Kerstin fotografiert die Moorfrösche

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Wie ich in den letzten Tagen mehrfach erwähnte, war ich mit Freunden zu den Moorfröschen. Nachdem es so gut geklappt hat, dass Kerstin Zenker eine der von mir entdeckten Sumpfohreulen fotografierte und hier im LK zeigte, war ich gestern mit ihr bei den Moorfröschen. Ich darf nun ihre guten Bilder nehmen und diesen Beitrag dazu schreiben.

Eine kleine Froschkunde vorweg. Wir haben hier gewöhnlich mehrere Arten von Kröten, sowie von sogenannten Braunfröschen und Grünfröschen. Dazu gibt es noch den Laubfrosch und die Unken in dieser heimischen Amphibiengruppe. Alle diese haben es gemeinsam, dass sie Eier ins Wasser legen, aus denen Kaulquappen schlüpfen, die sich später in der sogenannten Metamorphose in kleine Forschlurche verwandeln.

Unsere Grünfrösche, wie der bekannte Wasserfrosch, leben im Sommer direkt am und im Wasser und sind die bekannten lauten Quaker. Die Kröten (bei uns am häufigsten die Erdkröte, die Manfred Bußmann und Günther Gramer auf dem LK zeigten) kommen genauso wie die Braunfrösche im zeitigen Frühjahr zu Paarung und Eiablage ans Wasser, um danach wieder an Land zu leben.

Während die Erdkröten Laichschnüre ablegen und der Wasserfrosch nur kleine Laichballen erzeugt, stammen die bekannten großen Laichballen vom Grasfrosch. Das ist der häufigste unserer Braunfrösche. Ein weit seltenerer Braunfrosch ist der Moorfrosch, von dem dieser Beitrag handelt.

Die Sensation vorweg. Die Männchen vom Moorfrosch können in der Paarungszeit durch Lymphflüssigkeiten in der Haut komplett hellblau werden. Das ist aber ein seltenes Glück, das wir in diesem Jahr nicht hatten. Aber immerhin können wir den Moorfrosch noch anhand seiner anderen Rufe und seiner etwas kleineren Laichballen vom Grasfrosch unterscheiden.

Wie der Name schon vermuten läßt, lebt der Moorfrosch in anmoorigen Gebieten, die im Münsterland so selten geworden sind, dass der Moorfrosch auch nur an wenigen Stellen vorkommt. Die Paarungszeit ist nur sehr kurz und beginnt etwas früher, als bei der Erdkröte, wenn vom Nachtfrost noch manchmal Eis am Gewässerrand ist. Dann sind unsere Braunfrösche sog. Explosions-Laicher, die innerhalb weniger Tage mit ihrem Fortpflanzungsgeschäft fertig sind.

An den Moorfrosch-Fotos, das Kerstin zur Verfügung stellte, läßt sich folgendes erkennen. Die Schnauze ist etwas zugespitzt, was ihn genauso vom Grasfrosch unterscheidet, wie die etwas andere Lage und Größe des Trommelfells. Das sind dann eben die Feinheiten der Bestimmungstechnik, wie wir sie auch aus der Vogelwelt kennen, wo manche sog. Zwillingsarten sich auch fast nur am Gesang unterscheiden. Also der Grasfrosch hätte eine etwas kürzere Schnauze und das Trommelfell etwas größer und näher am Auge.

Es sind wieder einmal die sehr guten Fotos von Kerstin, die diese Feinheiten erkennen lassen. Ich bitte auch, die anderen Beiträge von Kerstin zu beachten, die ihr hier findet:

http://www.lokalkompass.de/bergkamen/profile/kerstin-zenker-18383.html

Autor:

Uwe Norra aus Selm

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