Geschenkter Entwurf
Nachdem das Haus der Kirche vor zwei Jahren abgerissen wurde, möchte die Evangelische Kirchengemeinde Heiligenhaus neben der Alten Kirche ein neues Gemeindezentrum errichten.
„Zusammen mit anderen örtlichen Architekten bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es sicherlich sinnvoll ist, einen Wettbewerb durchzuführen, aber vor allem sollte man Leute dran lassen, die so etwas schon mal gemacht haben“, fordert Uwe Pahl. Der Heiligenhauser Architekt hat entsprechende Erfahrung: Nicht nur für die Heiligenhauser Protestanten, sondern auch für andere Gemeinden baute er in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Gemeindezentren.
Nun hat sich der Diplom-Ingenieur hingesetzt und eine Alternative für ein kleines Gemeindezentrum geplant, wobei er besonders die Forderung nach einem stärkeren Profil der evangelischen Christen berücksichtigt, wie deren Zwang zur Sparsamkeit.
„Bei der über 200 Jahre alten Kirche handelt es sich um eine Bauernkirche, die sehr klein ist. Wie wäre es, wenn man sie nach Süden hin erweitert?“, gibt der erfahrene Planer zu bedenken. Dem schließt sich eine Art Kreuzgang an, der eine Raumbezugsachse zwischen Alter Kirche und neuem Gemeindesaal schafft. An diesen Mehrzweckraum, der auch über eine Empore verfügt, schließt sich ein kleines Gemeindecafé an. „So wird eine bauliche Einheit erreicht, die das Gefühl von Offenheit, Herzlichkeit und Vertrautheit schafft, wie sie bei der Friedenskirche gelobt wurde“, prophezeit der Architekt und Bausachverständige.
„Aus Sparsamkeitsgründen sollte möglichst auf einen Keller verzichtet werden.“ Uwe Pahl warnt vor den damit verbundenen Baukosten: „Das Fundament der Alten Kirche müsste abgefangen werden, da wird ein Großteil der Baukosten im Keller vergraben, außerdem ist eine teure Wasserhaltung nötig, da sich gerade an dieser Stelle eine Wasserader befindet.“
Der neue Gemeindesaal, der rund 130 Personen Platz bietet, soll in konventioneller Bauweise mit Stahlrahmenprofilen erstellt werden unter energetischer Ausnutzung der Südlage durch Solarenergie mit entsprechender Gebäudedämmung. Das ehemals als Pfarrhaus in den 60er Jahren geschaffene Gebäude neben der Alten Kirche soll aus Sparsamkeitsgründen erhalten bleiben, unter anderem als Büro und Versammlungsraum für die Jugend und Presbyter.
„Ich würde mir wünschen, dass diese alternative Konzeption bei der Planung des neuen Gemeindezentrums berücksichtigt wird. Falls der Entwurf real auf Zustimmung stößt, würde ich die Honorarkosten der zwei ersten Leistungsphasen unberücksichtigt lassen. Ich will das der Kirche schenken“, so Pahl.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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