Orthodoxe Kultur
Ausstellungseröffnung im Ikonen-Museum: "Die Berührung der Ewigkeit"

Eine aktuelle Weihnachtsikone aus dem Jahr 2018.
 | Foto: Stadt Recklinghausen

Das Ikonen-Museum zeigt ab Samstag, 23. November, die Ausstellung "Die Berührung der Ewigkeit" im Rahmen des vom Essener Verein Rhein-Ruhr-Russland e.V. organisierten Kulturfestivals "Russland zu Gast im Ruhrgebiet". Eröffnet wird die Ausstellung um 16.30 Uhr in der Kirche St. Peter. Bis zum 16. Februar 2020 haben Interessierte dann die Möglichkeit, sich über die russisch-orthodoxe Kultur zu informieren.
"Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr Teil des Essener Kulturfestivals zu sein. Uns ist sehr daran gelegen, die hohe Qualität des Museums auch über die Stadtgrenzen hinaus zu präsentieren. Nicht umsonst kommen Menschen aus der ganzen Welt zu uns nach Recklinghausen, um die hochkarätige Sammlung und unser vielfältiges Ausstellungsprogramm zu begutachten", sagt Bürgermeister Tesche.
Denn wo kann man die historischen Wurzeln besser kennenlernen als im Ikonen-Museum? Zu entdecken sind Exponate, die lange nicht oder noch nie zu sehen waren. "Besucherinnen und Besucher erhalten hier einen exemplarischen Einblick sowohl in die thematische als auch in die materielle Vielfalt", erklärt Lutz Rickelt, Leiter des Ikonen-Museums. "Außerdem spannt die Ausstellung einen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Ikonen bezeugen die Lebendigkeit der orthodoxen Kultur - auch in der heutigen Zeit."

Vom Mittelalter bis in die Gegenwart

Neben gemalten Ikonen-Metallarbeiten, Holz- und Beinschnitzereien, sind auch Buchmalereien, Vorzeichnungen sowie drei Becher, die als Erinnerungsgeschenk für die Bevölkerung an die Vermählung des letzten Zaren Nikolaus II. mit Alexandra Feodorovna im Jahr 1896 gefertigt wurden, zu sehen. Dazu kommen prächtige monumentale Stickarbeiten, die seit Jahrzehnten nicht gezeigt werden konnten.
Erstmalig in Deutschland werden als Highlight mehrere in aufwendiger Handarbeit hergestellte und reich verzierte gestickte Ikonen der Moskauer Meisterwerkstatt Prikosnovenie ("Die Berührung") präsentiert. Wenn auch von kleinem Format, überzeugen sie durch hohe handwerkliche und künstlerische Qualität. Das liegt nicht zuletzt an den verwendeten Materialen: Neben Samt, Brokat, Silber- und Goldfäden wurden Edel- und Halbedelsteine und Perlen verwendet. Damit stoßen die Ikonen nicht nur bei Interessierten der Ostkirchenkunst, sondern auch bei Freunden traditioneller Handwerksarbeit auf Begeisterung.

Das Ikonenmuseum

  • Das 1956 eröffnete Ikonen-Museum Recklinghausen ist das weltweit bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder.
  • Über 3500 Ikonen, Goldstickereien, Miniaturen, Holz- und Metallarbeiten aus Russland, Griechenland und den Balkanländern vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen und die stilistische Entwicklung der Ikonenmalerei und der angewandten Kunst im christlichen Osten.
  • Die qualitativ herausragende Ikonensammlung umfasst Werke vom 13. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
  • Neben Ikonen im engeren Sinne, nämlich den auf Holztafeln gemalten Bildern bzw. den in Bronze gegossenen Metallikonen, zeigt das Museum weitere ostkirchliche Kunstwerke wie geschnitzte und gegossene Kreuze, liturgische Geräte, Miniaturmalereien, Goldstickereien (Teile von Bischofsgewändern, Grabtücher), Schnitzereien aus Holz und Bein und Goldschmiedearbeiten.
Autor:

Lokalkompass Recklinghausen aus Recklinghausen

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