Heimatverein Oer-Erkenschwick unternimmt 81. Burgenfahrt zur Kaiserpfalz in Paderborn

Am letzten Sonntag lud der Verein für Orts- und Heimatkunde Oer-Erkenschwick zu seiner 81. Burgenfahrt. Ziel der Busfahrt für die rund 50 Teilnehmer war Paderborn und die von Karl dem Großen um 800 begründete Kaiserpfalz.

Dass Karl der Große in den Sachsenkriegen mehr mit dem Schwert als durch das Wort missionierte, ist den meisten hinlänglich bekannt. Die Ausstellung „CREDO – Christiani­sierung Europas im Mittelalter“, die in den Räumen der Kaiserpfalz sowie zwei weiteren Gebäuden derzeit stattfindet, beschränkt sich aber nicht nur auf diesen Aspekt. In einer zweistündigen Führung durch die Ausstellung konnte man einen sehr guten Überblick über die Anfänge und Entwicklung des Christentums in Europa bekommen. Die Geschichte Kaiserpfalz bot dafür einen hervorragenden Hintergrund.
Nach einem stärkenden Mittagessen schloss sich, in Gruppen aufgeteilt, eine Führung durch Paderborn an. Der Name Paderborn, durch Eingemeindungen in den 1970er Jahren zu einer Großstadt aufgestiegen, leitet sich aus der Flussbezeichnung „Pader“ und „Born“, einer alten Bezeichnung für Quelle, ab. In Paderborn entspringt aus rund 200 einzelnen Quellen die Pader. Da dieser Fluss nach nur 4 km in die Lippe mündet, so erfuhren die Teilnehmer, ist die Pader damit der kürzeste Fluss Deutschlands.

Gruppe stimmte ein Liedchen in der Kapelle an

Sichtlich überrascht wurde die Stadtführerin, als ihrer Aufforderung doch ein Lied anzustimmen um die besondere Akustik einer Kapelle zu erfahren, tatsächlich von der ganzen Gruppe Folge geleistet wurde. Aber auch zum Stadtpatron von Paderborn, dem heiligen Liborius und dessen Geschichte gab es interessantes zu berichten. So bemühte man sich um 850, einem Bischofssitz angemessen, um einen „ganzen“ Heiligen. Man wollte mehr als nur Knochensplitter als Reliquien. Durch gute Beziehungen wurde man im französischen Le Mans fündig und die sterblichen Überreste des heiligen Liborius kamen ins Sachsenland. Passend zur Geschichte des Stadtpatrons fand an diesem Wochenende auch das jährliche Liboriusfest in der gesamten Innenstadt von Paderborn statt. So war für Kurzweil während der im Anschluss frei zur Verfügung stehenden Zeit sicherlich gesorgt.