Bücherrunde - Leselust

Beiträge zum Thema Bücherrunde - Leselust

Kultur

Michael Köhlmeiers Roman „Frankie“
Opa verändert das Leben

"Am Dienstag haben sie Opa entlassen". Mit diesem Satz aus dem Mund des 14-jährigen Enkels Frank eröffnet der Österreicher Michael Köhlmeier seinen neuen, schlanken, aber immens facettenreichen Roman „Frankie“. Frank hat bis dahin ein beschauliches Leben mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem Wiener Vorort geführt – sonntags sahen sie gemeinsam „Tatort“, mittwochs hat der Sohn für seine Mutter gekocht, bevorzugt Gemüse-Risotto. Dann ändert sich alles schlagartig. Großvater Ferdinand wird...

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  • 03.02.23
Kultur

Zum 60. Geburtstag neuer Roman von Peter Stamm
„Schreib eine Geschichte über mich“

„Was wäre, wenn ich das Ich im Roman wäre? Würde es das Buch besser oder schlechter machen?“, fragte der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm kürzlich im Gespräch mit der Schweizer Zeitung „Blick“. In seinem neuen Roman „In einer dunkelblauen Stunde“ geht es um einen in Paris lebenden Schweizer Schriftsteller, der sich bei der Entstehung eines neuen Romans von einem Filmteam begleiten lässt. Tatsächlich ist auch zu Peter Stamms 60. Geburtstag am 18. Januar ein Filmportrait mit dem Titel...

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  • 17.01.23
Kultur

Arno Geigers Roman „Das glückliche Geheimnis“
Sammler von Erinnerungen

„Ich möchte immer ein dreidimensionales Bild von der Welt bekommen, und der Blick aus nur einem Fenster, den finde ich nicht so spannend wie den Blick aus sehr unterschiedlichen Fenstern.“ So hat der österreichische Schriftsteller Arno Geiger vor fünf Jahren in einem Interview mit dem Deutschlandfunk seine Arbeitsweise beschrieben. Der 54-Jährige Arno Geiger, der 2005 für seinen Roman „Es geht uns gut“ den Deutschen Buchpreis erhalten hatte, gehört trotz seiner respektablen Erfolge zu den...

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  • 09.01.23
Kultur

Javier Cercas' Roman „Die Erpressung“
Schreiben, um zu verstehen

Auf den ersten Blick kommt der neue Roman des 60-jährigen Spaniers Javier Cercas wie ein Kriminalroman daher. Je tiefer man allerdings in die Handlung eindringt, öffnen sich brisante hochpolitische Türen. Seit sein 2009 erschienener Roman „Anatomie eines Augenblicks“ von der wichtigsten spanischen Tageszeitung „El Pais“ zum Buch des Jahres gekürt worden war, hat Javier Cercas auch außerhalb Spaniens große Beachtung gefunden. Acht Jahre zuvor hatte der im katalanischen Girona lebende Autor schon...

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  • 07.12.22
Kultur

Neue Novellen von Hartmut Lange
Bewusstsein für imaginäre Welt

„Der Mensch hat die Fähigkeit, die eigene und sonstige Natürlichkeit gedanklich zu übersteigen, das heißt, er hat ein Bewusstsein, und dieses Bewusstsein schafft eine imaginäre Welt und richtet sich danach aus“, heißt es im essayistischen Nachwort des neuen Novellenbandes aus der Feder von Hartmut Lange. Auch in seinen neun neuen Texten betätigt sich der inzwischen 85-jährige „ungekrönte König“ der philosophischen Gegenwartsnovelle wieder als Grenzerkunder zwischen Unterbewusstsein und...

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  • 14.11.22
Kultur

Robert Menasses Roman „Die Erweiterung“
Der Helm des Skanderbeg

„Wann der dritte Band kommt, ist schwer zu sagen, da werde ich zunächst noch einige Zeit in einer anderen europäischen Stadt leben. Mehr möchte ich noch gar nicht sagen, es ist doch jetzt erst der zweite Band erschienen“, erklärte kürzlich der Wiener Schriftsteller Robert Menasse nach Erscheinen des zweiten Bandes seiner geplanten Europa-Roman-Trilogie. Für den Vorgängerroman „Die Hauptstadt“ (2017), in dem er sich kritisch mit der Bürokratie der Brüsseler EU-Institutionen auseinandergesetzt...

