Literatur

Beiträge zum Thema Literatur

Kultur

LHP - Siegerlesung im Art Inn Hotel - "Die Meute" - Gastbeitrag von Eva Bock

Aufgeschreckt von den Schreien der Kinder stürzte sie ins Klassenzimmer. Mitten im Raum stand ein Mann. Bewegungslos. In einer Haltung als ob er im Gehen eingefroren wäre. Sie stockte einen kurzen Moment, spürte wie ihr Mund trocken wurde. Doch sie straffte sich innerlich und ging direkt auf Ihn zu, um Ihn zur Rede zu stellen: “Wer sind sie, was wollen sie hier?“ Er gab keine Antwort. Sah sie nicht an. Stand nur da. Doch nicht bewegungslos wie sie zuvor gedacht hatte. Im Gegenteil. Er...

  • Dinslaken
  • 21.10.11
LK-Gemeinschaft
2 Bilder

Liebe Maria,

diesen Brief schreibe ich dir in neuer deutscher Rechtschreibung weil ich möchte, dass du merkst wie lernfähig ich bin. Am liebsten würde ich jetzt mit dir zusammen sein, und durch den Zoo spazieren. Wir würden uns Delfine und Panter anschauen, die du so liebst. Wir könnten Pommes mit Majonäse und Ketschup essen, dazu einen Schikoree-Salat und anschließend eine große Portion Schokoladen-Kreme oder einen leckeren Jogurt. Da ich deine Vorliebe für Fisch kenne, vielleicht auch ein Gericht mit...

  • Dinslaken
  • 04.10.11
  • 16
Kultur

Buchtipp "Die Frau an seiner Seite"

Eine Biographie die unter die Haut geht. In diesem Buch lernt man Hannelore Kohl als Individuum kennen und nicht nur als pflichtbewusste, angepasste und im Schatten ihres dominanten Ehemannes Helmut Kohl, stehende Frau. Angefangen mit ihren Kindheitserinnerungen als Einzelkind in einem begüterten und den Nationalsozialisten zugewandten Elternhaus in Leipzig, über ihre sehr traumatischen Erlebnisse während des Krieges und den noch schmerzlicheren und verstörenden Gewaltexzessen auf der Flucht...

  • Dinslaken
  • 22.06.11
  • 5
Kultur
2 Bilder

Ein Buchtipp - Das etwas andere Buch

Tagebuch einer Krebserkrankung Es gibt wohl kaum jemanden, der ihn nicht kannte. Christoph Schlingensief, ein außergewöhnlicher Mann, der mit seiner Arbeit so manchen provoziert haben mag. Nun schrieb er dieses Tagebuch seiner Erkrankung. Ein Mensch der Hoffnung, Verzweiflung, Tränen und manchmal auch Wut in Worten auzudrücken versuchte, was sein Leben in dieser Zeit ausmachte. Es ist ein bedrückendes Buch, aber auch ein Buch, dass Hochachtung von der Ehrlichkeit wie es geschrieben wurde,...

  • Dinslaken
  • 02.06.11
  • 2
Überregionales
Ramona Breder

Literatur-Hotel-Preis 2011: Ramona Breder "Glaubt ihr an Zufälle?"

Manchmal glaube ich an Schicksal oder nur an Zufälle, so wie jeder es anders deuten würde. Anfangen tut es mit einer Kleinigkeit, die im ersten Moment gar nicht so auffällt. Man denkt gerade an jemanden und plötzlich schellt das Handy und dich grinst das Handybild desjenigen an der gerade deine Gedanken gestreift hat. Oder man will gerade dessen Telefonnummer wählen, aber dein Gedankenzwilling war schneller. Weiter geht es dann mit Wörtern und ganzen Sätzen die jemand für dich ausspricht. Man...

  • Dinslaken
  • 26.05.11
Überregionales

Eiskalte Leidenschaft

Ein Lächeln umspielte den Mund der hübschen, sympathischen Frau und das ließ sie noch harmloser erscheinen. Kein Mensch wäre auch nur im Entferntesten auf den Gedanken gekommen, dass diese dezente Frau, die in einem Cafe einer mittleren Kleinstadt saß, ein dunkles, schreckliches Geheimnis in sich trug. Sie lehnte sich behaglich in ihrem Stuhl zurück, trank einen Schluck von ihrem aromatischen Espresso und genoss die Sonne, welche durch das Fenster auf ihr Gesicht schien. Keiner wusste von ihren...

