Nichts mehr „Nagelneu“
Schwelmer Nagelstudio schließt nach 16 Jahren

Nursel Demirel (vorne), mit Mitarbeiterin Tanja Motzkus, schließt ihr Studio "Nagelneu" mit einem lachenden und einem weinenden Auge. | Foto: LG
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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich Nursel Demirel Ende März von ihrem Nagelstudio in Schwelm. „Wir lassen viele liebe Kundinnen zurück. Es war eine tolle Zeit“, sagt sie wehmütig, doch nach 16 Jahren als selbstständige Nagelstylistin ist jetzt Schluss.

Am 27. März schloss sie ihr Studio „Nagelneu“, das sie im Juni 2009 an der Bahnhofstraße eröffnete. Ihre Kollegin Tanja Motzkus ist seit neun Jahren im Team. „Wir zwei haben uns immer super gut verstanden“, betonen beide, und sind ganz sicher, dass ihnen vieles fehlen wird, wenn sie das Nagelstudio schließen. „Ich bin ein bisschen traurig, aber ich bin jetzt froh über meine Entscheidung“, sagt Nursel Demirel. „Manchmal ist einfach die Zeit für Veränderungen gekommen“, und sie ist erleichtert, nicht mehr den permanenten Druck zu spüren, den Selbstständigkeit häufig mitbringt. „Da leidet auch die Gesundheit drunter“, sagt die 44-Jährige.

Älteste Kundin sogar 94 Jahre alt

Die Kundinnen wurden schon frühzeitig über die Geschäftsschließung informiert. Die meisten reagierten verständnisvoll, aber auch traurig. „Nagelneu“ hat einen treuen Kundenstamm, manche Damen kommen seit 16 Jahren zu Nursel Demirel. Die älteste Kundin ist 94 Jahre alt. „Wir haben in unserem Beruf mit unterschiedlichen Charakteren zu tun und man bekommt viel erzählt während der Nagelpflege“, erinnern sich die Stylistinnen. Zu vielen Kundinnen pflegten sie über die Jahre ein freundschaftliches Verhältnis. Zu den 95 Prozent weiblichen Kunden kamen fünf Prozent männliche. „Manche Frauen schickten uns ihre Männer zur Maniküre.“

Trotz des hervorragenden Kundenstamms und der guten Lage in einem Eckladen nahe der Innenstadt, fand sich kein Nachfolger für das gut gehende Nagelstudio. „Das tut mir für unsere Kundinnen und den Vermieter leid, aber es meldeten sich leider keine ernsthaften Interessenten. Zuletzt hatten Nursel Demirel und ihre Kollegin gut 150 Kundinnen. Anfragen von neuen Kundinnen mussten sie schon seit Jahren ablehnen, weil die Arbeit einfach nicht zu schaffen war und ihnen vor allem die Qualität ihrer Arbeit am Herzen liegt.

Zeit für Neuorientierung

Inhaberin Nursel Demirel will die nächste Zeit für eine Neuorientierung nutzen: „Nach 16 Jahren Selbstständigkeit freue ich mich auf etwas Neues, aber ich möchte erstmal den Kopf frei bekommen.“ Tanja Motzkus hat einen neuen Job in Aussicht: Sie plant etwas ganz anderes zu machen.

Die jungen Frauen möchten sich bei allen Kundinnen und Kunden bedanken, die ihnen über so viele Jahre die Treue gehalten haben. „Danke für die schöne Zeit“, sagen beide.

LG

Autor:

Hanna Assiep aus Essen-Süd

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