Dr. Neumer stellt neue Erkenntnisse über Velberter Juden vor.

Dr. Neumer stellt neue Erkenntnisse über Velberter Juden vor.
Ich will die Leiden der Opfer zur Darstellung bringen“, so das Anliegen des Historikers Dr. Eduard Neumer. Der bekannte Geschichtsforscher, der sich besonders mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, hält am Dienstag, 9. November, um 19 Uhr anlässlich der 72. Wiederkehr der Reichpogromnacht einen Vortrag zum „Leben und Sterben der Velberter Juden“ im Geschwister-Scholl-Gymnasium.
„Unsere Schule hat auf Grund ihres Namens einen besonderen Auftrag, die Zeit des Nazi-Diktatur zu beleuchten“, bekennt Schulleiterin Angelika Vogt. Zum Gedenken an die Pogromnacht gibt es jedes Jahr einen Vortrag. Der findet diesmal wegen der Bauarbeiten nicht in der Aula statt, sondern in der benachbarten Birther Sporthalle.
Nach einem musikalischen Auftakt durch die Schüler und der Begrüßung durch die Schulleiterin wird Bürgermeister Stefan Freitag eine Ansprache halten, bevor Dr. Neumer neue Erkenntnisse über das Schicksal der Velberter vorstellt, die er im kommenden Jahr in einem neuen Buch präsentieren wird.
„Die Zeitgeschichte hat alles gesagt, strittig ist immer noch die Beteiligung der Wehrmacht an den Verbrechen. Mir kommt allerdings die Opferperspektive zu kurz“, bemängelt Dr. Neumer. „Das ist verständlich, denn die Opfer kann man nicht mehr befragen.“
Er versucht dennoch das Leben und Sterben der Juden nachzuvollziehen, was unter anderem an den erhalten gebliebenen Transportlisten in die Vernichtungslager teilweise möglich ist.
Dr. Neumers Ziel ist es, die Leiden jener zur Darstellung zu bringen, die von Staats wegen über Jahre schikaniert wurden.