  • Dinslaken
  • 12.04.11
  • 17
LK-Gemeinschaft

Alle Jahre wieder

Während meiner Kindheit waren die Vorbereitungen in der Vorweihnachtszeit im Gegensatz zur heutigen Hektik, ein laues Lüftchen. Doch dann kam der Heiligabend. Total entspannt saß mein Vater mit einem Brötchen und einer Tasse Kaffee am Frühstückstisch. Meine Mutter holte Luft und stellte an meinen kauenden Vater die, rein rhetorische, Frage aller Fragen: "Hast du schon einen Weihnachtsbaum gekauft?" Die Taktik meines Vaters war, erst einmal die Ohren auf Durchzug zu stellen, um so Zeit zu...

  • Dinslaken
  • 05.12.10
  • 12
Überregionales

Ihr siebter Himmel

Sie war das, was man früher ein älteres Fräulein nannte. Alle ihre Freundinnen waren verheiratet und schon lange Ehefrauen, Mütter und sogar schon Großmütter. Warum sie nicht diese Freuden genießen durfte, wusste sie selbst nicht so genau, doch es war eine Tatsache, dass sie noch nicht einmal geküsst worden war. Gelegenheiten hatte es genug in ihrem Leben gegeben, doch sie hatte diese leider nie genutzt. Vielleicht weil sie zu schüchtern oder auch zu wählerisch war. Sehr wahrscheinlich kam wohl...

  • Dinslaken
  • 02.11.10
  • 4
Kultur

Kleiner Buchtipp

Alle meine Freunde sind Superhelden Durch einen dummen Zufall sind alle Freunde von Tom Superhelden. Da gibt es den Couchsurfer, die Froschküsserin und noch 40 weitere. Ein Hypnotiseur hat Toms Frau am Hochzeitstag hypnotisiert, seit dem ist sie nicht mehr in der Lage Tom zu sehen. Tom hat nur wenige Stunden Zeit etwas daran zu ändern. Es ist die superlustigste, allertraurigste Liebesgeschichte der Welt. Ein kleines Büchlein mit gerade mal 106 Seiten. Auch als Mitbringsel geeignet. Ich finde es...

  • Dinslaken
  • 21.10.10
  • 1
Natur + Garten

Kleine Fabel für´s Wochenende

Herr Igel Eine Fabel In dem Hiesfelder Rotbachtal, lebt vergnügt der Igel Karl. Sucht im Frühling eine Braut, ist mit werben nicht vertraut. Denkt sich so, ganz früh im Hellen, eine Aufgabe muss ich stellen. Will eine sich mit mir vermählen, soll sie meine Stacheln zählen. Sie kann raten oder schätzen, darf nicht lauter Unsinn schwätzen. Ist die Antwort ganz daneben, wird es keine Heirat geben. Herr Igel, von sich eingenommen, denkt auch, viele werden kommen. Fühlt sich jetzt als Gatte schon,...

  • Dinslaken
  • 09.10.10
  • 3
Kultur

Eigenheim

Die roten Dachziegel des schmucken freistehenden Hauses leuchteten warm in der Morgensonne. Eine schmale Frau unbestimmten Alters trat aus der Eingangstüre und schlug den Weg Richtung Stadt ein. Über ihre Schulter blickend, genoss sie diesen idyllischen Anblick. Jahrelang hatte sie sich krumm gelegt um das Haus abzubezahlen. Auch wenn noch lange kein Ende in Sicht war, fühlte sie sich in diesem Augenblick fast glücklich. Doch vor ihr lagen mühevolle Stunden harter Arbeit. Der Gedanke daran,...

  • Dinslaken
  • 08.10.10
  • 11
Überregionales

Geschichte zwischen Ost und West - zum Mauerfall

Er war eine wahrhafte Koryphäe auf seinem Gebiet, landesweit für sein aussergewöhnliches Talent bekannt. Keiner kannte sich so gut mit dem menschlichen Herzen und dessen Störungen aus. Die kleine Klinik in der er Oberarzt der Kardiologie war, lag ruhig und beschaulich am Rande einer Seenplatte der ehemaligen DDR. Das Personal mochte den ausgeglichenen und sympathischen Chef, nicht nur wegen seiner aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Eines Tages kam ein Patient in die Klinik, dessen Schrittmacher...

  • Essen-Süd
  • 01.10.10
  • 5
Kultur
2 Bilder

Ein Buch zum Liebhaben: Michel Birbaeks "Die Beste zum Schluss"

Was wird aus Musikern, wenn sie keine Musik mehr machen? Zum Beispiel Schriftsteller. Oder Kolumnisten. Oder Drehbuch-Autoren. Oder Comedians.Oder alles das zusammen, so wie Michel Birbaek. In den 90ern tourte er als Sänger von Doc Koma und Birbaek durch die Republik, dann war 1995 die Musikkarriere am Ende und Michel verarbeitete seine Erinnerungen, weil er gerade nichts besseres zu tun hatte, zu einem Buch. „Was mich fertig macht ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen“ erschien...

