Museumsnacht mit hartem Eisen und weichem Käse
„Das ist ja ganz schön schwer“, staunte der neunjährige Lukas, als er sich in ein Kettenhemd gezwängt hatte.
Zur Eröffnung der Ausstellung „Eisen – der Stoff aus dem die Ritter sind“ gab es im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum allerhand Attraktionen rund um die Ritter.
Besonders toll fanden es die jüngsten Besucher, in Nachbildungen von Kettenhemden zu schlüpfen und einen Helm über den Kopf zu stülpen, dazu noch ein (stumpfes) Schwert in der Hand – fertig ist der Ritter. In den Vitrinen gab es echte Ritterschwerter und Rüstungen zu sehen, Leihgaben des Deutschen Klingenmuseums aus Solingen, von Schloss Burg und der Burg Altena. Die Herstellung einer Kettenrüstung war sehr aufwändig und entsprach dem Wert mehrerer Dutzend Rinder, daher konnten sich nur sehr wohlhabende Adelige so eine Ausstattung leisten. Die „Panzermacher“ waren in Zünften organisiert, das Deutsche Reich galt als Hochburg für dieses Handwerk. Im Spätmittelalter wurden die Ketten mit Panzern verstärkt, bis fast ausschließlich Rüstungen aus Plattenpanzern hergestellt wurden. Einen Eindruck vom Handwerk gab es draußen auf dem Europaplatz, wo ein Schmied sein Feuer entfachte und darin das Eisen zum Glühen brachte. Interessierte Kinder durften unter Anleitung eine Speerspitze oder ein Hufeisen auf dem Amboss zurecht hämmern, nebenan lieferten sich einige Ritter heftige Show-Kämpfe.
Während das Schloss- und Beschlägemuseum im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ im Neanderland ein spektakuläres Programm bis Mitternacht bot, ging es in Heiligenhaus bei der Heimatkundlichen Sammlung an der Abtsküche eher beschaulich zu. Dort dreht sich zurzeit alles rund um „Milch, Butter, Käse“. Die Besucher konnten sich anhand der Ausstellungsstücke einen Eindruck davon verschaffen, dass die Milch ein begehrter Rohstoff war, der nicht nur getrunken wurde, sondern auf den Höfen weiter veredelt wurde. Biobauer Bernd Verhoeven vom Niederrhein sorgte mit seinen unterschiedlichen Käsesorten dafür, dass sich die Besucher mit allen Sinnen einen Eindruck von der Käseherstellung machen konnten.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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