Vorladung zum Schiedsmann weil Tierschützerin sich um vernachlässigte Tiere kümmerte und sie versorgte
Im Juli bekam ich eine Meldung über eine Facebookgruppe , dass es einigen Tieren in Bork recht schlecht geht . Schon über einen längeren Zeitraum sollen sie nicht artgerecht gehalten ,versorgt bzw. überhaupt nicht gefüttert und getränkt werden .
Ständig würden sie aus der schlecht gesicherten Umzäunung ausbüchsen , da sie so qualvoll an Hunger litten .
Außerdem würden sie auf einem Grundstück gehalten,welches als Schutzgebiet gelte , wo angeblich keine Pferdehaltung erlaubt wäre.
Man habe Anzeige erstattet und es kam heraus ,dass die Unterstände für die Tiere illegal errichtet worden wären und diese bald abgerissen werden würden .
Überhaupt müsse das ganze Grundstück geräumt werden und man bat mich den Tieren zu helfen.
Ich habe erst einmal geantwortet ,dass ich es nicht in Ordnung finde , dass man die Besitzer nicht kontaktiert , sondern sofort Behörden informiert , denn den Tieren wird durch die Anzeigenerstattung ja nicht geholfen , eher im Gegenteil .
Was haben sie davon wenn ihre Unterstände abgerissen werden ?
Ich halte es vielmehr so , den Kontakt zu den Menschen ( Besitzern ) zu suchen und Hilfe anzubieten .
Ich fuhr also mit meinen Helfern raus , um mir einen Eindruck der Lage zu verschaffen und ich fand schon jämmerliche Tiergestalten vor .
Es war schockierend , dass doch ganz unmittelbar in unserer Nähe Tiere so leiden müssen , weil sie nicht getränkt und gefüttert werden und man nichts davon mit bekommt .
So nah und doch so uneinsichtlich liegt das Grundstück der Ponys und der kleinen Ziege .
Noch am selben Tag , der Besichtigung haben wir den Tieren Heu gebracht und mit den Menschen gesprochen , die unmittelbar daneben wohnen .
Wir erfuhren Einiges , sogar dass schon ein Pferd von diesem Ort vor einigen Jahren überfahren wurde , da es sich auch auf der Hauptstraße aufgehalten habe und von einem LKW überrollt wurde.
Ebenfalls sollen dort in einem Winter 8 Häschen erfroren sein und unwürdig auf dem Misthaufen verscharrt worden sein ......ich habe Akten eingesehen , die das belegen .
Wir erfuhren auch den Wohnort der Besitzer und sind dann auch noch am selben Abend dort vorstellig geworden , um unsere Hilfe anzubieten .
Da man uns zugetragen hatte ,dass das ganze Grundstück samt Tiere geräumt werden sollte und die Besitzer der Tiere wohl nicht wüßten wo sie sie unterstellen sollten / könnten , wollten wir unsere Hilfe anbieten und den Vorschlag unterbreiten , die Tiere kostenlos zu übernehmen , sie aufzupäppeln und dann in gute Hände zu vermitteln .
So war unser Vorsatz !
Doch es sollte ganz anders kommen :
Wir klingelten an und als ich mich vorstellen wollte und sagte ,daß ich eine private Tierschützerin bin , wurde ich sofort angegangen und man schrie mich an : " Ach Ihnen haben wir es zu verdanken , dass das Veterinäramt gestern da war ...." und man knallte mit einem Geschrei in den höchsten Tonlagen die Tür wieder zu .
Wir standen nun da ganz verdutzt vor der Haustür und wußten gar nicht was los war.
Ich hatte weder das Vetamt noch sonst irgendwen angerufen .....wir versuchten noch mit der Frau zu reden , doch sie schrie ständig nur durch das gekippte Fenster .
Auch dass am nächsten Tag noch der Tierarzt käme und ich verschwinden solle .
Sie ließ sich nicht erklären ,dass ich gar nichts damit zu tun habe ......
Wir gingen somit die Einfahrt herunter , als uns eine andere Frau ansprach ....es war die Schwägerin und ihrer Familie gehöre ein Pony von dort .
Wir unterhielten uns eine Zeit und wir erklärten ,dass wir nur helfen wollten und sie schien sichtlich froh darüber zu sein , wollte mir am Besten sofort ihr Pony überlassen aber ich musste das Verneinen ,weil ich selbst gar keinen Platz für die Tiere hätte und sie in eine Pflegestelle kämen.
Die Frau war recht angetan von unserem Hilfeangebot und wollte mit ihrem Schwager sprechen , der aktuell nicht Zuhause wäre .
Ich gab ihr meine Visitenkarte und sagte ihr ,dass sie sich melden solle und ich dann dafür sorgen würde , dass wir den Tieren helfen und sie übernehmen würden .
Ich habe ihr gesagt ,dass ich sie erstmal gefüttert habe und dieses auch noch weiterhin tue bis wir eine Lösung gefunden haben , denn sie erklärte mir , dass sie auch gar keine Geld hätten und sich auch überhaupt nicht mit Pferden auskennen würden ,sie sogar Angst vor dem Pony habe.
