Ganz oder gar nicht: Ladies Night in Heiligenhaus
Im Zuge der Neanderland- Biennale, dem Theater-Festival im Kreis Mettmann, gastiert das Ebertbad-Ensemble aus Oberhausen am 28. Mai um 20 Uhr mit dem Stück „Ganz oder gar nicht“ in der Aula des Immanuel-Kant-Gymnasiums.
Sie war ein Riesenerfolg und wurde mit unzähligen Filmpreisen ausgezeichnet. Die Rede ist von der aus dem Jahr 1997 stammenden Filmkomödie „Ganz oder gar nicht“.
In der von Arbeitslosigkeit geprägten nordenglischen Industriestadt Sheffield versuchen Gary und Dave Osborne eine Chippendales- Show auf die Beine zu stellen, um genügend Geld für den Unterhalt ihrer Familien aufbringen zu können. Doch anders als bei den Chippendales wollen sich die Männer bei ihrem Striptease komplett entkleiden, frei nach dem Motto „ganz oder gar nicht“. Soweit der Inhalt der Film-Komödie. „Die Kleinkunstbühne Ebertbad nahm diese Geschichte als Grundlage für das Theaterstück, welches nun im Zuge der Neanderland-Biennale im IKG aufgeführt wird“, so Biennale-Intendant Uwe Muth. „Der ganz besondere Erfolg dieses seit sechs Jahren auf zahlreichen Bühnen präsentierten Stücks liegt sicherlich in der gelungenen Neuinszenierung.“ Denn diesmal seien es keine Jungs aus Sheffield, sondern sechs Männer aus dem Ruhrgebiet, die versuchen, mit der extravaganten Idee eines Männerstriptease ihrer misslichen sozialen Lage Herr zu werden.
So abwechslungs- und facettenreich wie die Story sind auch die Männer, die in der Geschichte von Regisseur Gerburg Jahnke „die Hosen runter lassen“: Ein Älterer mit Hüftschaden, ein Dicker, ein Schwarzer, ein Junger, ein Schwuler und ein Schöner. Sie waren Taxi- oder Lastwagenfahrer, haben bei Opel gearbeitet oder studiert, jetzt haben alle das gleiche Problem: Sie sind arbeitslos.
Die typische Ruhrgebietsstory begleitet die ganz normalen Männer auf ihrem Weg zu ihrem großen Auftritt. Bevor sie diesen haben, müssen sie jedoch eine Menge Probleme meistern, mit ihren Frauen, ihren Kollegen und mit sich selbst. Bevor sie bereit sind, die Ladies Night „durchzuziehen“, nagen Selbstzweifel an ihnen und ihre Männlichkeit wird auf eine harte Probe gestellt. Doch am Ende siegen die typischen Ruhrgebietstugenden: Solidarität, Toleranz und die Fähigkeit zu feiern.
„So ernst die Problematik auch ist, die sich hinter der Geschichte verbirgt, die Sozialkritik bleibt angenehm im Hintergrund und das Komödiantische beherrscht die Bühne“, so Uwe Muth. „50 Prozent unserer Zuschauer sind Wiederholungstäter und schauen sich das Stück bereits ein zweites Mal an und strapazieren ihre Lachmuskeln.“
Autor:Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg |
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