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  • 09.11.22
Kultur

Andrej Kurkows Roman „Samson und Nadjeschda“
Das abgetrennte Ohr in Kiew

Kann man heute einen Roman des wichtigsten ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow vorbehaltlos lesen? Kurkow, 1961 im damaligen Leningrad geboren und in Kiew aufgewachsen, sieht sich selbst als ukrainischen Autor, hat aber stets seine Bücher auf Russisch geschrieben – so auch seinen vor vier Jahren erschienenen Roman „Graue Bienen“, in dem er sich schon mit dem Krieg im Donbas auseinandergesetzt hat. Kurkows bisweilen etwas verspielt wirkenden Romane waren stets auch politisch, nicht mit...

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  • 10.08.22
Kultur

80. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny
Der Entdecker der Langsamkeit

„Zum Älterwerden gehört, dass ich schwerhörig bin und schon deswegen – auch mit Hörhilfen – weniger mitbekomme. Und vermöge meiner vielen Lebensjahre kommen mir auch einige Merkwürdigkeiten nicht mehr so merkwürdig vor“, hatte der Schriftsteller Sten Nadolny 2018 in einem „Welt“-Interview erklärt. Dabei wimmelte es in seinem letzten Roman „Das Glück des Zauberers“ (2017) von Merkwürdigkeiten. Der Zauberer Pahroc, ein uralter, leicht verschrobener Mann, schreibt darin seiner Enkelin Mathilda...

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  • 16.07.22
  • 1
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Kultur

„Bretonisches Lied“ von Nobelpreisträger Le Clézio
Ungewollt aktuell

„Als die Bombe explodierte, war ich noch ein Kind, das seine Gefühle nicht in Worte fassen konnte. Mein ganzes Wesen ist in diesem Schrei.“ So beschreibt der inzwischen 82-jährige französische Schriftsteller Jean-Marie-Gustave Le Clézio Erinnerungen an seine Kindheit, die im zwei Erzählungen umfassenden Band „Bretonisches Lied“ vorliegen. Als Le Clézio im Oktober 2008 völlig überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, rühmte ihn die Stockholmer Akademie als "Verfasser des...

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  • 22.04.22
  • 2
Kultur

Fernando Aramburus neuer verspielter Roman
Sammler von Glücksmomenten

Das ist alles andere als ein vielversprechender Romaneinstieg, wenn man zu Beginn liest: „Noch auf Höhe des Jadebusens hatte Clara einen ihrer Anfälle von Morgendepression bekommen. Morgens praktiziert Clara Niedergeschlagenheit, wie andere eine Joggingrunde.“ Diese etwas zäh und wenig erfreulich startende Reise eines Ehepaares, das Norddeutschland erkunden will, um Eindrücke für ein Buchprojekt zu sammeln, wird mit zunehmender Dauer unterhaltsamer und der Roman immer vielschichtiger. Fernando...

  • Wattenscheid
  • 09.12.21
Kultur

Antonio Muñoz Molinas faszinierender Band „Gehen allein unter Menschen“
„Ich bin eine Kamera“

„Ich bin eine Kamera, ich bin ein Blick, ein Spion“, heißt es in Antonio Muñoz Molinas neuen, ohne Genrebezeichnung erschienenen Band „Gehen allein unter Menschen.“ Es ist weder ein Roman noch ein Essay, wir haben es mit einem ausschweifenden hybriden Text zu tun, eine Art erzählerische Collage eines modernen Flaneurs. Muñoz Molina, der 1991 für den Roman "Der polnische Reiter" den Premio Planeta (den wichtigsten spanischen Literaturpreis) erhalten hat und Mitglied der Königlichen Akademie ist,...

