Richtig heizen

Der Sommer ist vorbei, sagen viele und denken am Morgen im kühlen Badezimmer darüber nach, ob sie die Heizung in Betrieb nehmen sollen. Ob Sie das überhaupt können, hängt von einigen Voraussetzungen ab, weiß Immobilienmakler Wolfgang Kartheuser und gibt einige Tipps zum richtigen Heizen.
Als Mieter können Sie in Ihrem Mietvertrag nachlesen, was Sie individuell mit Ihrem Vermieter vereinbart haben. Dort steht, ab wann welche Temperaturen in welchen Räumen zu welcher Tages – und Nachtzeit eingehalten werden müssen.Gleiches gilt für den Vermieter. Eine gesetzliche Regelung gibt es hierzu nicht – wohl aber umfangreiche Rechtsprechung, an der sich gute Mietverträge orientieren.
Dort wird von einer Heizzeit vom 1. Oktober bis zum 30. April gesprochen, also die Zeit, in der in Wohnräumen Raumtemperaturen von wenigstens 20 Grad Celsius in der Zeit von 6 bis 23, in der übrigen Zeit mindestens 18 Grad gewährleistet werden müssen. Sollte es draußen an mehr als zwei Tagen kälter als 18 Grad sein oder ganz plötzlich kälter als 16 Grad, muss ebenfalls die Möglichkeit zur Heizung der Räume geboten werden.
Soweit die durch Rechtsprechung gesteckten Rahmenbedingungen. (Es leuchtet ein, die Rechtsprechung beim Abschluss von Mietverträgen zu beachten. Die von den Mieter – und Haus- und Grundbesitzervereinen und fachkundigen Immobilienmaklern verwendeten Mietverträge stellen das sicher.)
Auf der anderen Seite sind technische Aspekte von Interesse. Im Regelfall reicht es bei einer regelmäßig gewarteten Heizanlage aus, den entsprechenden Schalter zu betätigen. Sicherheitshalber kann die Wiederinbetriebnahme durch den die Wartung durchführenden Betrieb ausgeführt werden. Komfortable Steuerungen beachten die oben angegebenen Werte automatisch und sorgen für die gewünschten Raumtemperaturen. Diese arbeiten zum Beispiel mit Außentemperaturfühlern und werden auch die kommende Umstellung von Sommer- auf Winterzeit automatisch beachten.
Vor Beginn der Heizperiode kann viel getan werden, um in der kühlen Zeit zum einen angenehm zu wohnen und zum anderen sparsam zu wärmen. Nehmen wir an, Sie leben in einem gut gedämmten Gebäude; dann können Sie vorrausetzen, dass die eingesetzte Energie optimal eingesetzt wird. Das ist soweit zutreffend, nur haben Sie persönlich natürlich auch noch einen erheblichen Einfluss auf Ihre individuelle Heizkostenrechnung.
Sorgen Sie dafür, dass die Dichtungen Ihrer Fenster und Türen funktionieren. Dies gilt auch für Innentüren, denn warum muss die im Bad gewünschte und erzeugte Wärme auch im Flur herrschen? Moderne Isofenster und -türen haben aufwändige Dichtungssysteme und müssen vom Fachmann gewartet werden; der stellt die Beschläge nach und tauscht bei Bedarf verbrauchte oder beschädigte Dichtungen aus. Das spart Energie und sorgt für zugfreie Räume. Der Fachmann wird Ihnen Pflegetipps für die Zeit zwischen zwei Wartungen geben.
Vergessen Sie bitte auch nicht, an Ihren Heizkörpern montierte Thermostatventile korrekt einzustellen. Und übrigens – Heizkörper entfalten die gewünschte Wirkung und Effizienz nur dann, wenn sie frei stehen, entlüftet und nicht abgedeckt sind.
Zusätzlich zu diesen eher technischen Maßnahmen haben Sie weiterhin einen ganz persönlichen Einfluss auf Ihre Heizkosten: durch richtiges Lüften. Ständig geöffnete Fenster sind nicht nur pure Verschwendung, sondern auch noch eine Einladung zum Einbruch. Es reicht zum Austausch der Luftmenge in einem normalgroßen Raum vollkommen, bei geschlossenen Heizkörperventilen die Fenster für einige Minuten zu öffnen.
Denken Sie daran: Ihr Heizverhalten wirkt sich auf unsere Umwelt und Ihren Geldbeutel aus. Die Höhe der nächsten Nebenkostenabrechnung wird nicht ausschließlich durch Energie- , Anlagen- und Wartungskosten bestimmt. Der durch Sie individuell bestimmbare Kostenanteil kann bis zu 50 Prozent ausmachen!