Seelenschmeichler

Beiträge zum Thema Seelenschmeichler

Kultur

Shorts – Eine Anschaffung fürs Leben

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ heißt es in unserem Grundgesetz. Doch derer berauben wir uns selbst, wenn wir als Folge der Gluthitze jegliche Selbstachtung verlieren und uns in viel zu eng gewordene Klamotten aus der Sommerkollektion 2003 zwängen. T-Shirts und kurze Hosen laufen nun mal nach unzähligen Waschgängen merklich ein – ganz im Gegensatz zu unseren XXL-Körpern, die wir uns in all den Jahren gewissermaßen „angegrillt“ haben. Wenn dann schwabbelige Bäuche unter zwei Nummern zu...

  • Herten
  • 24.06.13
  • 10
Politik

Brückensanierung mit Muße

Lediglich zwei Wochen konnten sich die Kunstfreunde seinerzeit an Christos Reichstagsverhüllung erfreuen. Wesentlich mehr Zeit lässt man hingegen den Langenbochumer Bürgern, um die Ästhetik eines im ähnlichen Stil verpackten Bauwerks voll erfassen zu können. Die Sanierung der über die Mühlenstraße führenden Zechenbahn-Brücke dauert nun fast fünf Monate an und die umleitungsgeplagten Anlieger fragen sich, ob sich unter den kunstvoll drapierten Plastikplanen der Dauerbaustelle überhaupt etwas...

  • Herten
  • 26.05.13
Überregionales

Feuchtgebiete

Als ich ihn bat, doch endlich mit der ständigen Spuckerei aufzuhören, beließ er es erfreulicherweise bei der szenetypischen Frage „Hast Du ein Problem damit, Alter?“ Ebenso gut hätte mir die Einforderung dieser Selbstverständlichkeit einen Satz heißer Ohren einbringen können. Die fünf Minuten Wartezeit an einer überdachten Bushaltestelle ließen mich berechtigt zweifeln, ob sich menschliche Evolution wirklich im kollektiven Gleichschritt vollziehe. Eine Gruppe Jugendlicher hatte diesen...

  • Herten
  • 20.05.13
  • 4
  • 1
Überregionales
3 Bilder

Ab nach Chiang Mai - Letzte Reise für Greise

Vor Jahren hieß es, dass es zum guten sozialen Benehmen gehöre, wenn man mit 65 stürbe. Mittlerweile wurde das Renteneintrittsalter erhöht, so dass wir zwei Jahre Daseinsberechtigung hinzugewonnen haben. Doch danach wird es richtig zugig um uns herum, mutieren wir doch plötzlich zu einem reinen Kostenfaktor, den sich unsere Gesellschaft auf Dauer nicht leisten kann. Und immer wieder ist von Jüngeren zu hören, dass Oma und Opa die Rentenkassen plünderten und man dann im Alter selbst der...

  • Herten
  • 16.05.13
  • 4
  • 1
Kultur
15 Bilder

Westerholter Bauernmarkt - Cappuccino statt Kappes

Thema verfehlt und dennoch schön und gelungen, so lautet mein Resümee vom erstmals veranstalteten Westerholter Bauernmarkt. Statt Kappes, Kürbis und Kartoffeln bestimmten hier Klamotten und der dazugehörige modische Krimskrams das Bild. Dass es zur Freude aller Putzteufel auch einen größeren Verkaufsstand mit Reinigungsmitteln aller Art gab, war angesichts der Themenvorgabe mehr als verwunderlich. Fairerweise muss ich auch noch die beiden Spargel- und Erdbeerstände erwähnen, die jedoch in...

  • Herten
  • 28.04.13
  • 9
Kultur

Frisch vermailt - ab in die Zitterwochen

Ein vorschnelles, ungeprüftes „Ja“ brachte mich in eine Lage, die an Peinlichkeit wohl kaum zu überbieten ist. „Wollen Sie die Nachricht jetzt versenden?“ fragte absichernd mein Mail-Programm und der darauf folgende irreversible Doppel-Klick leitete das Ende einer bis dahin sehr guten Beziehung ein. Ich hatte mich – da die Gedanken ja frei sind – innerlich über einen Bekannten lustig gemacht, als ich plötzlich der Versuchung erlag, auch in schriftlicher Form via E-Mail „abzulästern“, wobei als...

  • Herten
  • 23.04.13
  • 4
Kultur

Bitte wenden!

Urlaube könnten erholsam sein, wenn wir nicht ständig irgendwelche Entscheidungen zu treffen hätten. Schon der optimale Standort der Liegen will hinreichend ausdiskutiert sein, denn wer möch­te bereits nach wenigen Minuten bemerken, dass man sich in ein Refugium für licht-empfindliche Hauttypen verirrt hatte. Und kurz darauf drängt sich die nächste Frage auf: Bauch- oder Rückenla­ge ? Auch heute wähle ich ein weiteres Mal „bäuchlings“ ab und entscheide mich für ein himmelwärts gerichtetes...

  • Herten
  • 30.09.12
  • 4
Kultur

Heute schon gespamt?

Bis vor einigen Jahren waren die Absender unerwünschter E-Mails vornehmlich auf Mauritius oder im nicht ganz so fernen Liechtenstein beheimatet. Mag sein, dass ich seinerzeit vorschnell diese exklusiv nur an mich gerichteten Angebote als unseriös eingestuft hatte, Ja, da war von 15 Prozent Jahresrendite die Rede und wenn ich Anteilseigner eines noch zu errichtenden Sägewerks in der Sahara geworden wäre, hätte meine Kapitaleinlage sage und schreibe mindestens 30 % p.a. abgeworfen, wobei mir auch...

