Fleißig gewerkelt - Kreishandwerkerschaft stellt sich für die Zukunft neu auf
Kaum ein Stein ist bei der Kreishandwerkerschaft Recklinghausen in den letzten zehn Monaten auf dem anderen geblieben. „Es ist unser Ziel, das Handwerk noch stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, sagt Kreishandwerksmeister Heinrich Kinzler.
Tag für Tag eine Top-Leistung für die Mitglieder, so lautet die Maxime der Kreishandwerkerschaft. Dafür wurde in den letzten zehn Monaten keine Mühen gescheut. „Wir wollen bewährtes erhalten und neues schaffen“, betont Henrich Kinzler. Schon seit über 100 Jahren ist die Kreishandwerkerschaft das Sprachrohr und Dienstleister des Handwerks in der Region. Zurzeit vertreten er und seine Stellvertreter rund 5.600 Unternehmen mit über 32.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von fast drei Milliarden Euro im weiten Gebiet zwischen Dorsten, Waltrop, Haltern, Herten und Recklinghausen. „Angesichts dieser Zahlen darf man sicher von einer Wirtschaftsmacht sprechen, ohne arrogant zu sein“, meint der Kreishandwerksmeister.
Mit der Ernennung des neuen Vorstands möchte man nun neue Wege gehen. „Wir wollen weiterhin einen guten Preis und gute Serviceleistung erbringen“, so Kinzler. So wird es ab 1. Januar mit dem Recklinghäuser Martin Prüsner einen neuen hauptamtlichen Verwaltungsleiter der Kreishandwerkerschaft geben. Kinzler und seine vier Kollegen haben über viele Monate die Verantwortung kommissarisch übernommen und sich in der Zeit aus Sicht aktiver Unternehmer mit der Verbesserung der Organisation in allen Bereichen beschäftigt. „Wir haben jeden Stein umgedreht. Doch dieser Prozess ist nun abgeschlossen“, stellt Kinzler heraus.
Die Kreishandwerkerschaft beteiligt sich an einer „Handwerksoffensive Energieeffizienz“, um dem steigenden Preisdruck entgegen zu treten. „Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan. Die Auftragsbücher in vielen Branchen sind voll, etwa im Bau- und Ausbaugewerbe“, sagt Gerhard Schlegel, stellvertretender Kreishandwerksmeister. Doch man merke aber, dass vor allem im privatem Bereich die Nachfrage nachlasse und eher mit Sorge auf die wirtschaftliche Lage geblickt würde, so Schlegel weiter. „Wir müssen uns stärker auf das konzentrieren, was wir Handwerker können - gute, fachlich kompetente Arbeit“, betont Gerhard Schlegel. Er und seine Mitstreiter sehen in der Energiewende eine große Chance, indem man diese in Häusern und Privathaushalten begleitet.
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, setzt die Kreishandwerkerschaft auch auf den Ausbau der Nachwuchsförderung. „Wir beteiligen uns in Recklinghausen mit Bildungsträgern an Bildungsmaßnahmen für Quereinsteiger und Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz“, sagt Jürgen Vogt (stellvertretender Kreishandwerksmeister). Zwar haben die Ausbildungswerkstätten des Kfz- und des Maler- und Lackierergewerbes mit den beiden Standorten Marl und Herten neue großzügige Räumlichkeiten gefunden. Dennoch setze man, so Vogt, weiter auf eine zentrale Stelle für die Berufsausbildung. So soll auch weiter an den Standorten Dortmunder Straße, Sandershof und Ossenbergweg zahlreiche Berufsgruppen ausgebildet werden. „Wir haben hier ein hohes Niveau in der Aus- und Weiterbildung. Dafür machen wir uns weiterhin stark“, betont Vogt.
Ein weiterer Schwerpunkt in der Umstrukturierungsarbeit der letzten Monate lag in der Umgestaltung der eigenen Immobilien. So sollen in den nächsten zwölf Monaten rund 500.000 Euro investiert werden. Mit möglichen energetischen Sanierungen könnte sich diese Summe in den nächsten Jahren auf gut eine Million Euro belaufen. Es wurde ein Immobilienkonzept geschaffen.
So wurden unter anderem Teilverkäufe, Vermietungen und Verpachtungen an Gewerbetreibende und soziale Einrichtungen in den ehemaligen Werkstätten des Kfz- und des Lackierer- und Marlergewerbes getätigt. „Das Bildungszentrum des Handels und der soziale Dienst der Justiz NRW werden mehr Räumlichkeiten von uns nutzen“, meint Ralf Müller (stellvertretender Kreishandwerksmeister).
Besonders erfreulich ist für die Kreishandwerkerschaft, dass an der Dortmunder Straße 14 für Schüler und Studierende, die für ihre Ausbildung oder ihr Studium nach Recklinghausen kommen, Unterkünfte geschaffen wurden.
Autor:Martin Meyer aus Datteln |
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