Leifeld meint: Laschet gefährdet unsere Gesundheit, aus mangelnder Konsequenz
Wo bleibt die Notbremse in Gütersloh?

Es ist sicher für meine Leserinnen und Leser kein Geheimnis mehr. Ich mag Armin Laschet nicht. Seine Politik, sein Auftreten, seine Art und Weise. Gestern noch habe ich den kleinen Aachener im Fernsehen gesehen, wie er nach Gütersloh gekommen ist. Stieg aus dem Auto, wie der selige Heinz Rühmann, lachend. Als wäre nichts geschehen, lustiges Ellenbogendrücken mit dem Landrat. Alles ohne Maske. Unglaublich. Oberflächlich. So wirkt der Ministerpräsident auf mich.

In meinem Kommentar möchte ich an dieser Stelle dreimal auf Armin Laschet hinweisen. Einmal hat der Ministerpräsident zum Shutdown aufgerufen. Beinahe weinerlich mit seiner hohen Stimme rief er die Menschen in unserem Land auf, sich an die Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie zu halten. Dabei wirkte Laschet so öffentlichkeitssuchend, als würde er bei Gewitter vor der Haustüre grinsend "Cheese" sagen, weil jeder Blitz ein Fotograf sein könnte.

Schließlich war es derselbe Laschet, der vor lauter Ungeduld bald Kanzler werden zu wollen, anstelle der Kanzlerin, den Shutdown zügig aufheben musste. Vor allem die Gottesdienste schienen ihm wichtig. Und so sind es möglicherweise Gottesdienste, die ihn auf den Boden der Tatsachen holen, kurz nach Pfingsten. Dank der Inkubationszeit sind nun offenbar hohe Fallzahlen in Gütersloh nicht nur auf die Arbeitsbedingungen dort zurückzuführen. 

Ende Mai vereinbarten die Ministerpräsidenten - gegen den ausdrücklichen Willen der Kanzlerin und gegen ein leichtes "Södern" aus Bayern - die Schutzmaßnahmen schrittweise (mit Siebenmeilenstiefeln) zu lockern. Die Verabredung schien dabei eindeutig:

Es gibt Corona-Lockerungen, aber wir führen eine Notbremse ein:
Wenn irgendwo im Land die Lage wieder eskaliert, dann wird genau dort hart durchgegriffen.
Mit einem strengen Lockdown für den betroffenen Landkreis.
So das Versprechen der Ministerpräsidenten.

Möglicherweise hat man dem kleinen Aachener noch nicht zugetragen, wie man eine Maske ordentlich aufsetzt, damit sie wirkt. Vielleicht hat er es auch nicht auf den Datenseiten des RKI nachlesen können, was ganz Deutschland sehen kann. Die Fallzahlen im Kreis Gütersloh sind deutlich!

Die Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner ist längst drastisch überstiegen. Und das seit mehreren Tagen... Ich frage mich, was bremst den noch-NRW-Ministerpräsidenten Laschet, die nötige Konsequenz zu ziehen. Hat er am Ende einen so guten Beichtvater, dass er quasi über Leichen gehen will, um bloß Kanzler werden zu können, anstelle der Kanzlerin?

Zieht der kleine Aachener endlich die Notbremse, um ein weiteres Ansteigen der Fallzahlen zu verhindern? Immerhin reden wir von mindestens 1300 Infizierten, die sich bis vor wenigen Tagen frei bewegen konnten, möglicherweise jeder mindestens ein-zwei weitere Menschen angesteckt haben kann. Diese Leute wohnen an über 1000 Wohnorten, sind zum Teil unbemerkt quer durch Europa zurück in ihre Heimat... klar lokalisierbar sieht für mich jedenfalls anders aus.

Oder fährt der Zug nach Nirgendwo, weil Laschet nicht den Mumm zu konsequentem Handeln hat, nach vollmundigen Worten...? 

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Autor:

Stephan Leifeld aus Schermbeck

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