Polen, Landschaften des Bialowieza-Urwaldes
Hier geht der Bericht über unsere 10-tägige Polen-Reise weiter. Wir waren drei Vogelbeobachter auf einer privaten Tour. Die ersten fünf Tage hatten wir für die Biebrza-Sümpfe in der Pension "Carski Trakt" bei Wizna verbracht. Für die zweite Hälfte des Urlaubs wechselten wir unser Quartier und fuhren etwa 150 km nach Bialowieza, wo wir in unserer Unterkunft "Dom Zajezdny" ebenso sehr gut untergebracht wie versorgt waren.
Vor der Reise hatten wir gegoogelt. Aber doch zeigte sich, dass die Homepage von www.wildpoland.com wirklich alle Informationen für Naturfreunde (auch auf deutsch) bereit hält. Der E-Mail-Verkehr zur Buchung der Unterkünfte und zur Bestellung der Naturreiseführer im Vorfeld, auch das klappte alles zügig und tadellos. Da kann ich nur ein dickes Lob aussprechen!
Der Bialowieza-Nationalppark gilt als der letzte intakte Tiefland-Urwald Europas. Unsere beiden polnischen Führer stellten uns das Gebiet als ersten deutschen Nationalpark vor. Das kam so. Während des ersten Weltkrieges wurde eine Eisenbahnlinie angelegt und es begann ein Raubbau an dem Holzreichtum. 1919 wurde dabei auch der letzte dort freilebende Wisent erschossen. Ein deutscher Offizier erkannte den Wert des Gebietes und setzte sich für den absoluten Schutz großer Flächen ein. So wurde der Bialowieza-Urwald bereits vor dem berühmten Yellowstone Nationalpark als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannt.
Der große Waldkomplex von Bialowieza erstreckt sich heute auf über 1500 km² grenzübergreifend in Polen und Weißrußland. In Polen sind davon gut 100 km² als Nationalpark ausgewiesen. Knapp die Hälfte dieser Fläche steht unter besonderem Schutz. Das heißt: Keine Motorsäge, keine Schädlingsbekämpfung, nichts dergleichen. Es gibt nur wenige Wege, die Besucher nur mit einem lizensierten Führer betreten dürfen. Alle notwendigen Arbeiten zur Erhaltung der Wege sind Handarbeiten.
Neben 20 bis 30 Wölfen und etwa 10 Luchsen kommen Rehe und Hirsche zahlreich vor. Dazu gibt es Elch und Wisent als freilebende Großsäuger. Nachdem der Wisent ausgerottet war, wurden Tiere aus Zoos etc. angeschafft und mit dem Erkennen der Schutzwürdigkeit ab 1929 wieder angesiedelt. Heute leben wieder etwa 450 Wisente völlig frei im Gebiet. Als heimliche Waldbewohner. Soviel vorweg: gesehen haben wir keinen.
Weitere Beiträge zur Reise finden sich hier:
http://www.lokalkompass.de/selm/kultur/polen-landschaften-der-biebrza-suempfe-d172061.html
http://www.lokalkompass.de/selm/kultur/polen-pflanzen-und-tiere-der-biebrza-suempfe-d172062.html
http://www.lokalkompass.de/selm/kultur/polen-pflanzen-und-tiere-des-bialowieza-urwaldes-d172064.html
Autor:Uwe Norra aus Selm |
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