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  • 10.11.21
Kultur

Bernhard Schlinks Roman „Die Enkelin“
Der verständnisvolle Kaspar

Der inzwischen 77-jährige Bernhard Schlink hält in seinem neuen Roman mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall ein leidenschaftliches Plädoyer für ein verständnisvolles, vorurteilsfreies Miteinander. „Versöhnen, nicht spalten“, lautete einst die Losung des Ex-Bundespräsidenten Johannes Rau. Und auf einen Rund-um-Versöhnungskurs schickt Schlink auch den männlichen Protagonisten seines Romans, den Buchhändler Kaspar. Irgendwie schafft es dieser Autor immer wieder, aktuelle, kontrovers...

  • Wattenscheid
  • 28.10.21
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Kultur

Henning Ahrens' Roman „Mitgift“
Zwischen Hass und Liebe

„Es gibt eine gewisse Diskrepanz zwischen dieser Welt, aus der ich stamme, und der Welt, in der ich mich jetzt bewege, als Autor, Übersetzer und so weiter“, erklärte der 57-jährige Schriftsteller Henning Ahrens, der als Romancier, Essayist und Übersetzer reüssierte, über seine Herkunft. Ahrens wuchs auf einem Bauernhof im niedersächsischen Klein Ilsede auf, studierte in Kiel, London und Göttingen, promovierte über den walisischen Dichter John Cowper Powys und lebt heute in Frankfurt. Dies alles...

  • Wattenscheid
  • 07.10.21
Kultur

Maxim Billers schmaler, provozierender Roman „Der falsche Gruß“
Moral auf der Briefwaage

Findet in diesem Herbst das große Hinterfragen moralischer Kategorien bei den Schriftstellern der mittleren Generation statt? Eva Menasse hat sich in ihrem opulenten Opus „Dunkelblum“ mit einem dunklen Kapitel der Geschichte im Burgenland auseinander gesetzt, Johanna Adorján beschäftigte sich in ihrem Roman „Ciao“ mit Veränderungen im Feuilleton-Betrieb, und nun deckt der große Provokateur Maxim Biller mit seinem kurzen, novellenhaften Roman gleich beide Bereiche ab – das Geschichtsbewusstsein...

  • Wattenscheid
  • 04.09.21
Kultur

John von Düffels Roman „Die Wütenden und die Schuldigen“
Zwei Sorten von Sterbenden

Der 55-jährige Schriftsteller John von Düffel, der seit vielen Jahren als Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin arbeitet, hat in seiner literarischen Arbeit offenbar einen Wettlauf mit der Aktualität gestartet. Im letzten Jahr war der Roman „Der brennende See“ erschienen, in dem er den Generationen-Konflikt im Kontext der „Fridays-for-Future“-Bewegung thematisierte. Nun hat er sich einer ziemlich zerrütteten Familie angenommen, die unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Einschränkungen...

  • Wattenscheid
  • 23.07.21
  • 1
Kultur

Frédéric Beigbeders Roman „Der Mann, der vor Lachen weinte“
Im Bademantel im Studio 511

„Humor ist eine Diktatur, denn er duldet keinen Einspruch“, lautet einer der markigen und provozierenden Sätze aus dem neuen Roman des französischen Erfolgsschriftstellers Frédéric Beigbeder. Im Nachbarland hat der 55-jährige Autor, der hierzulande zuletzt mit dem stark autobiografischen Erzählessay „Endlos leben“ (2018) für Furore gesorgt hatte, beinahe den Status eines Popstars erreicht. 2001 hatte Beigbeder mit seinem Debütroman "99 Francs" (dt.: "39,90"), in dem er schonungslos über die...

  • Wattenscheid
  • 15.07.21
Kultur

„Krass“ - der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach
Ich bin ein Solitär

„Ich entstamme keiner Familie, ich gründe keine Familie, ich werde ohne Nachkommen sterben, ich bin ein Solitär.“ So beschreibt Martin Mosebach die Hauptfigur seines zwölften Romans „Krass“. Als "genialer Formspieler auf allen Feldern der Literatur" wurde er 2007 gepriesen, als ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde. Mosebach, der im Sommer seinen 70. Geburtstag feiert, gehört zu den eher leisen, aber dennoch deutlich vernehmbaren Stimmen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der...