  • Dinslaken
  • 14.09.10
  • 2
Kultur

Und noch ein Gedicht von Christine Lodewick

Die Fliege Die Fliege, sie saß an der Wand, bis ein Mensch - sie dort sitzend fand. Der Mensch, den diese störte und sich über sie empörte, sah sogleich blutrot und schlug das Wesen - tot. Da sah der Mensch, oh Schreck, an der Wand den dunklen Fleck. Der erinnerte in seiner "Pracht", was mit der Fliege er gemacht. Seitdem kam keine Fliege mehr, bis er sie vermisste - sehr. Da wurde ihm ganz plötzlich klar, dass sie die letzte aller Fliegen war.

  • Dinslaken
  • 08.06.10
Kultur

Ein Gedicht von Christine Lodewick

Schwarze Tauben Schwarze Tauben bringen den Frieden, einen trügerischen Frieden, dessen bittere Süße durch leere Worte verkündet wird. Schwarze Tauben bringen den Frieden, einen trügerischen Frieden, dessen stiller Lärm um nichts, nur leere Versprechungen gibt. Schwarze Tauben bringen den Frieden, einen trügerischen Frieden, dessen fließende Starre nur von versteckten Tatsachen spricht. Schwarze Tauben bringen den Frieden, einen trügerischen Frieden, und die Glocke schweigt.

  • Dinslaken
  • 08.06.10
Kultur

ZeitReise-Geschichte: Fremde im Jagdrevier

Fremde im Jagdrevier Vor 7.000 Jahren irgendwo am Niederrhein: Der Morgennebel hatte sich zwischen den Bäumen noch nicht aufgelöst. Biro ging hinter den Jägern her. Es war das erste Mal, dass sie ihn mitnahmen! Mit Hilfe seines Onkels Uschir hatte er Pfeil und Bogen angefertigt. Welches Tier würden sie erlegen? Ein Jagderfolg war wichtig für ihr Überleben. Uschir bedeutete Biro leise zu sein. Das kleinste Geräusch konnte die Wildtiere aufschrecken und in die Flucht schlagen. Leise zu sein, war...

  • Dinslaken
  • 03.06.10
Kultur

1. Dinslakener Literatur-Hotel-Preis: 2. Text von Christine Lodewick

Schmetterlinge der Nacht Sie erwachte. Dunkle Nacht lag um sie. Sie knipste das Licht neben ihrem Bett an und erkannte an den Zeigern ihrer Uhr, dass der Morgen noch weit entfernt sein würde. Sie löschte das Licht und schloss ihre Augen. Gedanken machten sich breit. Sie schwirrten wie bunte Schmetterlinge durch die Dunkelheit der Nacht. Schmetterlinge, die nur einzufangen wären. Ein vorsichtiger Griff… und… sie hatte einen Schmetterling mit roten Flügeln in der Hand, der ihr von Liebe und Hass...

  • Dinslaken
  • 30.05.10
  • 1
Kultur

1. Dinslakener Literatur-Hotel-Preis: Der 3. Text von Christine Lodewick

Ende einer Beziehung Als Hella das Gerichtsgebäude betritt, beginnt ihr Herz zu rasen. Das Blut scheint zu einem Ameisenstrom geworden zu sein. Und ihr Magen hat sich zugeschnürt. Unsicher steht sie da und hält Ausschau nach einem Wegweiser. Dort rechts an der Wand blickt ihr die schwarze Tafel, auf der in weißen Lettern angegeben ist, in welchem Stock und in welchem Zimmer sich was befindet. Mit zittrigen Händen holt sie den grauen Brief aus ihrer Handtasche und entnimmt ihm ein Blatt Papier,...

  • Dinslaken
  • 30.05.10
Kultur

1. Dinslakener Literatur-Hotel-Preis: Edith Mendel

Schlüsselerlebnis Herr Schmidtke hatte einen sportlich - bierfeuchten Kegelabend hinter sich. Jetzt war er auf dem Heimweg und freute sich auf sein Bett. Er war der einzige Fußgänger in seinem Viertel, der zu so später Stunde noch unterwegs war und er fragte sich, ob ihm das Aufstehen am nächsten Morgen wohl schwer fallen und ob Gertrud, seine Frau, wohl schon schlafen würde. Das tat sie in der Regel nicht, außer, er kam erst nach Mitternacht nach Hause, was aber heute der Fall war. Seine...

  • Dinslaken
  • 27.05.10
  • 1
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