SPD im Gespräch: Bildungspolitik

Als eines der ersten Themen im langsam beginnenden Kommunalwahlkampf stand für die SPD Selm die Bildungspolitik in der Stadt auf der Tagesordnung. Als Einstieg wurde der Schulentwicklungsplan in der Stadt gewählt, den sich die Teilnehmer:innen der Veranstaltung ausführlich von einem der Autoren erläutern ließen.

Zwei starke weiterführende Schulen: Gymnasium und Sekundarschule

Mit dem städtischen Gymnasium und mit der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule ist die Stadt Träger von zwei Schulen im Sekundarbereich. Dabei wurde deutlich, dass vor allem der Übergang aus den Grundschulen in die weiterführenden Schulen mit einer Quote vonetwa 80 % eines innerstädtischen Übergangs stabil und zukunftssicher ist: Jedes Jahr werden sich an SGS und SLS im Durchschnitt 7 Klassen bilden lassen, dabei in der Regel verteilt mit 4 Klassen der Sekundarschule und 3 Klassen am Gymnasium.

Drei Grundschulen an vier Standorten: Gute Basis für die Schulkarriere

An 4 Standorten werden Schülerinnen und Schüler im Primarbereich der Grundschulen unterrichtet. Für die Schüler:innen  in Bork und Cappenberg werden nach der Grundschule oft bewusste Entscheidungen für den Schulbesuch in einer Nachbarkommune getroffen: Die ausgewählten Schulen lassen erkennen, das es den Familien vor allem darum geht, die Option offenzuhalten, dass am Ende des Schulweges die Abiturprüfung steht

Da die Kinder sowieso fahren müssen, um ihre weiterführenden Schulen zu erreichen, ist der Weg zum Gymnasium oder zur Sekundarschule nach Selm nicht so selbstverständlich, wie er es für die räumlich näheren Schülerinnen und Schüler in Selm Dorf und Selm Beifang ist. Grundsätzlich suchen die Familien aber eine Möglichkeit, einen möglichst hoch qualifizierenden Schulabschluss zu erreichen. Das leisten vor Ort das städtische Gymnasium und die Sekundarschule, aber auch die Gesamtschulen  in Nordkirchen und das Gymnasium in Werne. Nur ein kleiner Anteil der Schüler:innen orientiert sich zur Realschule in Lünen.

Förderzentrum Nord am Standort Bork: Stabilisiert und zukunftsoffen

Die hart umstrittene Entscheidung zur Übertragung der Schulträgerschaft für die Förderschule der Stadt an den Kreis Unna hat dafür gesorgt, dass der Schulstandort erhalten bleibt - derzeit ist der Kreis Mieter des Gebäudes und hat aktuell im Januar eine zukunftsträchtige Vereinbarung mit dem Kreis Coesfeld geschlossen: Förderschüler aus Nordkirchen oder Olfen können nun abgesichert und refinanziert die Schule in Bork besuchen - und müssen nicht nach Nottuln fahren. Ein gutes Zeichen - und ohne die Umwandlung in das "Förderzentrum Nord" wäre die stadteigene Förderschule inzwischen geschlossen.

Denkaufgaben: Entwicklung der weiterführenden Schulen - Anpassung der Grundschulen an den Ganztag

Auf zwei mittelfristige Aufgaben richtete sich im Gespräch der Teilnehmenden die Aufmerksamkeit:

  • Mit dem jetzt laufenden Schuljahr gibt es erstmals alle Klassenstufen an der Sekundarschule. Insgesamt wird zu beobachten sein, wie sich der Elternwille und die Schüler:innenbewegung von den Grundschulen zu den weiterführenden Schulen entwickelt. Die Tendenz ist deutlich: der Wunsch, den Kindern die Option "Abitur" offenzuhalten - dafür werden auch weite Wege in Kauf genommen. An der Sekundarschule selbst löst die gute Auslastung auch den bedarf nach weiteren räumlichen Verbesserungen für den ausdifferenzierten Unterricht aus, während das Gymnasium über ausreichende Raumangebote verfügt. Die starke Quote von bis zu 80 % Eigenbindung an die städtischen Schulen ist ein gutes und stabile Signal!
  • Mit dem kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung stell sich auch die Weiterentwicklung der Raumprogramme der Grundschulen als Aufgabe - insbesondere an der Overberg-Grundschule, die in den kommenden Jahren stabil jeweils mindestens 4 Klassen in den Eingangsjahrgängen haben wird.
Autor:

Jesaja Michael Wiegard aus Selm

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