  • Wattenscheid
  • 08.02.21
Kultur
Cover der aktuellsten Ausgabe "Begräbnis auf dem Mond", Foto vom Autor selbst z.Verf.gestellt
6 Bilder

MOND-Begräbnisse ...und VIELES mehr: Harry M. Liedtke

BUCH-Empfehlung: BÜCHER, ja, gibt es eine Menge auf der Welt! Viele findet man, täglich, hier und da, und selbst in Bahnhofs-Tabakwarenläden gibt es heutzutage nicht nur Zigaretten und Tagespresse, nein, auch die aktuellsten Bestseller. Auch bei mir zu Hause liegen noch etliche dieser mehr oder minder´guten, wichtigen, schönen Exemplare herum! Ich hüte sie alle, denn mir sind Bücher wichtig! Und selbst wenn es auch tatsächlich überflüssiges Geschreibsel gibt unter ihnen, auf die Idee zu kommen,...

  • Gladbeck
  • 06.04.15
  • 11
  • 12
Kultur
die beiden Autoren...
8 Bilder

MONTAGSLESUNGEN: in Gladbeck

22.09.2014 "Z A P P E D" Wasserglas-Lesung…. Werner Zapp und Renate Rothe Wieder einmal saß ich im gut gefüllten Cafe´ Stilbruch einer Lesung lauschend, schlürfte eine Cola, ein Bitter Lemon, ein Wasser oder sonstwas und wieder einmal unterhielt ich mich ganz gut! Das heißt, Renate Rothe und Werner Zapp unterhielten sich und uns, das Publikum, gut. Nachdem es ein wirklich unruhiger Montag gewesen war mit viel Stress und Verkehrschaos überall sowie das Wissen um viele geschehene Unfälle, fand...

  • Gladbeck
  • 16.11.14
  • 1
  • 5
Kultur
Quartalslesung... in Mülheim!
2 Bilder

LESEN und LESEN lassen! Gabriele Pluskota lädt ein...:

QUARTALSLESUNG ...Habt Ihr LUST auf Lesestunden??? immer ... in Mülheim "Cafe´Mocca Nova" Löhberg 16 ab ca. 19/19.30Uhr... Nächster Termin: Donnerstag, 26.06.14 ...ACHTUNG... VERSCHOBEN!!! An jedem letzten Donnerstag im Quartal treffen sich Autoren und Musiker um GABRIELE PLUSKOTA herum... und lesen und musizieren drauf´los...! Auch ich war schon einmal bei einer solchen QUARTALSLESUNG dabei und es hat mir sehr gefallen! Wenn auch Ihr/Sie einmal mit dabei sein wollt... hier die nächsten...

  • Mülheim an der Ruhr
  • 06.06.14
  • 7
  • 1
LK-Gemeinschaft
Foto-Quellen:
Nietzsche -> Gustav Schultze, Naumburg
Mann -> Carl van Vechten
Fontane -> http://www.zeno.org - Zenodot Verlagsgesellschaft mbH

Keiner wie Schiller

Bei der FAZ kann man anhand einer Textprobe den eigenen Schreibstil mit bekannten Autoren vergleichen. Das habe ich für einige von Euch getan, mit überraschenden Ergebnissen! Unsere Damen schreiben nobelpreisverdächtig und wie Herren: Imke Schüring wie kein geringerer als Thomas Mann, Susanne Lemken wie Hermann Hesse. Roswitha Dudeks Stil ähnelt Sigmund Freud. Das gilt aber z. B. auch für Wilfried Proboll. Einige der Herren schreiben dagegen weiblich: Fritz von Rechtern wie Friederike Mayröcker...

  • Rheinberg
  • 09.08.12
  • 38
  • 1
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