"Prüfen – Rufen – Drücken: Leben retten in Corona-Zeiten"/Aktionen in Mettmann und Langenberg: 20. bis 26. September
"Woche der Wiederbelebung" mit DRK im Kreis Mettmann
Schlaganfall, Herzinfarkt oder Verkehrsunfall – in Notfällen entscheiden oft nur Sekunden über Leben und Tod eines Menschen. Die sofortige Reanimation könnte ist die Rettung sein – egal, ob Corona oder nicht. Ab Montag, 20. September, startet die „Woche der Wiederbelebung“, unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit, und das Deutsche Rote Kreuz im Kreis Mettmann ist mit dabei.
Unter dem Motto „Prüfen – Rufen – Drücken“* geht es auf dem Markt in Mettmann und Velbert-Langenberg um die richtigen Reanimationsmaßnahmen und um das Ausprobieren. Denn: Jeder kann Leben retten – auch in Corona-Zeiten.
Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses von denen nur etwa 10 Prozent überleben. Wenn mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, könnten sich die Überlebenschancen der Patienten verdoppeln bis verdreifachen.
Sorge etwas falsch zu machen
Sorge etwas falsch zu machen, ist mit der größte Hemmer vor der Reanimation. Was hilft? Ausprobieren und feststellen, dass die Herzdruckmassage und Beatmung mit ein bisschen Übung doch ganz einfach von der Hand geht!
Das DRK ist dafür während der "Woche der Wiederbelebung" mit Übungspuppe, Infomaterial und Erste-Hilfe-Ausbildern, die Rede und Antwort stehen, unterwegs.
Durch die Corona-Pandemie kommt die Angst sich mit dem Virus anzustecken, noch hinzu. Hier gibt es ein praktisches Hilfsmittel: Mit einer Beatmungsmaske (verpackt als Schlüsselanhänger im Einzelhandel erhältlich) ist ein direkter Kontakt während der Beatmung nicht notwendig.
Hier ist DRK vor Ort
Mittwoch, 22. September, Mettmann auf dem Jubiläumsplatz von 8 bis 13 Uhr, zusammen mit der Bildungsakademie Kreis Mettmann
Samstag, 25. September, Velbert-Langenberg auf dem Froweinplatz während des Marktes
"Wir freuen uns besonders auf den Besuch der Bürgermeisterin Sandra Pietschmann am Mittwoch um 12 Uhr an unserem Stand auf dem Jubiläumsplatz in Mettmann. Als Bürgermeisterin unterstützt sie bereits seit ihrer Kandidatur die Arbeit des DRK-Kreisverbands Mettmann, um so auf das wichtige Thema Erste Hilfe aufmerksam zu machen.", heißt es in der Ankündigung.
Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen
Damit die Reanimationsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Beatmung) im Notfall sitzen, ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen seine Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen.
Das DRK Kreis Mettmann bietet Erste-Hilfe-Kurse an, in denen neben der Reanimation noch weitere Bereiche der Ersten Hilfe thematisiert werden. Interessierte finden unter: https://www.drk-mettmann.de im Bereich Erste Hilfe die aktuellen Kurstermine. Ansprechpartner bei Fragen rund um das Kursangebot des DRK-Kreisverband Mettmann sind: Sabrina Berk und Anja Finkelmeier, Bildungszentrum, Telefon 02104/2169 27 oder: ausbildung@DRK-mettmann.de
Das Motto "Prüfen – Rufen – Drücken"
1. Prüfen
"Ist die Person ansprechbar? – Sprechen Sie die Person direkt an: „Hallo, können Sie mich hören?“ und fassen Sie die Person an (z. B. Schütteln, leichter Schmerzreiz). Wenn keine Reaktion erfolgt und die Person kaum oder gar nicht atmet: Rufen.", so das DRK.
2. Rufen
"Wählen Sie sofort die europaweite Notrufnummer 112. Bitte legen Sie erst dann auf, wenn der Leitstellendisponent keine weiteren Fragen mehr hat.", heißt es weiter.
3. Drücken (und Beatmung)
"Beginnen Sie nun sofort mit der Wiederbelebung, lassen Sie keine Zeit verstreichen. Legen Sie Ihre Hände übereinander und mit den Handballen nach unten auf die Mitte des Brustkorbs der hilfsbedürftigen Person. Die richtige Position befindet sich in Höhe der Brustwarzen.
Der Oberkörper sollte nach Möglichkeit frei sein. Drücken Sie mit einer Frequenz von 100 Mal pro Minute sehr fest auf den Brustkorb (Rhythmus des Liedes „Staying Alive“). Am besten 4 bis 6 Zentimeter tief. Halten Sie dabei die Arme gestreckt um Kraft zu sparen.
Machen Sie solange weiter, bis der Rettungsdienst übernimmt. Sind mehrere Personen anwesend, die helfen können, wechseln Sie sich nach spätestens 2 Minuten ab. Dabei dürfen keine Pausen entstehen.
Beatmung und Herzdruckmassage erfolgen dann im steten Wechsel: Auf 30-mal Drücken folgt 2-mal Beatmen.", so das DRK.
Atemwege frei machen
"Zum Beatmen machen Sie die Atemwege frei. Neigen Sie dafür den Kopf nach hinten bei gleichzeitigem Anheben des Kinns.
Verschleißen Sie mit Daumen und Zeigefinger der an der Stirn liegenden Hand den weichen Teil der Nase. Der Mund des Betroffenen bleibt bei weiterhin angehobenem Kinn öffnen. Atmen Sie normal ein und legen Sie die Lippen dicht um den Mund des Betroffenen. Blasen Sie die Luft über einen Zeitraum von einer Sekunde gleichmäßig in den Mund des Betroffenen, so dass sich der Brustkorb sichtbar hebt.
Die Kopflage des Betroffenen beibehalten, drehen Sie Ihren eigenen Kopf zur Seite. Achten Sie bei erneutem einatmen darauf, ob sich der Brustkorb des Betroffenen wieder senkt. Betroffenen ein zweites Mal beatmen. Setzt die Atmung wieder ein, legen Sie den Betroffenen in die stabile Seitenlage.", so das DRK weiter.
Hintergrund-Infos "Woche der Wiederbelebung"
Jedes Jahr erleiden Millionen Menschen Verletzungen oder sterben, weil nicht rechtzeitig und ordnungsgemäß Erste-Hilfe-Maßnahmen geleistet werden.
Als unmittelbare Reaktion in Notfällen kann Erste Hilfe lebensrettend sein.
Die Ausbildung in Erster Hilfe zählt zu den Kernkompetenzen des Roten Kreuzes. Um auf die Bedeutung der Ersten Hilfe und die Tatsache, dass jeder sie lernen kann, aufmerksam zu machen, findet am zweiten Samstag im September der Welt- Erste-Hilfe-Tag statt. Der Tag wurde im Jahr 2000 von der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung initiiert.
Autor:Lokalkompass Niederberg aus Velbert |
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