitdem wöchentlich und besucht rund 15 Ultramarathon-Veranstaltungen jährlich. Und das mit wachsendem Erfolg. Im Jahr 2012 belegte er bei den Deutschen Meisterschaften in seiner Altersklasse den sechsten Platz beim Ultra-Trail-Marathon am Kahlen Asten und den dritten Platz beim 24-Stunden-Lauf in der Stadt Oldendorf.
Nächstes Ziel: 160 Kilometer am Stück
Ein Jahr später lief er bei einem Ultra-Trail durch drei Länder einmal um den Mont Blanc. Und auch für dieses Jahr hat er sich Großes vorgenommen. „Diesmal nehme ich wieder an den Deutschen Meisterschaften teil“, so der gebürtige Velberter. „Erst geht es zum Ultra-Trail auf den Keufelskopf, dann nach Berlin zum 24-Stunden-Lauf auf der Radrennbahn in Berlin-Weißensee. Dabei möchte ich die 160 Kilometer-Marke knacken.“ Am Keufelsberg will er unter die ersten fünf kommen - in Berlin hat er eine Medaille im Visier.
Dass er das nicht schaffen könnte, diesen Gedanken lässt er nicht zu: „Es ist der Kopf, der über den Erfolg entscheidet“, so der Marathon-Läufer. „Deinen inneren Schweinehund musst du sowieso immer wieder überwinden. Hoch und Tiefs wechseln sich während eines Laufs ab, doch die euphorischen Momente überwiegen. Einer davon ist der Zieleinlauf: Dann weißt du, warum du das immer wieder machst.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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