Junge Talente überzeugen
Engelsgleiche Klänge ertönen aus dem Wohnzimmer der Familie Moora, wenn Sohn Fionn bei seinen täglichen Übungen ist. Anders als andere Musiker in seinem Alter spielt er nämlich nicht Gitarre, Geige oder Trompete. Seine Leidenschaft gilt der Harfe.
Und die nimmt in besagtem Wohnzimmer nicht unwesentlich viel Platz ein.
„Das ist bei Konzertausflügen schon mal etwas sperrig, deshalb begleitet mich meine Mutter nicht nur als seelischer Beistand“, berichtet der 16-Jährige. Der konnte sich jetzt beim Regionalentscheid des Musikwettbewerbes „Jugend musiziert“ den ersten Platz in der Altersgruppe fünf sichern. Bereits vor drei Jahren hatte der damals 13-jährige Langenberger erfolgreich teilgenommen, spielte sich beim Bundesentscheid sogar auf Platz drei. Die Weichen hierfür wurden schon früh gelegt.
„Ich besuche die Windrather Talschule und damals wurde ein Kurs angeboten, bei dem man lernt auf der Kinderharfe zu spielen“, erzählt Fionn. „Ich habe schnell gemerkt, dass dieses Instrument mich begeistert, später machte ich dann auf der etwas größeren Leier weiter, bevor ich dann auf die große Konzertharfe umgestiegen bin.“ Seitdem besucht er Privatunterricht in Bochum, übt täglich und hat auch schon Erfahrungen auf Konzerten gesammelt.
„Er hat schon bei einigen Schulaufführungen mitgespielt und im letzten Herbst sind wir dann für zwei Auftritte in anthroposophischen Heimen zum Bodensee gefahren“, berichtet Mutter Jeanette Adamczik-Moora, die Fionns musikalische Begeisterung unterstützt, wo sie nur kann.
„Seine große Schwester hat Geige gespielt und wir haben lange überlegt, welches Instrument denn für ihn passend sein könnte. Dass er sich für ein so außergewöhnliches wie die Harfe entschiedet, hab ich allerdings nicht geahnt.“ Die Begeisterung hierfür ist mittlerweile bereits so groß, dass Fionn nach dem Abitur Musik studieren möchte. „Aber nicht, damit ich als Berufsmusiker in irgendeinem Orchestergraben ende, sondern in erster Linie, weil ich einfach alles über Musik wissen möchte“, betont der Schüler.
„Ich könnte mir gut vorstellen, als Dirigent oder Komponist zu arbeiten.“ Jetzt steht aber erst einmal der Landesentscheid von „Jugend musiziert“ vom 25. bis 29. März in Münster an, auf den es sich gut vorzubereiten gilt. Ein bisschen Aufregung und Lampenfieber gehören hier aber einfach dazu.
Das weiß auch der zwölfjährige Nikola Anicic aus Heiligenhaus. Sein Instrument ist die Gitarre und auch er konnte sich beim Regionalwettbewerb in Hilden durchsetzen und belegte mit tollen 24 von 25 Punkten den ersten Platz in der Kategorie Populärmusik. Auch er hat bereits Wettbewerbserfahrung, errang schon 2009 den ersten Platz, war damals aber noch zu jung, um zum Landeswettbewerb weitergeleitet zu werden. Das ist dieses Mal anders, Nikola wird ebenfalls Ende März in Münster der Jury sein Können beweisen.
„Echt cool“, findet das auch Stadtkämmerer Michael Beck, der Nikola jetzt persönlich im Namen der Stadt für seinen Erfolg gratulierte und ihm viel Glück für den weiteren Wettbewerb wünschte. Stolz zeigte sich auch Musikschullehrer Christopher Thomas, der Nikola seit 2006 unterrichtet.
„Eigentlich wollten wir ihn dieses Jahr gar nicht zur Teilnahme anmelden, als dann aber bekannt wurde, dass die Kategorie Pop-Musik ausgeschrieben wird, war klar, dass er doch mitmachen wird“, berichtet Thomas.
So habe man bereits vor den Sommerferien mit der Auswahl der drei Stücke, die präsentiert werden müssen, und dem Einüben begonnen. Viel Zeit für die Schule sei da nicht mehr geblieben, aber das Immanuel-Kant-Gymnasium habe Nikola und seinen Lehrer sehr gut unterstützt. Trotz täglicher Übungsstunden hat Nikola aber auch noch Zeit für andere Dinge.
„Ich spiele gerne Fußball und fahre außerdem Snowboard“, berichtet der Zwölfjährige. Am liebsten spielt er aber auf der Gitarre und hier vor allem das Stück „Stairway to heaven“, das er auch der Jury in Münster präsentieren wird. Vorher stehen aber noch Preisträgerkonzerte in Monheim und in der Dorfkirche Isenbügel an. Praktische Erfahrung kann er also noch reichlich sammeln. Dann klappt’s auch mit dem Lampenfieber.
Autor:Janina aus dem Siepen aus Hattingen |
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