Deutscher Meister 2012

Schalkes U19 gewann am Sonntag die Deutsche Meisterschaft gegen Bayern München. Kapitän Sead Kolasniac nahm die Schale entgegen. Foto: Klaus Wieschus
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Der FC Schalke 04 ist nach 1976 und 2006 zum dritten mal Deutscher Meister der A-Junioren. Vor 13.000 Zuschauern im Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick drehte die U19 Sonntagmittag binnen fünf Minuten das Spiel zu ihren Gunsten und gewann mit 2:1 (0:0) gegen Bayern München.

Horst Heldt, Matthias Sammer, Jupp Heynckes, Andreas Möller, Hans-Jörg Butt und viele andere Prominente oder ehemalige Profis waren gekommen und saßen auch rechtzeitig auf ihren Plätzen. Im Gegensatz noch zu einigen hundert anderen Zuschauern, die aufgrund des großen Andrangs noch beim Anpfiff im Stau steckten.

Schalkes Trainer Norbert Elgert war auch 2006 Trainer des ältesten Jugendjahrgangs der Knappen, als man zuletzt Deutscher Meister wurde. Im Finale vertraute Elgert derselben Startaufstellung, die vor knapp zehn Tagen im Halbfianle den VfL Wolfsburg ausgeschaltet hatte. Auch sein Gegenüber, Kurt Niedermayer, nahm keine Änderungen im Vergleich zum Halbfinalspiel gegen die Berliner Hertha vor.

Die erste Halbzeit war einzig für Taktikfreunde ein Augenschmaus. Beiden Teams merkte man die Anspannung an. Vielleicht lag es auch an der großen Kulisse, die für gehörigen Respekt bei den Spielern gesorgt haben könnte. Mit 13.000 Zuschauern war das Stimberg-Stadion in Oer-Erkenschwick bis auf den letzten Platz restlos ausverkauft. Einzig ein paar Standardsituationen und Weitschüsse sorgten in Halbzeit Eins zumindest ab und zu für ein Raunen auf den Rängen.

Spieler mit großem Respekt vor der Kulisse

„Die großartige Kulisse hat uns in der ersten Halbzeit noch etwas verunsichert und gebremst, unser Spiel war da noch holprig“, gab Elgert nach Schlusspfiff auch zu. So ging es torlos in die Halbzeitpause. Auch Schalkes Keeper Lukas Raeder konnte bis dahin seinen Kasten sauber halten. Raeder stand besonders im Blickpunkt, da der junge Schalker zur kommenden Saison ausgerechnet zu Bayern München wechseln wird.

Mit deutlich mehr Schwung kamen beide Teams dann aus der Halbzeitpause. Besonders der S04 war aktiver als noch in den ersten 45 Minuten. Nach einem Zuspiel von Klingenburg setzte Balci den Ball aus spitzem Winkel aber nur an den Außenpfosten (54). Schalke blieb weiterhin die gefährlichere Mannschaft in der Offensive. Dennoch gingen die Gäste etwas überraschend in Führung.
Mit einer feinen Einzelleistung spielte Bayerns Schöpf die Schalker Abwehr alleine aus und gab Raeder beim Torabschluss sogar noch einen Beinschuss mit (59.). Die Gastgeber reagierten trotzdem schnell. Der wie schon in den Spielen zuvor sehr agile Klingenburg stieg nach einem Eckball am höchsten und köpfte zum verdienten 1:1 ein (67.).

Durch den Ausgleich bekamen die jungen Knappen weiter Aufwind und erzielten nur fünf Minuten später die viel umjubelte Führung. Nach Vorlage von Max Meyer scheiterte Hofmann noch mit seinem Kopfball am Torhüter Zingerle, der den Ball aber nur abklatschen konnte. Hofmann reagierte am schnellsten und drückte den Ball dann zum 2:1 über die Linie.

Hofmann der Matwinner

Bayern München schmiss in der letzten Viertelstunde alles nach vorne, wodurch sich für Schalke immer wieder gute Gelegenheiten zum Kontern ergaben. Doch beide Teams agierten in den letzten Minuten nicht zielstrebig genug, so dass es beim 2:1 für die Knappen blieb.
„Mir haben viele Spieler sehr gut gefallen. Es ist schon etwas Besonderes, wenn Sie den einen oder anderen spielen sehen. Da ist ja auch einer reingekommen, der Jahrgang 1995 ist“, sprach Matthias Sammer Schalkes vielleicht momentan größtes Juwel, Max Meyer, an, der in der Nachspielzeit allerdings verletzungsbedingt wieder ausgewechselt werden musste.

Sammer und Heldt beeindruckt

„So komisch es klingt, aber das Gegentor der Bayern hat dem Spiel gut getan. Die Mannschaft hat auch nach dem verdienten Ausgleich weiter beherzt nach vorne gespielt, wollte unbedingt das zweite Tor erzielen und hat sich schließlich belohnt“, gab Schalkes Manager Horst Heldt nach Abpfiff zu Protokoll.

2006 waren unter anderem Özil, Höwedes und Fährmann mit dem S04 Deutscher Meister der A-Junioren geworden. Mit dem Kapitän der jetzigen Mannschaft, Sead Kolasniac, und Stürmer Philipp Hofmann haben bereits zwei A-Jugendspieler Profiverträge für die neue Spielzeit unterschrieben. Heldt vielsagend: „Die Kluft zwischen Junioren- und Seniorenbereich ist nicht mehr so groß wie früher, daher wird in den kommenden Jahren sicher der eine oder andere Spieler, der heute Deutscher Meister geworden ist, in der Veltins-Arena auflaufen.“

Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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