Eigentlich hatte ich damals noch ein gutes Gefühl den Tieren helfen zu können , doch das Blatt sollte sich bald wenden .
Ich bin von allen Seiten kontaktiert worden und so berichtete ich in der Gruppe bei Facebook , dass ich mit den Besitzern der Tiere gesprochen hatte und auf Rückmeldung warte.
Ich fragte noch an , wer wohl ein Tierchen in Pflege nehmen könnte und mithelfen könne , welches mir dann später von den Besitzern so ausgelegt wurde, dass ich ihre Tiere im Internet verteilen würde.
Das war nie meine Absicht .
Nach einigen Tagen fuhr ich nochmal mit Helfern / Zeugen zu der Familie , um über die Tiere zu sprechen , doch da war an die erwachsenen Menschen nicht mehr heran zukommen .
Eine Jugendschaar baute sich vor uns auf und bedrohte mich , meine Helfer , meine Kinder und meine Tiere .
Sie schrien mir entgegen , dass der Tierarzt dort gewesen wäre und die Tiere behandelt hätte und sie hielten die Rechnung hoch .
Allerdings haben sie die Tiere auch dann ( nachweislich ) weder gefüttert noch getränkt .
Sodann haben wir in den ganzen darauf folgenden Tagen und Wochen die Tiere weiter versorgt .
Wir haben sie eingefangen , wenn sie ausgebüchst waren und Zäune provisorisch festgebunden , die kaputt waren .
Die Tiere hatten bei über 30 Grad Hitze kein Wasser ,das haben wir ebenso noch zu ihnen geschleppt und auch beim Tierarzt gemeldet , um mich abzusichern , denn mittlerweile flatterte bei mir ein Schreiben ins Haus , wo man mir das Versorgen der Tiere wohl untersagen wollte.....
Doch nach Rücksprache mit dem Tierschutz und einem Tierarzt , darf ich handeln , wenn Tiere sich in Gefahr befinden .
Sollte ich sie verenden lassen ?
Ich bekam die Tiere nicht mehr aus dem Kopf, während ich meine eigenen Schutzpferde versorgte , hatte ich diese Tierseelen immer im Gedächnis und meine Unterstützer ebenfalls.
Viele werden sich nun fragen warum das Vetamt nichts dazu sagte ......das lasse ich mal dahin gestellt.....die Auskunft über eine andere Stelle war .....eine Nachkontrolle erfolgt nach 6 Wochen ....wer sich nun einmal die Fotos der Tiere anschaut und dann weiß , dass es heiß war und sie bei 30 Grad Hitze kein Wasser bekamen und nichts zu fressen hatten , der mag sich das Ende denken .
Der jetztige Zustand ist , dass die Hütten dort abgebaut sind und die Tiere keinen Unterstand mehr haben .
Bei diesem schlimmen Wetter bricht es mir das Herz , die Tiere dort zu wissen , ohne eine Möglichkeit sich Schutz zu suchen .
Ich habe die Tiere den ganzen Sommer über auf meine Kosten gefüttert und versorgt , bis sie wieder gut aussahen .
Doch nun kamen Bedrohungen und öffentliche Postings über mich in Umlauf .
Plötzlich wurde ich bezichtigt Zäune kaputt zu machen und und und .
Ich bin seit einigen Jahren hier in Selm als private Tierschützerin tätig und arbeite mit der Stadt Selm bzw. dem Ordnungsamt der Stadt Selm eng zusammen.
Ich kümmere mich um Fundtiere , hauptsächlich Katzen aber auch um andere Tiere wie Hunde u.s.w. aber eben auch um schlecht gehaltene Tiere .
Es ist richtig , dass ich mit Mitarbeitern vom Amt vor Ort war , da Nachbarn darum gebeten haben , dass sie sich das Grundstück mal anschauen mögen , da es um den Zustand der verwahrlosung des Grundstückes ginge und man so daneben wohnen müsse.
Das interessierte mich persönlich aber nicht , mein Anliegen war und ist immernoch den Tieren zu helfen , denn Tiere können nicht für sich selbst sprechen und ich habe immer gesagt , dass sie sie bitte nicht vergessen sollen, das kann man gerne bei den angegebenen Stellen erfragen .
Wer Sie sich die Bilder von den Tieren anschaut , wird der gleichen Meinung sein , dass hier gehandelt werden musste und es auch weiterhin nötig ist .
Ich war sehr erstaunt plötzlich vom Schiedsmann Post zu bekommen , müßte ich doch eigentlich einige Anzeigen gegen die Besitzer erstatten , doch ich nehme meine Arbeit als Tierschützerin sehr ernst und darum kämpfe ich für die Tiere .
Dass man dabei oft Dinge aushalten muss , die über die unsoziale Schiene abgegolten werden , habe ich schon oft erfahren und halte es für die Tierseelen aus .
Im Übrigen werden Tiere leider immernoch als Sache gesehen und somit mache ich mich auch nicht strafbar ,wenn ich darüber berichte .
