Autoren–Trio schreibt über das „Mittlere Angertal“
Rittersitze, Mühlen und ganz viel Kalk

Der alte Hof  "Gut In der Laubeck" in Heiligenhaus, ein ehemaliges Rittergut. | Foto: Stadtarchiv Heiligenhaus
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  • Der alte Hof "Gut In der Laubeck" in Heiligenhaus, ein ehemaliges Rittergut.
  • Foto: Stadtarchiv Heiligenhaus
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Heimatkunde aus erster Hand: Gleich drei Autoren haben sich zusammengetan, um mit ihrem Buch „Das Mittlere Angertal“ über die Geschichte rund um den Kalkabbau sowie die Höfe, Kotten, alten Mühlen und Rittersitze zu erzählen.

Dabei folgen Adolf-Hermann Mackrodt, Michael Lumer und Jürgen Scheidsteger dem Verlauf des Angerbaches zwischen Wülfrath, Heiligenhaus und Ratingen. Der Leser darf sich auf spannende Geschichten, alte Archiv-Fotos und viel kompetentes Geschichtswissen rund um das schöne Angertal freuen.

Geschichtsträchtige Region

„Als Adolf-Hermann Mackrodt vor rund zwei Jahren auf mich zukam und mir von seinem Buch-Vorhaben erzählte, war ich sofort davon begeistert“, so Herausgeber Jürgen Scheidsteger, der schon als Co-Autor des Buches „Das Obere Angertal“ in Erscheinung trat. Als Mitglied des Bergischen Geschichtsvereins/ Abteilung Velbert-Hardenberg war ihm sofort klar, dass dies eine tolle Gelegenheit sei, diese geschichtsträchtige Region erstmalig in solch umfassender Weise vorzustellen. „Insgesamt rund 100 Bauwerke, alte Höfe, Kotten und Mühlen werden dem Leser in unserem Buch präsentiert. Viele davon auch auf Heiligenhauser Stadtgebiet. Die meisten davon sind tatsächlich noch ,lebende', in Nutzung befindliche Gebäude. Das macht noch einmal einen ganz besonderen Reiz aus.“

Machten sich das Wasser der Anger zu Nutzen

Diese Objekte, die meist der Ursprung erster industrieller Entwicklung in dieser Region sind, haben in den meisten Fällen eines gemeinsam: Sie alle machten sich das Wasser der Anger für ihre jeweiligen Bedürfnisse zu Nutzen. „Egal ob landwirtschaftliche Gehöfte oder die zahlreichen Mühlen. Sie alle arbeiteten mit der Wasserkraft, sei es als Farb- oder Kornmühle oder zur Stromerzeugung“, so Scheidsteger, der für Buchkonzept, Recherche und Grafik verantwortlich ist.

Kalk-Erfahrung und -Begeisterung

Einen ebenso großen Stellenwert besitzt die Anger für die Bedeutung der Kalkvorkommen im mittleren Angertal. Hier tritt der Autor und Initiator des Buches, Adolf-Hermann Mackrodt, auf den Plan. Er ist durch seine Familiengeschichte und seinen beruflichen Werdegang mit „Kalk“ schon immer eng verbunden. Seit seinem Seniorenstudium der Geschichte und seinem Engagement im Heiligenhauser Geschichtsverein liegt ihm die Aufzeichnung dieses Themenbereiches besonders am Herzen. „Ich bin hier aufgewachsen, habe bei den Rheinisch-Westfälischen-Kalksteinwerken gelernt und gearbeitet. Schließe ich das Arbeitsleben meines Großvaters mit ein, sind das mehr als 90 Jahre Kalk-Erfahrung und -Begeisterung.“ Sein Großvater war einer der ersten Gastarbeiter der Kalkindustrie in dieser Region, erzählt Mackrodt in dem Buch. „Er wurde 97 Jahre alt und hat davon 82 Jahre in der Hofermühle gelebt und gearbeitet. Meine Schwester Brigitta, die genau wie ich in diesem alten Fachwerkhaus geboren wurde, hat gemeinsam mit mir im Jahr 1983 das vorher unter Denkmalschutz gestellte Haus von RWK erworben. Auch unsere Mutter Lucia-Angela wurde hier geboren und lebte bis zu ihrem Tod in der Hofermühle - und zwar am Angerweg. Das sind über 100 Jahre Heimat für unsere Familie.“

Fachliche Kompetenz und kleine Geschichten

Geschichte hautnah: Auch der Ratinger Heimatforscher und Autor Michael Lumer dokumentiert mit seinen Recherchen für den Ratinger Part des Angertals in anschaulicher Weise die Bedeutung des Kalkabbaus. Dabei geht es um „schwarze“ und „blaue“ Kalklöcher, um Kalkstraßen und -bahnen. Neben viel fachlicher Kompetenz, sind es die kleinen Geschichten rund um Bauwerke und Industriegeschichte, die das Buch besonders machen. Da wird vom Fund einer alten Kirchenglocke erzählt, von einer jüdischen Familie, die auf einem Hof versteckt wurde und von Schulwegen, die damals mehr als eine Stunde dauerten. Auch die heutige, touristische Bedeutung des Angertals, bleibt dem Leser nicht verborgen. Ob Wander- oder Radrouten – aktuelle Fotos, Zeichnungen und Dokumente geben dem Leser Orientierung auf seinem Weg durch diese besondere Region. Denn, da sind sich die Autoren einig: „Das Angertal ist immer schön und lohnt, entdeckt zu werden.“

Weitere Informationen:

  • Titel: „Das Mittlere Angertal - von Wülfrath-Rohdenhaus über Heiligenhaus bis Ratingen"
  • Autoren: Adolf-Hermann Mackrodt, Michael Lumer und Jürgen Scheidsteger
  • Neuerscheinung, Hardcover, 168 Seiten, 170 Abbildungen: historische und aktuelle Fotos, Pläne. 
  • ISBN 978-3-9819265-4-5 
  • Zu beziehen im örtlichen Buchhandel, im SCALA-Shop sowie unter DerScalaShop.de 
  • SCALA: Tel. 02051/98510, info@scalaverlag.de.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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