Suchtprävention am Arbeitsplatz

Der Automobilzulieferer WITTE Automotive in Velbert führte kürzlich in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Sucht des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Niederberg für seine Mitarbeiter einen Informationstag zur Suchtprävention am Arbeitsplatz durch.
Der Aktionstag begann zunächst mit einem Workshop für die Auszubildenden. Hierbei gaben Mitarbeiter der Diakonie Infos zum Thema Sucht und Alkohol und Tipps zum Umgang mit suchtgefährdeten Kollegen, Freunden oder Angehörigen. In der Mittagszeit konnte jeder Mitarbeiter die Auswirkungen von hohem Alkoholkonsum dann selbst erfahren: Mit so genannten Rauschbrillen, die einen Promillewert von 0,8 bis 1,3 simulieren, konnten in einem Parcours unterschiedliche Aufgaben, die realen Arbeitsabläufen nachempfunden wurden, bewältigt werden. Den Abschluss bildete eine Infostunde. In Einzelgesprächen konnten sich Interessierte außerdem anonym bei den Experten der Diakonie oder beim Suchtbeauftragten von WITTE Automotive informieren.
Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) konsumieren in Deutschland rund 9,5 Millionen Menschen in gesundheitlich riskanter Weise Alkohol, davon sind 1,3 Millionen abhängig. Das Unfallrisiko bei Alkoholkonsum ist hoch. So sollen laut der DHS schätzungsweise zehn bis 30 Prozent der Arbeitsunfälle alkoholbedingt sein.
WITTE Automotive sieht den Aktionstag als Beitrag zur aktiven Gesundheitsförderung seiner Mitarbeiter und als Teil der Suchtprävention. Denn der richtige und frühzeitige Umgang mit Alkoholismus hilft, Krankheitsverläufe positiv zu beeinflussen: durch das Arbeitsklima und die Arbeitssituation, durch die (Nicht)Verfügbarkeit von Alkohol und vor allem durch die richtige Reaktion von Kollegen und Vorgesetzten. Hilfestellung zum Thema bietet zudem ein unternehmensinterner Suchtbeauftragter.