Auch bin ich nicht auf Ihrem Grundstück gewesen und meine Helfer ebenso wenig , weil es nicht ihr Grundstück ist , denn Eigentümer des Grundstückes sind sie nicht .
Auch bezahlen sie keine Pachtgebühr für das Grundstück .
Mit der Grundstückseigentümerin haben wir gesprochen und sie sah im Gespräch die Sachlage ebenso wie wir.
Dennoch habe ich wie immer mit Frau Unverdorben zur Absicherung Rücksprache gehalten wie es sich verhält ,wenn mir Jemand verbietet Tiere zu füttern und zu tränken , die gesundheitlich so gefährdet und abgemagert sind, wie diese Tiere.
Wenn Gefahr im Verzug steht , darf ich einschreiten und somit mich um die Tiere kümmern .
Außerdem habe ich keine Hetzkampanien gegen die Besitzer gestartet , wie sie mir plötzlich vorwerfen .
Ich habe nicht einmal ihren Namen erwähnt , rufschädigend handeln sie wohl eher gegen mich .
Wie die Besitzer behaupten können , dass sie nie gefragt wurden , wie sich die Wahrheit verhält , ist mir unbegreiflich .
Wieviele Schreiben von den Ämtern haben sie denn schon bekommen ?
Ich werde mich nicht weiter von diesen unsozialen Menschen und ihren Umfeld einschüchtern lassen und mich bedrohen lassen , darum habe ich mich entschlossen endlich darüber zu berichten.
Ich weiß gar nicht was dieses Schlichtungsverfahren bringen soll ?
Vielleicht kann der Schiedsmann hier ja doch schlichtend fungieren , indem er helfen kann , dass die Tiere endlich in gute Hände gegeben werden ?
Wunder gibt es immer wieder .... aber die Hoffnung an die Menschen habe ich verloren .
Mir ist es immernoch ein großes Anliegen den Tieren zu helfen , sie aus der Nässe und der Kälte zu holen und ihnen ein gutes Restleben zu ermöglichen .
Dafür kämpfe ich auch beim Schiedsmann am Mittwoch um 14.30 Uhr ,drücken Sie liebe Leser den Tieren die Daumen !
Erschüttert bin ich darüber ,dass eingeschaltete Medien sich nicht an die sachlage heran getraut hatten .
Sie versprachen ständig etwas zu Veröffentlichen doch es kam Nichts dabei heraus .
Nun ich als private Tierschützerin werbe dafür ,dass man mir Misstände von schlechtgehaltenen Tieren meldet ,um für sie zu kämpfen .
Ich mache mir Vorwürfe ,dass ich mich habe deckeln lassen ,doch ich hatte wirklich die Hoffnung den Tieren helfen zu können .
Ich wollte es einmal anders machen , ich habe schon länger Nichts berichtet , weil ich im letzten halben Jahr rund umd die Uhr gearbeitet habe und kaum Zeit hatte etwas zu schreiben ,obwohl vieles über Facebook ging .
Ich habe mittlerweile eine kleine Gruppe von Helfern ,die mir als Pflegestelle zur Seite stehen und ich möchte bekunden ,dass ich es bereue mich eingeschüchtert lassen zu haben und auf Andere fachliche Medien vertraut habe .
Tiere haben einfach keine Lobby und es gibt keine Hoffnung für sie ,wenn wir nicht für sie kämpfen und das Wort ergreifen .
Ich möchte das hiermit nachholen ,ich weiß nicht ,ob es noch Hoffnung für sie gibt .Ich verstehe die menschen ,die Angst vor Ärger mit den benachbahrten Besitzern haben und biete mich hiermit wieder an es für sie auszutragen .
Jetzt bin ich zum Schiedsmann geladen und was wird mir vorgeworfen ?
Die Besitzer erwarten eine öffentliche Entschuldigung von mir , schrieben sie dem Schiedsmann und ich habe mir reiflich Gedanken dazu gemacht .
Ja sie haben Recht , ich muss mich entschuldigen und möchte es hiermit auch für mich selbst bewerkstelligen , denn ich habe meines Erachtens Unrecht getan .....Unrecht mich Tierschützerin zu nennen und nicht alles getan zu haben bzw. versucht zu haben .
Ich entschuldige mich .....bei den armen Seelen ....ich möchte mich bei Euch entschuldigen nicht sofort veröffentlich zu haben wie schlecht es Euch geht.
Ihr drei süßen Ponys und du liebe Ziege ....ich war froh Euch in einen guten Zustand versetzt zu haben .....ich war lange nicht bei Euch .....
Doch morgen komme ich wieder und schaue nach Euch und ich werde kämpfen, damit es Euch besser geht , ob dort wo Ihr nun seid oder woanders .
Ich kämpfe um einen Unterstand für Euch , damit Ihr Schutz finden könnt bei dem kalten Wetter und davon lasse ich mich nicht mehr abhalten .
Verzeiht mir , dass ich schwach wurde .....ich verspreche Euch Vieren .....ich kämpfe für ein besseres Leben für Euch weiter und werde weiter nach Euch schauen .
Autor:Regina Kalender aus Selm |
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