Jetzt wird es ernst

Gerda Klingenfuß.
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„Soll das Freibad im Nizzatal in Velbert-Langenberg erhalten bleiben?“ Am Sonntag, 10. Juli, haben die Velberter Bürger die Möglichkeit, genau diese Frage mit einem klaren „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten und über das Schicksal des Bades zu entscheiden. Daher wird jeder stimmberechtigte Bürger in den nächsten Tagen per Post eine Abstimmungsbenachrichtigung mit wichtigen Infos erhalten.
„Jetzt ist Solidarität unter den Bürgern gefragt. Denn was heute in Langenberg passiert, kann morgen Neviges oder Velbert-Mitte treffen“, so Gerda Klingenfuß, erste Vorsitzende der Bürgerinitiative Pro Nizzabad. „Dieser Bürgerentscheid ist für alle Velberter Bürger die seltene Möglichkeit, sich gegen die aktuelle Sparpolitik der Stadt zu wehren.“ Sporthallen, Büchereien, Schulen, Freizeitanlagen seien für junge Familien, Kinder und Jugendliche unverzichtbare Qualitätsmerkmale, um sich in der Heimatstadt wohlzufühlen. Dazu gehöre ebenso die Velberter Schwimmbad-Landschaft, so Klingenfuß. Wer hier spare, handle nicht im Sinne der Bürger.
Gerade das Nizzabad in Langenberg sei ein typisches Familienbad, das sich durch seine Ruhe und Überschaubarkeit auszeichne und sich über die Velberter Stadtgrenzen hinaus großer Beliebtheit erfreue und so für Gesamt-Velbert für ein Image-Plus sorge. „Allen Kostendeckungsvorschlägen zum Trotz wollen Verwaltung und Ratsmehrheit das Bad schließen. Jetzt können endlich die Bürger entscheiden und sich gegen diese bürgerfeindliche Sparwillkür zur Wehr setzen“, so auch Walter Grevener, ehemaliger Langenberger Stadtdirektor und Vertretungsberechtigter des Bürgerbegehrens.
Gerade einmal 0,05 Prozent am Gesamthaushalt der Stadt mache der Betrieb des Bades aus. Bei allem Verständnis für die schwierige Haushaltslage, hier werde am falschen Ende gespart und der Leidtragende sei der Bürger, so auch Bärbel Glaeske von der SPD.
Ein als Info-Post gekennzeichneter Brief der Stadt Velbert wird in ein bis zwei Wochen wichtige Informationen zum Bürgerentscheid enthalten, erläutert Dietger Döhle von der Initiative. Unter anderem bekommt der Bürger hierin mitgeteilt, wo er persönlich seine Stimme abgeben kann und was zu tun ist, wenn er auf „Nummer Sicher“ gehen will und sich für die Briefwahl entscheidet. Insgesamt 25 Abstimmlokale wird es geben.
Von 66.690 wahlberechtigten Bürgern werden bei der Abstimmung 13.500 Ja-Stimmen benötigt, um das Freibad im Nizzatal zu erhalten. Daher müsse sich jetzt jeder angesprochen fühlen, so Klingenfuß und weiter: „Vor zehn Jahren gelang es den Velberter Bürgern schon einmal, ihr Freibad zu retten und zeigten damit, dass sie sich nicht alles gefallen lassen“, so Gerda Klingenfuß. Gern spräche man vom so genannten „Kirchturmdenken“, doch diesmal gehe es um mehr und das gehe alle Bürger dieser Stadt an, denn schließlich mache die Sparpolitik des Rathauses keinen Halt vor Stadtteilgrenzen.

Gerda Klingenfuß.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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