TBV haben viel vor
Seit vielen Jahren liegt das ehemalige Gelände einer Textilveredelungsfabrik an der Sambeck brach. Jetzt stellte die Stadt ihre Pläne hierfür vor.
Entstehen soll hier vor allem viel Grünfläche, ein Regenrückhaltebecken und offene Bachläufe. Teile des Geländes sind aber denkmalgeschützt und sollen erhalten bleiben. TBV-Leiter Ralph Güther lud jetzt zum Rundgang über das Gelände ein.
Seitdem der ehemalige Betreiber vor rund zehn Jahren Insolvenz angemeldet hatte, steht das Fabrikgebäude an der Sambeck leer. Jetzt muss es weichen.
Bereits Ende 2008 hatte die Stadt erste Gespräche mit dem Insolvenzverwalter hergestellt, der Mühe hatte das rund 18.000 Quadratmeter große Gelände zu verkaufen.
„Wir hatten ganz klare finanzielle Vorstellungen und die konnten wir letztlich auch durchsetzen“, so Ralph Güther, Leiter der Technischen Betriebe Velbert. 100.000 Euro zahlte die Stadt schließlich, worin Entschädigungen für ehemalige Arbeiter der Fabrik bereits inbegriffen waren. In der letzten Woche haben die Technischen Betriebe nun mit dem Abriss der Fabrikgebäude begonnen. Im Zuge der Bauarbeiten werden ein Regenrückhaltebecken gebaut, der Hardenberger Bach verlegt sowie ein Gehweg entlang des neuen Bachlaufs zwischen Weststraße und Seidenweberplatz angelegt.
Das Regenrückhaltebecken ist wegen gestiegener technischer Anforderungen an Entwässerungssysteme notwendig und dient auf Grund einer erhöhten Rückhaltung dem Schutz des Hardenberger Baches.
Bei der Verlegung des Hardenberger Baches wird der vorhandene Stauteich entfernt. Der heutige verrohrte Bachlauf unter den Betriebsgebäuden wird auf einer Länge von 70 Metern offengelegt. Auch ein Teil des Brullöhbaches, der heute nördlich der Hauptstraße in Betonrohren verlegt ist, wird offen gelegt.
Die denkmalgeschützte Villa aus den 1820er Jahren, die noch bis Ende der 1990er Jahre als Mehrfamilienhaus genutzt wurde, wir ebenfalls dem Bagger zum Opfer fallen.
„Hier hat der Hausschwamm sich breit gemacht, so dass sie nur mit einem großen finanziellen Aufwand noch zu retten wäre“, erläutert Güther. „Die Behörde für Denkmalspflege duldet den Abriss daher.“
Erhalten werden hiervon nur vier Säulen aus Marmor, die den Eingangbereich der Villa markieren. Hier soll später eine Schautafel an die Geschichte des Gebäudes erinnern.
Das Kellergewölbe wird weitestgehend zugemauert und dient nistenden Fledermäusen als Zufluchtsstätte, ebenso wie ein altes Pumpenhaus, das dementsprechend umgebaut werden soll. Erhalten bleibt allerdings das alte Bruchsteingebäude hinter der ehemaligen Fabrik, das ebenfalls dem Denkmalschutz unterliegt.
„Das werden wir sichern und anschließend vermarkten“, so Güther. Wie diese Vermarktung im Einzelnen aussieht, ist jetzt allerdings noch nicht klar. Auch eine private Nutzung sei durchaus denkbar. Die Baumaßnahmen dauern bis 2013 und kosten rund 3,5 Millionen Euro. Kosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro sind förderfähig und werden mit 1,8 Millionen Euro Landesmitteln gefördert.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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