Fremd

Fremd

Hab meine Lieben, meine Heimat verlassen - bin fremd.
Kenne die Sprache nicht, keinen Menschen, keine Strassen - bin fremd.
Meine Familie: getötet, zerstört mein Land,
verfolgt von Soldaten, zerrissen jedes Band - bin fremd.

Meine Füße liefen Tage - Wochen lang,
immer weiter. Wohin? Bin jetzt da
und weiß nicht wo, was ich hier tu,
im Kopf und im Herzen find ich keine Ruh. Bin fremd.

Ein kleines Lächeln schenkt mir Wärme,
eine Hand hält mich, holt mich aus der Ferne
in das Hier, in das Jetzt, in die Gegenwart,
holt mich aus der Einsamkeit,
fängt mich auf aus der Verlassenheit.

Bin ich noch fremd? Ich beginn zu verstehen,
dass auch hier Menschen mich als Menschen sehen.
Die ersten Worte ergeben einen Sinn,
mit dem Verstehen ich nicht mehr einsam bin.
Ich fühle, ich spüre, ich lebe auf,
lerne wieder vertrauen und hoffe darauf,
anzukommen zum 2. Mal,
Heimat zu finden im erst fremden Land.

Neue Heimat - nicht mehr fremd!

Autor:

Barbara Kando aus Schwelm

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