Kunsthaus sorgt für Leben in LA

Das Alldie-Kunsthaus an der Wiemerstraße 3 in Langenberg ist Anlaufpunkt für Künstler und Kunstinteressierte.
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  • hochgeladen von Maren Menke

Als Treffpunkt für die am Ort ansässigen Künstler und für Kunstinteressierte wurde 1993 der Verein "Kunsthaus Langenberg" gegründet. Daraus entwickelte sich eine Erfolgsgeschichte, die weit über Langenberg wirkte.

Den Grundstein dafür legte die Aktion "Grundsteinkisten": 1994 verschickte der Konzeptkünstler Norbert Bauer 400 davon an 400 Künstler, darunter so berühmte wie Günter Uecker, Markus Lüpertz, Emil Schumacher, Elvira Bach, Harald Naegeli und Klaus Staeck. Sie alle bearbeiteten das Triptychon aus drei Kalksandsteinen in einer Holzkiste auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Die Kisten waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Mit dem Abschluss der Sanierung des Historischen Bürgerhauses haben die „Grukis“ dort im Wandelgang einen würdigen Platz in einer Dauerausstellung gefunden, die freitags von 17 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden kann, an jedem ersten Sonntag im Monat gibt es darüber hinaus um 15 Uhr eine Führung.

Mit „Tuchfühlung 1“ knüpfte der Verein an die Tradition der Seidenweberstadt an. Über 200 Künstler nahmen daran teil. Die kreativ gestalteten 1,70 x 2,70 Meter großen Segel standen damals in den beiden Bächen, markierten so die ehemalige Grenze zwischen Rheinland und Westfalen und erinnerten durch ihre Farbigkeit an die seinerzeit üblichen Farbeinleitungen der Textilindustrie. Langenberg fand Beachtung in den Feuilletons der überregionalen Zeitungen, über 100.000 Besucher sorgten für eine große Lebendigkeit in der kleinen Stadt. Bei „Tuchfühlung 2“ standen androgyne Körperkonturen aus Stahl im Mittelpunkt, die in einer Auflage von 200 Stück aus sechs Zentimeter dicken Stahlplatten ausgebrannt waren und den Künstlern zur Gestaltung überlassen wurden. Das Thema „Körper“ in all seiner Individualität und seinem Fassettenreichtum sorgte für reichlich Diskussionsstoff.

In dem Tunnel, der im Jahr 2003 eröffnet wurde, hatte Norbert Bauer, der inzwischen verstorben ist, den „KunstStau in LA“ auf den Weg gebracht, der zunächst von behördlicher Seite genehmigt wurde, aber nach einem Brand im Gotthardtunnel sechs Monate vor der geplanten Eröffnung untersagt wurde. Norbert Bauer war sauer, legte daraufhin sein Amt als Vorsitzender und künstlerischer Leiter des Kunsthauses nieder und konzentrierte sich auf die Realisierung seines Kulturhauptstadtprojektes „Ruhr-Atoll“ auf dem Essener Baldeneysee.
Groß war die Begeisterung, als sich das Kunsthaus Langenberg unter dem Vorsitz von Karl Wilhelm Wilkesmann und der künstlerischen Leitung von Norbert Bauer Anfang März 2012 zurückmeldete und mit „ALLDIEKUNST in LA“ und dem Skulpturenweg zum „Röhrenden Hirschen“ zwei originelle Stadt-Kunstprojekte vorstellte. Die sind im Gegensatz zu den früheren Projekten nicht mehr temporär, sondern im Interesse einer größeren Nachhaltigkeit für die Stadtentwicklung von Langenberg auf einen Zeitraum von mehreren Jahren angelegt. Die Landesentwicklungsanstalt (LEG) stellt dem Kunstverein bis auf weiteres unentgeltlich den ehemaligen Aldi-Markt an der Wiemerstraße 3 zur Verfügung. „Allerdings sind die Nebenkosten erheblich“, klagt Achim Peter, der zweite Vorsitzende. Durch professionelle Veranstaltungen in den Bereichen Kabarett, Musik und anderem sorgt ein 30-köpfiges Team ehrenamtlich für die benötigten Einnahmen.

Mit der Aufführung des Theaterstückes „Kunst“ erregte die Theaterwerkstatt des Kunstvereins im vergangenen Jahr Aufsehen. Norbert Bauer hatte das Bühnenbild entworfen, die Premiere erlebte er nicht mehr - er starb wenige Wochen zuvor.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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