Höchstform am Klavier!
„Jugend musiziert“ : Velberter zeigen Topleistung trotz widerer Umstände
Es war der 58. Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“. Coronabedingt war ein öffentlich durchgeführter Wettbewerb mit jungen Musikern in Präsenz nicht möglich. Dennoch schafften es Anes Chaker aus Velbert und Romy Kandera aus Wülfrath, ihre Bestform abzurufen und wurden von der Jury mit der Höchstpunkzahl in der Kategorie Klavierduo in ihrer Altersgruppe ausgezeichnet.
„Eine Leistung, die höchste Anerkennung verdient hat“, so Pianistin und Klavierpädagogin Elisabeth Hajduk-Brunsch, die die beiden hochbegabten jungen Musiker bereits seit Jahren unterrichtet. „Der Weg dorthin war mühsam. Die Corona-Bedingungen haben allen Beteiligten viel abverlangt. Um so größer war natürlich die Freude über diesen tollen Erfolg.“ Stolz klingt in der Stimme der Pianisten, die in Velbert und in Dortmund in Ihrem Klavierinstitut „Frederik Chopin“, musikalisch begabte junge Menschen am Klavier in klassischer Literatur unterrichtet. Und das mit Recht, denn der Weg dorthin war lang. Romy und Anes hatten bereits im vergangenen Jahr bei „Jugend musiziert“ im Klaviersolo hervorragend abgeschlossen und bereiteten sich auf die weiteren Etappen vor, als der Landeswettbewerb NRW coronabedingt abgesagt wurde. „Das war eine große Enttäuschung bei meinen Schützlingen“, erinnert sich Hajduk-Brunsch. Doch die Beiden blieben dran, meldeten sich erneut an, diesmal als Klavierduo. „Dann kam die nächste Hiobsbotschaft. Es wurde entschieden, dass die Wertungen nicht wie üblich in Präsenzform stattfinden sollten, sondern durch ein erstelltes Video, das der Jury vorgelegt werden sollte.“ Als dann noch kein Präsenzunterricht mehr möglich war, sei es für alle richtig anstrengend geworden. Das Programm für zwei Klaviere von Anes und Romy, enthielt anspruchsvolle Werke von Antonio Soler, Camille Saint-Saens und Henri Dutilleux. „Bei diesem Schwierigkeitsgrad war es unglaublich mühsam online zu unterrichten. Nur der jahrelange Unterricht und ihre musikalische Reife hat es möglich gemacht, die klangliche Vorstellung in den Werken online verständlich zu machen.“ Nach Bestnoten beim Landeswettbewerb freute man sich auf den „großen Auftritt“ beim Bundeswettbewerb, doch auch hier musste die geplante Präsenz kurzfristig gecancelt werden und die Verantwortlichen entschieden sich für einen Bundeswettbewerb per Videostreaming. „Zumindest durfte zu diesem Zeitpunkt wieder normal unterrichtet werden und wir konnten den Auftritt gut vorbereiten. Das war eine große Erleichterung und Freude“, so die Pädagogin. „Ja, und dann kamen vier Wochen später die Ergebnisse und die haben uns alle umgehauen: Erster Platz im Bundeswettbewerb und am nächsten Tag war die Überraschung noch größer: Höchstpunktzahl in der Wertungstabelle.“ Bundesweit mussten sich Romy und Anes mit 42 anderen Duos aus ganz Deutschland messen. Für Elisabeth Hajduk-Brunsch ist das eine verständliche Bestätigung ihrer musikalischen Arbeit, denn auch ihre Velberter Schüler Constantin Exner (10 Jahre) und Leander Kunze (13 Jahre) erspielten sich als Klavierduo den ersten Platz im Regionalwettbewerb. „Ein einziger Punkt fehlte ihnen für eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Ihre Freude war riesig.“
Trotz der erschwerten Umstände für alle Kulturschaffenden ist die engagierte Pianistin überzeugt: „Die wunderschöne Musik hat alle meine Schüler vom grauen Corona-Alltag abgelenkt und zeigt uns eindrucksvoll wie wichtig diese Dinge in unserem Leben sind.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.