  • Herten
  • 09.08.12
  • 6
Kultur

Ob Korifee oder Dilletant – gegen Fehler ist niemand gefeiht

Zusammengestellt aus einer Liste der häufigsten Rechtschreibfehler. Kann jemand (ohne Hilfsmittel) die genaue Anzahl ermitteln? An manchen Tagen bringt mich die morgentliche Hecktick in die Nähe eines Herzinfakts. Eigendlich bin ich nicht zartbeseitet und rege mich auch nicht über Lapalien auf, doch die Nacht zuvor wird mir lange im Gedächnis bleiben. Zwei ansonsten symphatische Jugendliche gröhlten im Nachtbarhaus stendig das den meissten von uns aus Fadfinder-Zeiten bekannte Lied „Wer hat die...

  • Herten
  • 18.04.12
  • 7
Kultur

Die Sendung mit dem Klaus

Es hat schon etwas Erhabenes, wenn man sich beim Pommes-Essen gleichzeitig im Radio hören kann. So sind wir also am vergangenen Sonntag - kurz vor 20 Uhr – mit dem Rad zu unserer Lieblings-Imbissstube gefahren, weil ich wusste, dass dort ganztägig unser Lokalsender im Hintergrund dudelt. Während meine Frau an der Theke Pommes, Majonäse und Ketchup orderte – selbstverständlich hochkalorische Doppelportionen – sorgte ich für die passenden Getränke, die man dort einem riesigem Kühlschrank...

  • Herten
  • 17.04.12
  • 4
Kultur
2 Bilder

Hundertachtzig Grad und dennoch unfallfrei

Aus persönlicher Wahrnehmung muss ich der Behauptung widersprechen, dass zunehmendes Alter eine Minderung der Fahrsicherheit bedinge. Irgendwie verwunderte es mich, als dieses Mal zu Frühlingsbeginn monatelang Entbehrtes keinerlei gefährliche Aufmerksamkeitsverschiebungen hervorrief. Strahlend blauer Himmel, kurze und enge Röcke – und dennoch richtet sich mein Augenmerk straßenverkehrsordnungsgemäß ausschließlich auf Ampeln, Schilder und Zebrastreifen. Ja, ich war risikobereit, wenn es darum...

  • Herten
  • 28.03.12
  • 14
Kultur

Wir feiern hier 'ne Party und du bist nicht dabei.

Irgendwie fühlte ich mich an Grönemeyers Liedpassage erinnert, als ich durch die Altstadt schlenderte und links und rechts von mir der Drei-zu-Eins-Sieg über Erzgebirge Aue gefeiert wurde. Gemessen an dem sonst unter Fußball-Fanatikern üblichen Gejohle war es jedoch an diesem Nachmittag seltsam ruhig, ja fast ein wenig feierlich. Kein lautes Geschrei, sondern man redete miteinander und manch einer blickte seltsam entrückt, als wolle er das kurz zuvor im Stadion Erlebte noch einmal Revue...

  • Düsseldorf
  • 25.03.12
  • 6
Kultur

Dann mach es doch alleine!

Von den Dialogen her hätte das Gehörte durchaus als Scriptvorlage für einen der schmuddeligen Kumpel-Filme aus den 70-er-Jahren dienen können. Hieß es doch da in aller Öffentlichkeit: „So passt das niemals rein, wir sollten es mal andersrum versuchen“ – „Ja, so ist es richtig, aber mach schneller, ich kann es nicht mehr länger halten“ – „Sei bitte nicht so laut, die anderen Leute beobachten uns schon“ Doch auch die „anderen Leute“ hatten es mit dem gleichen Problem zu tun, das darin bestand,...

  • Herten
  • 27.02.12
  • 12
Überregionales

Unter Null

Strahlend blauer Himmel - und das Thermometer zeigt deutlich unter Null. Während sich meine Frau in Imelda-Marcos-Manier auf die Suche nach dem soundsovielten Paar Schuhe begibt, nutze ich meinen Freigang zu einem Bummel durch Düsseldorfs Innenstadt. Ich liebe es, ziellos und ohne Zeitdruck durch die Straßen zu schlendern, nehme somit Dinge und Geschehnisse bewusster wahr als es bei dem sonst üblichen flüchtigen Vorbeihuschen möglich gewesen wäre. Klein-Paris kann es an diesem Tage nicht mit...

  • Düsseldorf
  • 09.02.12
  • 6
Kultur

Backterien

Es gehört schon ein wenig Mut dazu, einen Brötchengrapscher auf das Vorhandensein einer Zange hinzuweisen und ihn aufzufordern, diese aus hygienischen Gründen auch zu benutzen. Da rühren sie mit ihren Händen in den in Gitterkäfigen aufbewahrten Backwaren herum, als gelte es, den Hauptgewinn aus einer Lostrommel zu ziehen und erwidern dennoch entrüstet: „Ich fasse nur die Brötchen an, die ich auch kaufe.“ Selbstverständlich hatte man zuvor Zeigefinger und Daumen kräftig eingespeichelt, um die...

  • Herten
  • 31.01.12
  • 10
  • 1
  • 1
  • 2
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